Wer kennt sie nicht, die berühmten Ohrfeigen von Bud Spencer? Solche Ohrfeigen werden bei Slap-Fighting-Veranstaltungen verteilt und erreichen schnell ein Millionenpublikum im Internet. Experten der medizinischen Fakultät der Universität Pittsburgh analysierten sichtbare Anzeichen von Gehirnerschütterungen bei Personen, die an professionellen Wettkämpfen teilnehmen und sind besorgt.

Die Teilnehmer, die durch ein Podest in Hüfthöhe voneinander getrennt sind, stehen sich gegenüber und schlagen abwechselnd mit der flachen Hand auf das Gesicht des Gegners ein. Gemäß den offiziellen Regeln haben die Gegner einige Momente Zeit, sich zu erholen. Dann geht der Kampf weiter, bis einer der Teilnehmer k. o. geht – oder bis die Kampfrichter den Sieger bestimmen.

Um zu beurteilen, wie gefährlich professionelle Ohrfeigenkämpfe sein können, sahen ausgebildete Gutachter Videos von Ohrfeigenkampfwettbewerben an und analysierten 333 Ohrfeigen.

Laut der Analyse führten mehr als die Hälfte der Slap-Sequenzen dazu, dass die Teilnehmer sichtbare Anzeichen einer Gehirnerschütterung zeigten. Am Ende ihrer Kämpfe führten fast 40 Prozent der Sequenzen zu Anzeichen einer schlechten motorischen Koordination.

Etwa ein Drittel der Sequenzen führte dazu, dass die Teilnehmer einen leeren und ausdruckslosen Blick hatten. Ein Viertel der Sequenzen zeigte Teilnehmer, die nur langsam wieder aufstanden, nachdem sie durch einen Schlag zu Boden gegangen waren. Fast 80 Prozent der Kämpfer zeigten mindestens einmal in der Reihe von Kämpfen sichtbare Anzeichen einer Gehirnerschütterung.

"Eine Gehirnerschütterung kann sich klinisch auf unterschiedliche Weise äußern, aber jede kann zu kurz- oder langfristigen Behinderungen und sozioökonomischen Belastungen führen", erklärt der Studienleiter Nitin Agarwal in einer Pressemitteilung.

pk