Rauchmelderpflicht Schlafzimmer, Kinderzimmer, Flure: Wo Rauchmelder unverzichtbar sind

Michael Schwabe: Ja. Vorgeschrieben sind Rauchmelder in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren. Die Rauchmelder hier müssen auch regelmäßig gewartet werden. Empfehlenswert ist auch das Wohnzimmer, weil viele Menschen gern auf der Couch einschlafen. In der Mietwohnung ist der Vermieter dafür zuständig, im Eigenheim oder der Eigentumswohnung der Eigentümer selbst.

In der Mietwohnung kümmert sich der Vermieter um die Rauchmelderinstallation. Bildrechte: Elisabeth Winkler

Nein. Bei der Einführung der Rauchmelderpflicht wurde bewusst darauf verzichtet. Wir wollten einfach, dass die Zahl der Brandtoten reduziert wird. Die Nachteile fehlender Rauchmelder liegen auf der Hand: Sie werde im schlimmsten Fall nicht geweckt, das kann tödlich sein.

Ein gibt es keine Verpflichtung, sinnvoll kann eine Vernetzung bei größeren Einfamilienhäusern oder Wohnungen aber sein. Allerdings sollten Rauchmelder nicht über mehrere Nutzungseinheiten, also Wohnungen, miteinander vernetzt sein, weil das zu Irritationen und zu Fehlinterpretationen führt, auch für die gegebenenfalls gerufene Feuerwehr.

Diese Annahme hält sich hartnäckig. Doch gerade in der Anfangsphase eines Brandes entsteht auch das geruchlose Kohlenmonoxid. Dazu kommen gefährliche Gasgemische, der Übergang vom Schlaf in die Bewusstlosigkeit bis zum Tod ist schleichend.

Durch die Gase bei einem Brand kann man bewusstlos werden. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Ja, Grund sind viele behandelte Holzoberflächen oder Kunststoffe. Diese Gefahr wird oft unterschätzt.

Tests der Feuerwehr haben ergeben, dass 30 bis 45 Sekunden nach Brandausbruch die Rauchmelder bereits auslösen. Der Rauch sammelt sich zunächst an der Decke, sodass u.a. wegen des Türsturzes die Fluchtwege durchaus mindestens für einige Minuten freibleiben, bis sich der Raum mit Rauch füllt. Klassische Schwelbrände entwickeln sich manchmal auch über Stunden, ehe daraus ein Vollbrand wird. Bei ungünstigen Materialien kann sich ein Vollbrand allerdings auch in Minuten entwickeln.  

Grundsätzlich immer in die Mitte eines Raumes, nicht zu nahe an Ecken oder im Wandbereich. Die Luftströmung dort kann dazu führen, dass sich der Rauch in diesem Bereich nicht sofort sammelt, das ist aber notwendig für das Auslösen eines Melders.

Lieber in der Mitte des Raumes anbringen. Bildrechte: IMAGO / Jochen Tack

Es gibt Vor- und Nachteile. Vorteil wäre, dass im Brandfall das Schlafzimmer nicht so schnell verraucht wird. Wenn aber die Rauchmelder nicht untereinander vernetzt sind, bietet eine geöffnete Tür den Vorteil, dass auch weiter entfernte Rauchmelder wahrgenommen werden können.

Mittlerweile sind die Akkus fest verbaut und sollten zehn Jahre halten. Dann müssen die Melder getauscht werden. Für die regelmäßigen Test gibt es einen Button (Gehörschutz nicht vergessen!), alternativ kann auch ein Test-Spray verwendet werden.

In der Regel funktionieren Rauchmelder über ein Lichtsignal und Sensoren. Wenn dieser Lichtstrahl gestört wird durch Rauchpartikel, dann wird Alarm ausgelöst. Wenn Insekten in die Messkammer gelangen und den Lichtstrahl stören, kann es zu Fehlalarmen kommen. Dass ein Rauchmelder wegen solcher "Fremdkörper" nicht auslöst, ist wegen des Funktionsprinzips eher unwahrscheinlich.