Onkologie MRNA-Impfung zur Krebstherapie: Biontech verkündet erste Erfolge bei klinischer Studie
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24. Oktober 2023, 13:32 Uhr
Biontech teilt erste Erfolge bei der klinischen Erprobung einer Krebstherapie mit. Bei der Therapie wird unter anderem die mRNA-Technologie eingesetzt, die bereits die Impfstoffe gegen Corona ermöglicht hat.
Das durch die Corona-Pandemie weltbekannt gewordene Mainzer Unternehmen Biontech kann offenbar erste Erfolge bei der Therapie von Krebs vorweisen. Wie Biontech am Dienstag mitteilte, zeigte eine Kombinationstherapie aus genetisch veränderten Immunzellen und der Verabreichung von mRNA-Impfungen gegen bestimmte Krebsmoleküle eine Wirkung bei den behandelten Patientinnen und Patienten. Über die Ergebnisse hat unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet.
Krebstherapie: Kombination aus genetisch veränderten CAR-T-Zellen und mRNA
Die klinische Phase-1- und 2-Studie dient vorrangig dazu, die Verträglichkeit der Therapie zu testen und die richtige Dosierung der Wirkstoffe zu finden. Dennoch sind auch schon erste Aussagen zur Wirksamkeit möglich.
In dem Therapieansatz mit der Studiennummer "BNT211" erhalten Patientinnen und Patienten zum einen genetisch editierte CAR-T-Zellen. Diese Immunzellen sind gegen spezifische Eiweiße von Krebszellen gerichtet, in diesem Fall das sogenannte onkofötale Antigen Claudin-6 (CLDN-6). Onkofötal bedeutet, dass diese Eiweiße eigentlich nur beim Wachstum des Babys im Mutterbauch vorkommen, aber auch bei bestimmten Tumoren.
Zum anderen bekommen die behandelten Personen eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff, der die Immunzellen zusätzlich auf das CLDN-6 Molekül ausrichtet.
Therapie kann Krebswachstum 74 Prozent der Versuchspersonen stoppen
Die jetzt bekannt gegebenen Daten basieren auf der Behandlung von insgesamt 44 Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Tumoren, unter anderem 17 Fälle von Eierstockkrebs, 16 von Keimzelltumoren und elf Personen mit anderen Krebsarten. Bei 38 Patientinnen und Patienten seien bereits Aussagen zur Wirksamkeit möglich gewesen, so das Unternehmen.
Demnach verlängerte die Impfung die Wirksamkeit der übertragenen T-Zellen. Bei 74 Prozent der untersuchten Personen konnte das Wachstum der Tumore eingedämmt werden. Bei 45 Prozent schrumpften die Krebsgeschwüre sogar.
Im Rahmen der Dosisfindung traten bei höherer Dosierung mehr und stärkere unerwünschte Nebenwirkungen auf. So seien einerseits Entzündungsreaktionen vorgekommen. Andererseits sei bei zwei Personen auch Nervengewebe angegriffen worden. Diese Reaktion sei allerdings von selbst wieder abgeklungen.
Einsatz unter anderem gegen Gebärmutterkrebs, Hodenkrebs und Magenkrebs möglich
Wie wirksam die Therapie für verschiedene Patientengruppen ist, muss eine noch ausstehende Phase-3-Studie zeigen. Das von der Therapie anvisierte Eiweiß CLDN6 ist aber ein vielversprechendes Zielmolekül, da es bei verschiedenen Tumoren vorkommt, unter anderem bei Eierstockkrebs, bei verschiedenen Weichteiltumoren (Sarkome), Hodenkrebs, Gebärmutterkrebs und Magenkrebs.
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