Ein russischer Hubschrauber über Donzek
Russland meldet ein weiteres Vorrücken seiner Kräfte im Osten der Ukraine. Dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge sollen russische Truppen ein Dorf in der Region Donzek eingenommen haben. Bildrechte: picture alliance/dpa/TASS/Dmitry Yagodkin

Ukraine-News Russland spricht von Kontrolle über Dorf in Donezk

10. Juni 2024, 23:10 Uhr

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Ukraine-News vom Montag, 10. Juni 2024

23:10 Uhr | Deutschland und EU stocken Ukraine-Unterstützungsfonds auf

Deutschland und die EU wollen einen Fonds zur Unterstützung der Ukraine um 30 Millionen auf insgesamt 75 Millionen Euro aufstocken. Wie das Auswärtige Amt mitteilte, wird Deutschland seinen Beitrag um 12 Millionen Euro erhöhen. In der Vergangenheit habe die Initiative unter anderem ukrainische Minenräumer ausgerüstet, um Städte und Dörfer von russischen Sprengkörpern zu befreien. Außerdem unterstütze die Initiative die Ukraine dabei, Atomkraftwerke zu schützen sowie nach Angriffen auf ukrainische Kraftwerke die Energieversorgung aufrechtzuerhalten. In Berlin beginnt morgen eine Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine.

17:10 Uhr | Friedensgutachten: Mehr Gewaltkonflikte als je zuvor

Die weltweiten Militärausgaben haben im vergangenen Jahr einen historischen Höchststand erreicht. Zu diesem Ergebnis kommen die führenden Forschungsinstitute Deutschlands in ihrem aktuellen Friedensgutachten. Demnach gab es global mehr Gewaltkonflikte als je zuvor. Die Forscher erklärten, der Welt sei der Kompass abhandengekommen. Sie taumle von einer Krise in die nächste. Das Gutachten empfiehlt dem Westen, der Ukraine verlässliche Sicherheitsgarantien zu geben. Das sei Voraussetzung dafür, dass das Land mittelfristig Friedensverhandlungen mit Russland aufnehmen könne.

16:45 Uhr | Selenskyj bestreitet Einnahme von Ortschaft in Region Sumy

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Vordringen russischer Truppen in der nordöstlichen Grenzregion Sumy bestritten. Die Ukraine kontrolliere die Region vollständig, schrieb er am Montag im Online-Dienst Telegram. Es gebe keine Besatzung. Auch der Gemeindechef Juri Sarko bestritt die Einnahme von Ryschiwka im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

Der Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hatte am Sonntag in Online-Diensten gesagt, russische Truppen hätten das Grenzdorf eingenommen.

14:04 Uhr | Vier Menschen durch Landmine verletzt

In der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod sind nach Behördenangaben vier Menschen durch eine Landmine verletzt worden. Unter den Opfern sei ein Kameramann des staatlichen russischen TV-Senders Rossija 24, teilt der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, mit.

13:53 Uhr | 32 Ukrainer vermeintlich nach Ungarn geflohen

Ukrainischen Angaben zufolge sind in der Westukraine 32 Landsleute mit einem Lkw über die grüne Grenze nach Ungarn geflohen. "Die Nachbarseite meldete, dass sie ein Fahrzeug entdeckt und 32 ukrainische Staatsbürger festgenommen habe", sagte der Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes Andrij Demtschenko dem Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda am Montag. Der Lastkraftwagen soll dabei nicht vom ukrainischen Militär stammen.

Darüber war in Medien anhand von kursierenden Fotos des grün lackierten Lkws und angeblich schwarzen Militärkennzeichen spekuliert worden. Von ungarischer Seite lag zunächst keine Bestätigung des Vorfalls vor. In der Ukraine wurde das Kriegsrecht verhängt und eine Mobilmachung angeordnet. Eine Ausreise ist Männern im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren seither nur mit wenigen Ausnahmen gestattet.

13:53 Uhr | Ukraine: Russische Abwehrsysteme auf der Krim getroffen

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim drei russische Boden-Luft-Abwehrsysteme getroffen. Der Generalstab meldet auf dem Kurznachrichtendienst Telegram erfolgreiche Angriffe auf ein S-400-System in Dschankoj sowie auf zwei S-300-Systeme in der Nähe von Jewpatorija und Tschornomorske. Unmittelbar danach habe festgestellt werden können, dass die Radaranlagen der Abwehrsysteme ausgeschaltet seien. In den Gebieten sei zudem Munition detoniert.

13:00 Uhr | Russland: Kontrolle über Dorf in Donezk übernommen

Russland meldet ein weiteres Vorrücken seiner Kräfte im Osten der Ukraine. Die russischen Truppen hätten die Kontrolle über das Dorf Staromajorske in der Region Donezk übernommen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Schon bei der Gegenoffensive der Ukraine im vergangenen Sommer waren Staromajorske und das Nachbardorf Uroschajne zum Schauplatz erbitterter Kämpfe geworden. Die Ukraine hatte die Siedlungen damals zurückerobert, was Russland jedoch zunächst dementiert hatte. Zu der aktuellen Darstellung lag von der Ukraine vorerst keine Stellungnahme vor.

12:45 Uhr | Russischer Politiker warnt vor Einsatz von F-16-Jets

Ein hochrangiger russischer Abgeordneter warnt vor den Folgen einer Beteiligung von F-16-Jets an Kampfeinsätzen gegen russische Truppen. In diesem Fall würden die Flugzeuge zu legitimen Angriffszielen für Russlands Armee, sagt Andrej Kartapolow, Vorsitzender des Duma-Verteidigungsausschusses, laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA.

Dasselbe gelte für Militärflugplätze außerhalb der Ukraine. Die Ukraine erwartet aus mehreren Ländern F-16-Flugzeuge. So haben Dänemark, die Niederlande, Norwegen und Belgien die Lieferung der Kampfjets aus US-Fertigung zugesagt. Die Flugzeuge sollen der Ukraine helfen, die russische Luftüberlegenheit zu brechen.

Nachrichten

Eine Lockheed Martin F-16 1 min
Belgien liefert als erstes Land F-16 Kapmfjets aus US-Produktion an die Ukraine. Bildrechte: IMAGO / ABACAPRESS

12:03 Uhr | Deutschland und Ukraine planen Absichtserklärung

Deutschland und die Ukraine werden am Dienstag auf Ebene der jeweiligen Finanzminister eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnen. Das sagt eine Sprecherin des von FDP-Chef Christian Lindner geleiteten Bundesfinanzministeriums in Berlin. Dabei gehe es unter anderem um den Wiederaufbau des von Russland angegriffenen Landes. Details wollte die Sprecherin noch nicht nennen.

Update 10:36 Uhr | Ukraine weist Einnahme von Dorf durch russische Truppen zurück

Ukrainische Behörden weisen Angaben des Tschetschenen-Anführers Ramsan Kadyrow zurück, seine Einheiten hätten das Grenzdorf Ryschiwka in der Region Sumy im Nordosten eingenommen. Es gebe dort keine russischen Truppen, erklärt Jurij Sarko, ein Vertreter der Behörde in Sumy, gegenüber dem ukrainischen Medienunternehmen Suspilne. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies die russische Erklärungen zur Einnahme eines Dorfes auf ukrainischem Gebiet in der Region Sumy zurück. "Am Morgen ist die russische Flagge vernichtet worden, und es gibt keine Besatzer in dem Dorf", teilte der Staatschef am Montag bei Telegram mit. Die angebliche Eroberung der Ortschaft Ryschiwka sei eine Propagandaaktion der russischen Seite gewesen.

Zudem teilt Andrij Kowalenko, der Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation der ukrainischen Regierung, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit, russische Streitkräfte hätten zwar versucht, die Verteidigung der Ukraine an der Ryschiwka-Front auf die Probe zu stellen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Situation aber unter Kontrolle. Allerdings bleibe die Gefahr russischer Aktionen im Grenzgebiet bestehen.

10:29 Uhr | Hilfsorganisationen: Wiederaufbau der Ukraine sozial denken

Vor der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin fordern Hilfsorganisationen eine stärkere Berücksichtigung von humanitären und sozialen Aspekten. "Ein Wiederaufbau inmitten des Krieges mag absurd erscheinen. Doch Investitionen in Sozialprogramme sind weitgehend immun gegen Raketen und beugen einem Zusammenbruch der Gesellschaft vor", sagte die Präsidentin der evangelischen Hilfswerke Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt, Dagmar Pruin, am Montag in Berlin. Am Dienstag und Mittwoch findet dort die diesjährige internationale Ukraine-Wiederaufbaukonferenz statt.

09:31 Uhr | 90 Staaten und Organisationen melden sich für Ukraine-Konferenz an

90 Staaten und Organisationen haben ihre Teilnahme an der Ukraine-Konferenz von 15. bis 16. Juni in der Schweiz zugesagt. Rund die Hälfte der Staaten kommt aus Europa, die andere Hälfte von anderen Kontinenten, teilte die Schweizer Regierung mit. Ziel der Konferenz sei es, einen künftigen Friedensprozess anzuregen. "Zudem soll gemeinsam ein Fahrplan festgelegt werden, wie beide Parteien in einen künftigen Friedensprozess eingebunden werden können."

Russland, das wiederholt sein Desinteresse an einer Teilnahme erklärt hatte, wurde nicht zu dem Gipfel eingeladen.

Nachrichten

Zwei Kinder halten Schilder, Frieden fuer die Ukraine 5 min
Bildrechte: imago images/ULMER Pressebildage

01:08 Uhr | Russische Truppen erobern mit tschetschenischer Hilfe offenbar ukrainisches Dorf

Russische Truppen haben nach Angaben des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow unter Führung seiner Spezialeinheit ein ukrainisches Grenzdorf eingenommen. Der "groß angelegte geplante Vorstoß" zur Einnahme des ukrainischen Dorfes Ryschiwka in der Region Sumy habe "der ukrainischen Seite, die zum Rückzug gezwungen war, erhebliche Verluste zugefügt", teilt Kadyrow, der seine Region im Südkaukasus seit 2007 als Kremltreuer regiert, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Stellungnahmen des russischen Verteidigungsministeriums und der ukrainischen Militärbehörden liegen zunächst nicht vor.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 10. Juni 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 10. Juni 2024 | 06:00 Uhr

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