Blumen für die Ewigkeit Deko aus gepressten Blüten zaubern
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17. Juni 2024, 09:30 Uhr
Die Natur steht in voller Blüte. Wohin man schaut, in den Gärten, auf den Wiesen und Felder entfaltet sich die ganze Pracht des Sommers. Wie Sie einen Teil davon konservieren und in Dekoration verwandeln können, weiß Expertin Judith Heinze.
Der schönste Blumenstrauß fängt irgendwann an zu welken. Doch die Blüten können haltbar gemacht werden – indem man sie presst. Eine echte Blumenpresse ist schnell gemacht und ein schönes Geschenk für Menschen mit Garten oder für den Schulanfang – denn bald wird das erste Herbarium anstehen.
Herbarium Ein Herbarium ist eine Sammlung getrockneter und gepresster Pflanzen bzw. Pflanzenteile. Ursprünglich für wissenschaftliche Zwecke.
Blütenpresse selbstgemacht
Was Sie dazu benötigen:
- 2 Schichtholzplatten (je 1 cm dick)
- 4 Schlossschrauben (8 x 50 mm)
- 4 Flügelmuttern (M8)
- 4 Unterlegscheiben
- Wellpappe
- stabiler Cutter/Teppichmesser
- Schraubzwingen
- Bohrmaschine mit 10 mm Bohreinsatz
- Lineal & Bleistift
- Decoupage-Kleber
Für die Verzierung der Blütenpresse:
Bauanleitung
Lassen Sie zwei Sperrholzplatten im Baumarkt zuschneiden (ca. 30 cm x 30 cm). Diese Platten benutzen wir als Schablone, um mit einem scharfen Cuttermesser vier bis fünf Lagen aus Pappe herauszuschneiden. Als Material genügt da auch ein alter Umzugskarton.
Nun schichten wir die Holzplatten und dazwischen die Pappen passgenau übereinander und sichern alles mit einer Schraubzwinge. An jeder Ecke wird jetzt mit einem Abstand von 2,5 cm direkt durch alle Schichten durchgebohrt.
Von unten wird nun eine Schraube durch die Schichten geschoben und mit einer Flügelmutter gesichert. Die Holzplatte obenauf kann nun noch bemalt oder mit Serviettentechnik verschönert werden. Wer mehr Zeit aufbringen möchte, kann auch bei jeder einzelnen Pappe die Ecken wegschneiden.
Blumenwahl und Vorbereitungen
Bevor Sie lospressen, gibt es noch ein paar Dinge zu beachten. Bevor es losgeht, müssen die Blumen zum Beispiel noch trockenen. Frisch gepflückt sind sie oft noch sehr feucht. Also vor dem Pressen einmal in Küchenpapier einschlagen, um sie vorzutrocknen.
Außerdem wichtig: Manche Blüten lassen sich besser pressen als andere. Flache Blumen eignen besonders gut: Geranien, Veilchen oder Margeriten zum Beispiel. Rosen oder Tulpen sind schwieriger zu pressen. Da empfiehlt es sich einzelne Blütenblätter dieser Blumen auszuwählen, um nicht ganz auf sie verzichten zu müssen.
Für Geduldige: Blüten in die Blumenpresse
Um zu Pressen, müssen Sie die beiden Holzplatten voneinander lösen, darauf muss die Pappe liegen. Die Blüten müssen nun dazwischen, sodass über und unter ihnen erst Pappe und dann Holz ist. Nun braucht man eine ruhige Hand: Denn jetzt wird die Presse ganz vorsichtig verschraubt, sodass es nicht verrutscht. Alle paar Tage können Sie das Papier auswechseln, damit es schneller vorangeht und Blüten nicht braun werden. Nach ein paar Wochen sind die Blumen dann fertig gepresst.
Für Bequeme: Blüten ins Buch
Wer keine Blütenpresse bauen oder kaufen will, kann sich auch mit einem Buch behelfen. Das hat nun wirklich jeder zu Hause. Einfach in der Mitte aufschlagen und etwas Pappe auf eine der Seiten legen. Darauf kommen jetzt die Blüten und anschließend ein Blatt Papier. Das Buch einfach schließen und der Druck der Seiten erledigt den Rest.
Alle paar Tage sollten Sie das Papier wechseln, damit neue Flüssigkeit aufgenommen werden kann. Auch mit dieser Methode dauert das Pressen mehrere Wochen.
Für Eilige: Blüten in die Mikrowelle
Wer keine Zeit hat, eine Presse zu bauen und ganz schnell eine hübsche Karte zum Geburtstag braucht, für den ist diese Variante vielleicht etwas: Zunächst müssen wir Küchenpapier und Zeitung auf Fliesengröße zurechtschneiden und es dann in dieser Reihenfolge auf die Innenseite der ersten Fliese legen.
Nun werden die Blüten mit der Öffnung nach unten vorsichtig ausgebreitet. Es empfiehlt sich mit einer Nagelschere bei sehr großen Blütenständen den Stilansatz zu entfernen. Jetzt werden die ausgewählten Blüten auf dem Zeitungspapier ausgebreitet und mit einem weiteren zugeschnittenen Zeitungspapier, Küchenpapier und der zweiten Fliese bedeckt.
Den Fliesenstapel nun für ca. 60 Sekunden in die Mikrowelle geben. Falls die Blüten sehr groß sind noch einmal für 30 bis 60 Sekunden in die Mikrowelle. Vorsichtig rausnehmen! Die Fliesen sind sehr heiß.
Bastelideen mit Blüten
Egal nach welchem Pressvorgang, am Ende sind die Blüten vollständig getrocknet und bereit, zu Deko verarbeitet zu werden. Wir haben ein paar klassische Gestaltungsideen herausgesucht.
Blütenverzierung auf Karten und Papier
Grußkarten bekommen mit einigen gepressten Blüten ein besonders schönes Cover. Vor dem Aufkleben sollten Sie sich bereits ihr Motiv überlegen oder mit einer Vorlage arbeiten. Die gepressten Blüten sind auch als Rahmen für Gedichte oder Musiknoten eine besonders schöne Verzierung. Und mit ein wenig Geschick, lassen sich selbst Worte mit Blüten formen. Probieren Sie sich einfach aus.
Blütenkranz
Für einen Kranz ist eine Vorlage gut, damit er auch rund wird. Dazu die getrockneten Blüten so platzieren, dass die Vorlage wie eine Schablone ist. Dann wird ein Foto davon gemacht und anschließend werden die Blüten und Blätter nach dem Foto aufgeklebt. Wichtig ist dabei, dass in Schichten geklebt wird. Zuerst die unterste, dann trocknen lassen, dann die nächste und so weiter.
Ein Licht aus Blüten
Getrocknete Blüten halten auch sehr gut auf Glas oder Porzellan. Dafür wird Decoupage-Kleber benutzt, auch bekannt als Kleber für Servietten-Technik. Dieser wird großzügig auf den Untergrund aufgetragen und dann die Blüte vorsichtig darauf gelegt. Nun wird das Ganze wieder mit einer Schicht Kleber bepinselt. Wenn alles gut getrocknet ist, kann es noch mit Klarlack besprüht werden.
Viel Spaß beim Nachmachen!
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 08. Juli 2020 | 17:00 Uhr