D-30-Haubitze der russischen Streitkräfte
D-30-Haubitze der russischen Streitkräfte beschießt ukrainische Stellungen in der Region Cherson (Archivbild). Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Ukraine-News Russland meldet Einnahme weiterer Ortschaft im Raum Bachmut

29. Juni 2024, 19:18 Uhr

Diese Ukraine-News vom Samstag, 29. Juni 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Samstag, 29. Juni 2024

19:18 Uhr | Tote bei russischem Angriff nahe Saporischschja

Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Wilnjansk in der Region Saporischschja sind am Samstag nach offiziellen Angaben mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Weitere elf Personen, unter ihnen drei Kinder, seien bei dem Raketenangriff schwer verletzt worden, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X mit. "Leider könnte die Zahl der Opfer noch steigen." Bei dem Angriff wurden nach Angaben des regionalen Militärverwalters Iwan Fjodorow ein nicht näher beschriebenes "Objekt der kritischen Infrastruktur" sowie mehrere Wohnhäuser beschädigt.

17:42 Uhr | Update: Russland und die Ukraine tauschen festgenommene Priester aus

Russland und die Ukraine haben in einem äußerst seltenen Schritt festgenommene Priester ausgetauscht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte mit, dass zwei ukrainische griechisch-katholische Priester, die in den von Russland besetzten Gebieten des Landes festgehalten wurden, wieder auf ukrainisch-kontrolliertem Gebiet seien. Der Vatikan hatte vermittelt. Russland teilte seinerseits mit, dass ein hochrangiger ukrainisch-orthodoxer Geistlicher, Metropolit Ionafan, sowie zwei weitere Priester an Moskau übergeben worden seien.

17:06 Uhr | Ukraine weist Vorwürfe aus Belarus über Provokationen zurück

Die Ukraine hat Befürchtungen im Nachbarland Belarus über mögliche Vorstöße über die gemeinsame Grenze widersprochen. Die Ukraine stelle keine Bedrohung dar, sondern verstärke vielmehr ihre Verteidigungslinien entlang der Grenze, teilte am Samstag Grenzschutz-Sprecher Andrij Demtschenko in Kiew mit. Es gebe keine Provokationen. "Die eigentliche Bedrohung geht von Belarus aus, dort sind genug russische Truppen stationiert", sagte Andrij Kowalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation im Nationalen Sicherheitsrat.

Zuvor hatte Belarus nach eigenen Angaben zusätzliche Einheiten an der Grenze zur Ukraine aufgestellt. Begründet wurde die Maßnahme mit angeblichen Spionage- und Sabotagevorbereitungen durch die Ukraine.

10:54 Uhr | Fünf Tote bei Drohnen-Angriff auf Region Kursk

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der russischen Grezregion Kursk sind nach Behördenangaben fünf Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Wie der Gouverneur des Gebiets Kursk, Alexej Smirnow, mitteilte, schlug der Flugkörper in dem Dorf Gorodischtsche in ein Wohnhaus ein. Zwei Schwerverletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, wurden in der vergangenen Nacht in vier russischen Regionen sechs ukrainische Angriffsdrohnen abgeschossen.

Die Region Kursk war wie auch die anderen russischen Grenzregionen Brjansk, Belgorod und Rostow zuletzt mehrfach Ziel ukrainischer Angriffe. Nach ukrainischen Angaben richten sich die Attacken gegen militärische Ziele. Russischen Angaben zufolge werden aber auch immer wieder zivile Objekte getroffen. So seien jüngst bei einem ATACMS-Angriff mit Streumunition an einem Strand in Sewastopol auf der Krim fünf Menschen getötet und 151 verletzt worden.

10:06 Uhr | USA liefern Ukraine Waffen und Munition für 150 Millionen Dollar

Die US-Regierung will Insidern zufolge der Ukraine Waffen und Munition im Wert von 150 Millionen Dollar zur Verfügung stellen. Darunter sollen auch HAWK-Luftabwehrsysteme und 155-Millimeter-Artilleriemunition sein, erklärten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Zusätzlich werde das Paket auch andere Munition und Ausrüstung enthalten, um den Verteidigungsbedarf der Ukraine zu decken, sagten die Insider. Ihren Angaben zufolge soll das neue Waffenhilfepaket am Montag vorgestellt werden. Die USA haben der Ukraine seit 2022 mehr als 50 Milliarden Dollar an Militärhilfe zur Verfügung gestellt.

09:44 Uhr | Belarus verstärkt Truppen an der Grenze zur Ukraine

Die Grenztruppen von Belarus (früher Weißrussland) haben nach eigenen Angaben zusätzliche Einheiten an der Grenze zur Ukraine aufgestellt. Ein Grenztruppen-Sprecher sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge, dort seien Mehrfachraketenwerfer mit einer Reichweite von 300 Kilometern positioniert worden. Begründet wurde die Maßnahme mit angeblichen Spionage- und Sabotagevorbereitungen seitens der Ukraine.

Belarus ist der engste Verbündete von Russland, mit dem es in einem Unionsstaat verbunden ist. Zwar ist das Land nicht offiziell am Krieg gegen die Ukraine beteiligt, doch bei Kriegsbeginn 2022 nutzten russische Truppen auch belarussisches Territorium für ihren damaligen Vorstoß auf Kiew. Die Beziehungen zwischen Moskau und Minsk sind historisch-kulturell die engsten zwischen ehemaligen Republiken der Sowjetunion. Im Zweiten Weltkrieg war Weißrussland ein Brennpunkt des Krieges, in dem die Wehrmacht im Sommer 1944 die größte und verlustreichste Niederlage der deutschen Militärgeschichte erfuhr.

Update 07:48 Uhr | Russland meldet Einnahme weiterer Ortschaft im Raum Bachmut

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums haben die russischen Streitkräfte die Kontrolle über den Ort Rosdoliwka (russisch: Rodolowka) in der Region Donezk übernommen. Bei den Kämpfen um Rosdoliwka sollen den russischen Angaben zufolge sieben ukrainische Brigaden vernichtet worden sein. Das ukrainische Militär erklärte hingegen, dass in den Gebieten um die Siedlung noch schwere Kämpfe liefen. Rosdoliwka liegt nördlich der Donbass-Städte Bachmut und Soledar, die seit vergangenem Jahr unter russischer Kontrolle sind.

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 68 min
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler

01:00 Uhr | USA lassen neue Patriot-Raketen bauen

Die US-Armee hat mit dem Rüstungskonzern Lockheed Martin einen Vertrag im Wert von 4,5 Milliarden US-Dollar für das Luftabwehrsystem Patriot abgeschlossen. Der Vertrag umfasse die Lieferung von 870 Patriot-Raketen und der dazugehörigen Hardware über mehrere Jahre, erklärte das US-Verteidigungsministerium. Lockheed stellt die neueste Version des Raketenabfangsytems her, die den Patriot bewaffnen. Das Patriot-System gehört zu einer Reihe von hoch entwickelten Luftabwehrsystemen, die der Westen der Ukraine geliefert hat.

00:05 Uhr | Russland lässt zehn zivile Gefangene frei

Zehn ukrainische Zivilisten sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt. Unter den Freigelassenen sei mit Nariman Dscheljal auch ein Anführer der Krimtataren, erklärte Selenskyj. Dscheljal war bereits 2021 auf der von Russland annektierten Krim festgenommen und später zu 17 Jahren Haft verurteilt worden. Angeblich soll er eine Gasleitung gesprengt haben.

Selenskyj dankte dem Vatikan für seine Vermittlung bei der Freilassung der Zivilisten. Auch mehrere andere Gefangene wurden Selenskyj zufolge schon vor dem Krieg in Russland oder in Belarus inhaftiert. Unter den Gefangenen waren zudem zwei Priester der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 29. Juni 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 29. Juni 2024 | 06:00 Uhr

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