Austausch zwischen Pfizer und von der Leyen Europäische Staatsanwaltschaft untersucht Impfstoffkauf der EU
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15. Oktober 2022, 10:45 Uhr
Gab es private Nachrichten zwischen EU-Kommissions-Chefin Ursula von der Leyen und dem Chef des Pharma-Riesen Pfizer? Und hatte dies mit dem EU-Einkauf von Impfstoffen im Wert von 35 Milliarden Euro zu tun? Dieser Verdacht bringt die Europäische Staatsanwaltschaft dazu, den Kauf der Corona-Impfstoffe durch die EU zu untersuchen.
- Die Verträge zum Impfstoffkauf waren nur teils öffentlich einsehbar.
- Zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Pfizer-Chef Albert Bourla soll es einen privaten Austausch gegeben haben.
Die milliardenschweren Corona-Impfstoff-Käufe der EU sind ins Visier der Europäischen Staatsanwaltschaft geraten. "Die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) bestätigt, dass sie Ermittlung über den Erwerb von Covid-19-Impfstoffen in der Europäischen Union führt", teilte die Behörde am Freitag mit. Diese Bestätigung erfolge "aufgrund des extrem hohen öffentlichen Interesses". Weitere Einzelheiten würden zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt gegeben.
Während der Pandemie hatte die EU-Kommission im Namen der Mitgliedstaaten Verträge über Hunderte Millionen Dosen Impfstoff verhandelt und abgeschlossen. Das Vorgehen stand immer wieder in der Kritik, weil die Verträge nur teilweise öffentlich gemacht worden sind oder weil es Verzögerungen bei der Lieferung des Impfstoffs gab.
SMS zwischen von der Leyen und Pfizer-Chef
Wozu die Staatsanwaltschaft nun genau ermittelt, blieb unklar. Besonders kritisiert wird seit Monaten vor allem ein Deal über bis zu 1,8 Milliarden Dosen von Biontech/Pfizer vom Frühjahr 2021. Das Vertragsvolumen wurde damals auf 35 Milliarden Euro geschätzt. Wie die "New York Times" berichtete, war der persönliche Kontakt zwischen Ursula von der Leyen und Pfizer-Chef Albert Bourla für den Abschluss entscheidend. Dabei sollen sie auch SMS ausgetauscht haben.
Einsicht in die fraglichen Textnachrichten lehnte die EU-Kommission gegenüber Journalisten ab. Auch dem Europäischen Rechnungshof legte die Behörde einem Bericht von September zufolge angefragte Informationen zu dem Geschäft nicht vor.
dpa (amu)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. Oktober 2022 | 06:30 Uhr
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