Krebsforschung Neue Molekül-Substanz tötet Hirntumore
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30. Mai 2023, 09:56 Uhr
Forscher aus Schweden und Frankreich haben eine Methode zur Abtötung des aggressiven Hirntumors Glioblastom entwickelt. Sie schufen ein spezielles Molekül, das die Blut-Hirn-Schranke passieren kann.
In die Krebszellen im Gehirn eingeschleust, blockiert das Molekül einen von gesunden Zellen gekaperten Anpassungsmechanismus der Krebszellen. Nur mithilfe dieses Mechanismus können die Krebszellen die Proteinproduktion und -verarbeitung regulieren. Durch das eingeschleuste Molekül wird die Funktion blockiert und die Krebszellen zu Tode gestresst.
Studien mit der neuen Methode zeigten, dass eine kombinierte Behandlung mit der neuen Molekül-Substanz und einer Chemotherapie ausreichte, um die Tumore vollständig abzutöten und einen Rückfall zu verhindern. Da die Tumore zu Tode gestresst wurden, verschwanden alle Krebszellen. In Tierversuchen mit Mäusen gab es nach 200 Tagen keinen Krebsrückfall. In Vergleichsexperimenten mit reiner Chemotherapie traten die Hirntumore nach 100 Tagen wieder auf und wuchsen schnell.
Nebenwirkungen wurden bei der neuen Methode nicht festgestellt. Das Verfahren funktioniert allerdings nur bei Glioblastomen, nicht bei anderen Hirntumorarten. Es soll jedoch geprüft werden, ob sich die Molekül-Substanz auch zur Behandlung anderer aggressiver Tumorformen wie etwa Bauchspeicheldrüsenkrebs eignet.