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WISSEN-NEWS Weltweit ist die Artenvielfalt zunehmend bedroht – Leopoldina liefert Antworten

24. Oktober 2024, 16:20 Uhr

Wie kann das Artensterben aufgehalten werden? Und was können wir, jeder Einzelne, zur Artenvielfalt beitragen. Die Leopoldina hat dafür ein neues Dossier veröffentlicht.

Lebensraumzerstörung, intensive Landwirtschaft und der Klimawandel bedrohen die weltweite Artenvielfalt. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle hat dazu ein digitales Dossier, mit dem Titel "15 Antworten auf 15 Fragen zur Biodiversität", herausgebracht. Dieses erscheint parallel zur 16. UN-Biodiversitätskonferenz, die vom 21. Oktober bis zum 1. November 2024 in Kolumbien abgehalten wird.

In dem Dossier wird erläutert, warum biologische Vielfalt wichtig ist, welche Verluste zu verzeichnen sind und was jeder Einzelne zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen kann. Noch ist es laut den Autoren des Berichts möglich, den Rückgang der Biodiversität bis 2030 zu stoppen und die Artenvielfalt bis 2050 wieder zu vergrößern. Dazu müssen Schutzgebiete ausgeweitet und gestörte Ökosysteme renaturiert werden.

Zwar kehren einige Tierarten wieder nach Deutschland zurück, etwa der Wolf oder Kraniche. Jedoch hat der Bestand von Vögeln in den letzten 36 Jahren um ungefähr 40 Prozent abgenommen. Der Feldhamster ist in Nordrhein-Westfalen bereits seit 2017 ausgestorben, die Bachforelle befindet sich seit 2023 auf der Roten Liste der bedrohten Arten und auch die Geburtenhelferkröte gehört mittlerweile zu den stark gefährdeten Exemplaren.

Was können wir tun?

Es geht aber auch um eine Modernisierung der derzeitigen Landwirtschaft. Es braucht innovative Systeme, die mit weniger Dünger und Pflanzenschutzmitteln hohe Erträge und Anbauvielfalt ermöglichen. Forschung aus Mitteldeutschland hat bereits nachgewiesen: Grün- und Ackerland kann mehr Leistung für alle erbringen, wenn der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln verringert wird.

Auch die Erweiterung der Moorflächen kann sich positiv auf die Artenvielfalt und das Klima auswirken. Heute gelten maximal zwei Prozent der Moore als naturnah. Dabei können sie extrem viel Kohlendioxid (CO2) speichern und einen sicheren Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten bieten.

Einzelpersonen können ebenfalls zur Biodiversität beitragen. Etwa indem sie heimische Arten auf dem eigenen Balkon oder im eigenen Garten – die für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten attraktiv sind – anpflanzen. Drei Software-Entwickler aus Dessau haben dafür eine Art Kompass für nachhaltiges Gärtner erstellt: Eine Online-Datenbank für Pflanzen für Hobbygärtner, Profis und Laien.

Links/Studien

Das Dossier "15 Antworten auf 15 Fragen zur Biodiversität" erschien im Oktober 2024.

Es ist nicht das erste Dossier, das die Autoren der Leopoldina zur Artenvielfalt veröffentlicht haben. Der Bericht "Biodiversität und Management von Agrarlandschaften – Umfassendes Handeln ist jetzt wichtig" erschien bereits im Jahr 2020, wogegen "Moore und Auen: Vom Wandel nasser Landschaften" ebenfalls in 2024 veröffentlicht wurde.

pk

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 21. Oktober 2024 | 14:08 Uhr

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