Nahostkrieg Biden: Israel schlägt Deal für Waffenruhe vor
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31. Mai 2024, 23:16 Uhr
Nach Angaben von US-Präsident Biden hat Israel einen neuen Plan für eine Feuerpause im Gazastreifen präsentiert. Demzufolge soll es eine vollständige Waffenruhe und einen sechswöchigen Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen geben, wenn im Gegenzug die restlichen Hamas-Geiseln freigelassen werden. Der Vorschlag sei von Katar an die Hamas weitergeleitet worden. Die Vermittler Ägypten, Katar und die USA bemühen sich seit Monaten erfolglos um eine Einigung.
- Nach Angaben von US-Präsident Biden hat Israel ein neues Abkommen zur Waffenruhe vorgeschlagen.
- Biden übt Druck auf beide Kriegsparteien aus.
- Großbritannien: Hamas soll Vorschlag annehmen.
- Jordanien plant internationalen Notfallgipfel für humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen auszurichten.
Israel hat in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen ein neues Abkommen vorgeschlagen. Wie US-Präsident Joe Biden mitteilte, beinhaltet es eine vollständige Waffenruhe, einen sechswöchigen Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen sowie die Freilassung von Hamas-Geiseln.
Biden rief die radikalislamische Hamas auf, dem Abkommen zuzustimmen. "Es ist an der Zeit, diesen Krieg zu beenden", sagte Biden am Freitag im Weißen Haus in Washington.
Israel habe unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens einem umfassenden neuen Entwurf zugestimmt, der drei Phasen vorsehe und an die Hamas übermittelt worden sei. "Es ist ein Fahrplan für einen dauerhaften Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln."
Nahostkrieg: Biden macht Druck
Durch die überraschende öffentliche Präsentation der Details erhöhte Biden den Druck auf beide Seiten, nach dem monatelangen blutigen Krieg die Kämpfe einzustellen.
Der US-Präsident mahnte, wenn die Hamas wirklich eine Waffenruhe wolle, könne sie dies mit ihrer Zustimmung zu dem Abkommen belegen. An Israel gerichtet sagte er, das Land könne auf den Deal eingehen, ohne Angst um die eigene Sicherheit zu haben.
Das Land hat die Zerschlagung der Hamas als eines der Kriegsziele erklärt und lehnt ein Ende des Krieges bislang mit der Begründung ab, dass die Ziele noch nicht erreicht seien.
Großbritannien: Hamas soll Vorschlag annehmen
Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober geht das Land mit einer massiven militärischen Offensive im Gazastreifen vor, die bereits tausende zivile Opfer hatte.
Viele Länder kritisieren Israels Vorgehensweise im Gazastreifen, die mittlerweile eine humanitäre Katastrophe in dem Gebiet verursacht hat. Sie fordern die Regierung Netanjahus zur Mäßigung auf.
Großbritanniens Außenminister David Cameron fordert die islamistische Hamas auf, den Vorschlag anzunehmen. Die Hamas müsse den Deal akzeptieren, damit die Kämpfe ein Ende hätten, die Geiseln wieder zu ihren Familien könnten und eine Menge humanitärer Hilfe in den Gazastreifen gelange, teilte Cameron am Freitagabend auf der Plattform X mit.
Jordanien plant Notfallgipfel für humanitäre Hilfe
Währenddessen plant Jordanien Mitte Juni einen internationalen Notfallgipfel für humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen auszurichten. Demnach sollen Staats- und Regierungschefs sowie Leiter internationaler und humanitärer Hilfsorganisationen kommen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Petra berichtete.
Auf dem Gipfel sollen Wege gefunden werden, wie die internationale Gemeinschaft stärker auf die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen reagieren kann.
Dieser soll am 11. Juni in gemeinsamer Abstimmung mit Ägypten und den Vereinten Nationen abgehalten werden.
dpa, AFP (lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 31. Mai 2024 | 23:00 Uhr