Transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme eines stäbchenförmigen Influenza A H5N1 Vogelgrippevirus im Hintergrund ist eine zweite transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme von H5N1-Viruspartikeln.
Die H5N1 Viren haben die Form eines Stäbchens, wie auf dieser elektronenmikroskopischen Aufnahme zu sehen ist. Bildrechte: IMAGO / BSIP

Infektionen H5N1: Erster schwerer Fall von Vogelgrippe bei einem Patienten in den USA

19. Dezember 2024, 15:51 Uhr

In den USA ist erstmals ein Mensch schwer an einer Infektion mit dem Vogelgrippevirus H5N1 erkrankt. Dabei handelt es sich offenbar um den gleichen Virustyp, der bereits in Kanada einen Teenager schwer infiziert hatte.

Im südlichen US-Bundesstaat Louisiana ist ein Mensch mit einem schweren Fall von Vogelgrippe ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wie die Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mitteilte, handelt es sich um den ersten schweren Fall der Viruserkrankung in den USA. Der Patient habe Kontakt mit kranken und toten Vögeln gehabt.

Vogelgrippevariante hat sich offenbar an Menschen angepasst

Eine Genanalyse habe ergeben, dass er mit dem H5N1-Virus infiziert wurde, hieß es weiter. Die gleiche Virus-Variante habe im nordwestlichen Bundesstaat Washington sowie im benachbarten Kanada zu Infektionen bei Menschen geführt. Laut einem Bericht der Washington Post (€) unterscheidet es sich genetisch von dem Stamm, der derzeit bei Milchkühen in den USA zirkuliert.

Genau wie bei dem kanadischen Teenager habe sich auch die jetzt bei dem über 60-jährigen Patienten festgestellte Variante offenbar bereits an menschliche Wirte angepasst. Der schwer erkrankte Patient hatte Vorerkrankungen. Weitere Details will die CDC mit Blick auf den Datenschutz nicht mitteilen.

Frau mit Maske 44 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Behörden: Bislang keine Mensch-zu-Mensch Übertragung feststellbar

Nach Angaben der CDC wurden in den USA seit April insgesamt 61 Infektionen mit Vogelgrippeviren bei Menschen festgestellt. Fast alle hatten Kontakt zu erkranktem Geflügel. In den vorangegangenen Fällen war das H5N1 Virus jedoch immer noch auf Vögel ausgerichtet. Die Patienten haben daher in den meisten Fällen nur milde Symptome gezeigt.

Die CDC wies zudem darauf hin, dass bisher keine Übertragung von Mensch zu Mensch festgestellt worden sei. Der nun in Louisiana aufgetretene Fall ändere nichts an der Einschätzung des aktuellen Risikos durch das Vogelgrippe-Virus für die öffentliche Gesundheit, das als gering eingestuft werde.

H5N1: Tödlich für zahlreiche Vögel und Säugetiere

Das Vogelgrippevirus H5N1 war erstmals 1996 aufgetaucht. Die Zahl der Infektionsherde bei Vögeln stieg seit 2020 exponentiell an – parallel dazu nahm auch die Zahl infizierter Säugetierarten zu, darunter Milchkühe. Fast alle infizierten Vögel sterben an der Krankheit. Aktuell wird befürchtet, dass es in der Antarktis zu einem Massensterben in Pinguinkolonien führen könnte.

Der US-Bundesstaat Kalifornien hat wegen der in Milchbetrieben grassierenden Vogelgrippe eine Notlage erklärt. Damit werden zusätzliche Ressourcen zur Verfügung gestellt, die Entwicklung zu überwachen und die weitere Verbreitung einzudämmen.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 19. Dezember 2024 | 10:35 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/bcb01d44-a676-41f7-98df-67c9a6ed223d was not found on this server.

Mehr zum Thema