Explosionen in der Ukraine
Ukraine meldet russische Angriffe mit insgesamt hundert Drohnen und Raketen. Bildrechte: IMAGO/ZUMA Press Wire

Ukraine-News Raketenangriff auf ukrainisches Stromnetz

01. Juni 2024, 23:40 Uhr

Diese Ukraine-News vom Samstag, 1. Juni 2024 sind beendet.

Die Ukraine-News vom Samstag, 1. Juni 2024

23:40 Uhr | Wasserkraftwerk am Dnipro schwer beschädigt

Bei den jüngsten russischen Luftangriffen auf die Ukraine ist ein Wasserkraftwerk am Dnipro schwer beschädigt worden. Wie die Behörden in der Region Saporischschja mitteilten, befindet sich die Anlage in einem kritischen Zustand. Spezialisten müssten jetzt die Sicherheit des dazugehörigen Staudamms untersuchen. Der Damm wurde für den Verkehr gesperrt.

Russland hatte die Energieinfrastruktur der Ukraine in der Nacht zu Sonnabend mit Raketen und Drohnen angegriffen. Nach russischen Angaben wurden auch Waffenlager mit westlicher Munition getroffen.

13:58 Uhr | Selenskyj zu Konferenz nach Singapur gereist

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zur Teilnahme am Sicherheitsforum Shangri-La-Dialog in Singapur eingetroffen. Selenskyj schrieb auf Telegram, er werde nicht nur auf der Konferenz auftreten, sondern auch eine Reihe bilateraler Treffen u.a. mit Singapurs Präsident Tharman Shanmugaratnam und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin haben. Es sei wichtig, die Stimme des asiatisch-pazifischen Raums auch bei der Friedenskonferenz in diesem Monat in der Schweiz zu hören, betonte er. Wie der Veranstalter mitteilte, werde Selenskyj am Sonntag auf dem Forum sprechen.

11:54 Uhr | Reservistenverband begrüßt Vorschlag Strack-Zimmermanns

Der Vorsitzende des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg, begrüßte die Vorschläge Strack-Zimmermanns zur Aktivierung von Reservisten . "Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses greift die Idee des Reservistenverbandes auf und das ist klug, denn uns läuft die Zeit davon, wenn wir Krieg verhindern wollen", sagte Sensburg der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Der Reservistenverband arbeite bereits an Vorschlägen, wie er die Bundeswehr bei der Reaktivierung unterstützen könne.

10:45 Uhr | Raketenangriff auf ukrainisches Stromnetz

Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit schweren, vor allem gegen die Energieversorgung gerichteten Raketen- und Drohnenangriffen überzogen. Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko schrieb auf Facebook, es seien Anlagen in den Gebieten Dnipropetrowsk, Donezk, Kirowohrad, Iwano-Frankiwsk und Saporischschja attackiert worden. Daneben seien aber auch andere zivile Objekte getroffen worden. In der Stadt Balaklija im Gebiet Charkiw gab es den Angaben zufolge zwölf Verletzte durch Treffer in Wohnhäusern, darunter acht Kinder.

Bei dem Angriff wurden zwei Wärmekraftwerke beschädigt, wie der private Energieversorger DTEK im Onlinedienst Telegram mitteilte. Das Unternehmen machte keine Angaben zum Standort der Kraftwerke. Es handelte sich nach Konzernangaben um den sechsten Großangriff auf DTEK-Wärmekraftwerke seit Mitte März.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland dabei 53 Raketen und Marschflugkörper sowie 47 Drohnen eingesetzt. Die Marschflugkörper wurden dabei teilweise weit hinter der Grenze von russischen strategischen Bombern des Typs Tu-95 im Gebiet Saratow oder über dem Kaspischen Meer abgefeuert. Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigener Darstellung 30 Marschflugkörper vom Typ Ch-101 und 4 des Typs Kalibr sowie eine Iskander-Rakete abgeschossen. Zudem seien 46 der 47 Drohnen abgefangen worden.

08:35 Uhr | Strack-Zimmermann fordert Aktivierung von Reservisten

FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich alarmiert über mögliche Angriffspläne Russlands gegen den Westen gezeigt und die Aktivierung von 900.000 Reservisten in Deutschland gefordert. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte sie, Russlands Präsident Wladimir Putin trimme sein Volk auf Krieg und bringe es in Stellung gegen den Westen. Daher müssten man so schnell wie möglich verteidigungsfähig werden.

Strack-Zimmermann rief dazu auf, "die ungefähr 900.000 Reservisten zu aktivieren, die wir in Deutschland haben". Diese müssten zunächst registriert werden. Die Bundeswehr habe Soldaten, die aus dem aktiven Dienst ausgeschieden seien, über Jahrzehnte nicht mehr erfasst.

07:23 Uhr | Mehr Beweise für Lieferung nordkoreanischer Waffen an Russland

Nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministers Shin Won-sik gibt es weitere Beweise für illegale Waffenlieferungen Nordkoreas an Russland. Die Waffen würden im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt. Die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea verschärfe die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und wirke sich auch auf das Schlachtfeld in Europa aus, sagte Shin bei dem Verteidigungsforum Shangri-La-Dialog in Singapur.

07:15 Uhr | Ukraine hebt Strompreise deutlich an

Aufgrund der russischen Angriffe auf ukrainische Kraftwerke hat das Land die Stromtarife um mehr als 60 Prozent angehoben. Energieminister Herman Haluschtschenko sagte zur Begründung der Maßnahme, Ziel sei es, nicht ohne Strom zu bleiben und das System aufrechtzuerhalten. Es seien erhebliche Mittel für die Reparaturarbeiten in beschädigten Kraftwerken, Umspannwerken und an Hochspannungsleitungen nötig. Es ist bereits die zweite massive Strompreiserhöhung für die Ukrainer seit Kriegsbeginn. Umgerechnet müssen damit ab Samstag knapp zehn Cent für die Kilowattstunde bezahlt werden.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 1. Juni 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 01. Juni 2024 | 09:00 Uhr

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