Infektionen Influenza: In Deutschland geht die Grippe um
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10. Januar 2025, 16:37 Uhr
Offiziell hat die Grippesaison noch nicht begonnen, aber die Zahlen steigen. In den kommenden Wochen werden sich – wie jedes Jahr um diese Zeit – zahlreiche Menschen mit Influenza anstecken. Letzte Chance für die Impfung.
Der Beginn der Grippewelle deutet sich an. Das meldet das Robert Koch-Institut in seinem aktuellen Wochenbericht zu Atemwegserregern. Auch wenn eine Infektion mit Influenza nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf, so steckt darin auch eine beruhigende Nachricht: Die Grippesaison 2024/25 nimmt offenbar wieder ganz das Muster der Zeit vor Ausbruch der Corona-Pandemie an.
Auf den Intensivstationen steigt die Zahl der Influenza-Infektionen
Erst im Dezember hatte die Zahl der durch Labore bestätigten Infektionen mit Influenza A- oder B-Viren erstmals die Marke von 1.000 überschritten. Kurz vor Weihnachten war sie dann über 4.000 geklettert, wo sie nach einem kurzen Rückgang während der Weihnachtsferien auch jetzt wieder angekommen ist. Geht also alles den Gang der Jahre vor 2019, dann wird der Höhepunkt im Februar und März erreicht – in der Regel steigt die Marke auf einen mittleren fünfstelligen Wert. Wer Vorerkrankungen hat, älter als 60 Jahre alt oder mit einem Baby schwanger ist, für den wäre jetzt Anfang Januar die letzte Gelegenheit, mit einer Grippeimpfung schweren Krankheitsverläufen vorzubeugen.
Und hier beginnt die Warnung: Schwere Verläufe sind möglich und kommen vor, wie die Zahlen aus den Kliniken zeigen. Dort ist die Lage zwar nicht dramatisch, aber im November und Dezember kamen wie jedes Jahr um diese Zeit wieder mehr Patienten mit schweren Atemwegsinfektionen auf Intensivstationen. Bei 15 Prozent dieser Patienten lautet die Diagnose derzeit Influenza. Betroffen sind alle Altersgruppen zwischen 2 und 59 Jahren. Zum Vergleich: Von den 7 Prozent der Patienten, die wegen RSV behandelt werden müssen, sind die allermeisten Kinder im Alter bis vier Jahre. Und die sechs Prozent mit Covid-19 sind vor allem Menschen über 60 Jahre. Die Grippe kann also prinzipiell für alle Altersgruppen gefährlich werden.
Atemwegserreger: Weihnachtspause sorgt für Rückgang der Ansteckungen
Welche Viren derzeit in stickigen Klassenzimmern, in Bussen und Bahnen und schlecht gelüfteten Großraumbüros weitergegeben werden, zeigt das RKI-Stichprobensystem Sentinel. Dort führen Influenza A und B das Ranking mit 21 Prozent in der ersten Woche des Jahres 2025 klar an. Die gewöhnlichen Schnupfenerreger Rhinoviren kommen nur auf 15 Prozent, die selten gefährliche humanen Metapneuviren (HMPV) kommen gerade auf 11 Prozent. Corona spielt dagegen mit 2 Prozent gerade kaum noch eine Rolle.
Die Grippewelle beginnt offiziell erst, wenn zwei Wochen hintereinander in 20 Prozent aller untersuchten Patientenproben Influenzaviren nachgewiesen werden. Das wird in einer der kommenden Wochen passieren. Auch ist die Zahl der neuen Ansteckungen gerade insgesamt noch niedrig, bedingt durch die Weihnachtsurlaube, die jedes Jahr eine kleine Auszeit in der Erkältungsphase bedeuten. In der ersten Januarwoche haben sich demnach etwa 5,3 Millionen Menschen in Deutschland eine neue Atemwegsinfektion zugezogen, deutlich weniger als noch vor Weihnachten. Klar ist aber auch: Spätestens Mitte Januar wird wieder genießt und gehustet, wie vor dem Fest.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 10. Januar 2025 | 11:15 Uhr
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