Ukrainische Soldaten feuern eine Haubitze in der Ostukraine ab. (Symbolbild)
Ukrainische Soldaten feuern eine Haubitze in der Ostukraine ab. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrinform

Ukraine-News Schwere Kämpfe bei Pokrowsk in der Ostukraine

04. Juli 2024, 23:45 Uhr

Diese Ukraine-News vom Donnerstag, 4. Juli 2024 sind beendet.

Die Ukraine-News vom vom Donnerstag, 4. Juli 2024

23:45 Uhr | Ukraine legt Drohnenbau-Programm fest

Die ukrainische Militärführung hat Details der künftiges Produktion und des Einsatzes von Drohnen beschlossen. Bei der Entscheidung seien diverse Faktoren berücksichtigt worden, angefangen von der Beliebtheit bestimmter Drohnen bei der Truppe bis hin zum Einsatz von sogenannten Langstreckendrohnen, sagte der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj. Das ukrainische Militär hatte schon vor einiger Zeit neben Panzertruppe, Infanterie oder Artillerie eine eigene Waffengattung für den Einsatz von Drohnen ins Leben gerufen.

16:38 Uhr | Modi reist nach Russland

Der indische Ministerpräsident Narendra Modi reist Anfang nächster Woche zu Gesprächen mit Präsident Wladimir Putin nach Russland. Die beiden Staatschefs würden bei den Beratungen am Montag und Dienstag die Aussichten für den weiteren Ausbau der bilateralen Beziehungen sowie internationale und regionale Fragen erörtern, teilt das russische Präsidialamt mit. Indien versucht im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine neutral zu bleiben. Modi hat wiederholt beide Seiten zu Dialogbereitschaft aufgefordert, sich insgesamt aber mit Kritik an Russlands Vorgehen zurückgehalten. Stattdessen hat das wirtschaftlich eng mit Russland verbundene Land verstärkt russisches Öl gekauft, was der Regierung in Moskau half, die Auswirkungen der westlichen Sanktionen abzumildern.

14:08 Uhr | Putin betont Verhandlungsbereitschaft im Ukraine-Krieg

Kremlchef Wladimir Putin hat vor mehreren Staatschefs die Bereitschaft Russlands zu Friedensverhandlungen in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine betont. Beim Gipfel der für Sicherheitsfragen gegründeten Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) sagte Putin, dass Russland stets für eine politisch-diplomatische Lösung des Konflikts eingetreten sei. Moskau habe zuletzt auch Vorschläge für ein Ende der Kampfhandlungen gemacht, sagte Putin in Astana, der Hauptstadt der zentralasiatischen Republik Kasachstan. Man bestehe darauf, dass die Ukraine auf besetzte Gebiete verzichtet, Kiew lehnt das ab.

Russland sei den SCO-Staaten dankbar für die Vorschläge zur Lösung des Konflikts, sagte Putin. "Russland ist zweifellos bereit, diese Ideen und Initiativen zu berücksichtigen", sagte er. Zugleich warf er erneut den USA und ihren Verbündeten vor, den Ukraine-Konflikt herbeigeführt zu haben.

10:43 Uhr | Ukraine gibt Stadtteil von Tschassiw Jar auf

Die Ukrainische Armee hat sich nach eigenen Angaben aus einem Teil der strategisch wichtigen ukrainischen Stadt Tschassiw Jar zurückgezogen. "Es war nicht mehr möglich, das Kanalviertel zu halten, nachdem der Feind eingedrungen war", sagte ein ukrainischer Militärsprecher. Die Verteidigungsstellungen seien zerstört und das Leben der eigenen Soldaten gefährdet worden.

Ukrainische Soldaten fahren in einem gepanzerten Fahrzeug in der Nähe der Frontstadt Tschassiw Jar. Die Stadt Tschassiw Jar steht weiterhin unter schwerem Beschuss durch russische Stellungen außerhalb der Stadt. 5 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire | Madeleine Kelly

Das Armeekommando habe sich für einen Rückzug auf besser geschützte Positionen entschieden. Doch auch dort setze der Feind seine Kampfhandlungen fort. Tschassiw Jar liegt in der ostukrainischen Region Donezk etwa 20 Kilometer westlich von Bachmut, das vor einem Jahr von russischen Truppen eingenommen und nach monatelangen heftigen Kämpfen dem Erdboden gleichgemacht wurde.

9:30 Uhr | Bundesaußenministerin mahnt für weitere Unterstützung

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock mahnt eine weitere Unterstützung der Ukraine durch die Nato an. "Russland wird auf absehbare Zeit die größte Bedrohung für unsere Sicherheit und Freiheit in Europa bleiben", sagte Baerbock in einer Bundestagsdebatte zum anstehenden Nato-Gipfel kommende Woche in Washington. Der Westen müsse dagegen angehen, um Freiheit und Demokratie zu verteidigen.

Anja Maier und Malte Pieper 27 min
Bildrechte: MDR/Isabel Theis/Imago/Ute Mahler/Agentur Ostkreuz

"Wir haben uns das nicht ausgesucht", sagt Baerbock. Deutschland habe dabei eine besondere Verantwortung und wegen seiner Russland-Politik verlorenes Vertrauen mittlerweile wieder zurückgewonnen.

9:18 Uhr | Zwei Menschen bei Angriff auf Region Saporischschja getötet

Bei einem russischen Angriff auf die südukrainische Region Saporischschja sind nach Angaben des örtlichen ukrainischen Gouverneurs zwei Menschen getötet worden. "Ein Mann und eine Frau starben durch feindlichen Beschuss", erklärte Gouverneur Iwan Fedorow am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Ein weiterer Mann sei verletzt worden. Russland führte nach Fedorows Angaben in den vergangenen 24 Stunden 391 Angriffe auf zehn Siedlungen aus. Russland hat die Region Saporischschja zwar für annektiert erklärt, kontrolliert sie aber nicht zur Gänze. Am Mittwoch hatte Moskau der Ukraine vorgeworfen, ein Umspannwerk in der Nähe des Atomkraftwerkes Saporischschja mit Drohnen angegriffen zu haben. Dabei seien acht Menschen verletzt worden.

Unterdessen meldete Russland, ein Mig-29-Kampfflugzeug bei einem Angriff auf einen Militärflugplatz im Zentrum der Ukraine zerstört zu haben. Der Stützpunkt in Dolginzewo sei von einer ballistischen Rakete des Typs Iskander getroffen worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Donnerstag. Dabei seien der Kampfjet sowie andere Ausrüstung und Fahrzeuge zerstört worden.

08:56 Uhr | 21 von 22 russischen Drohnen abgeschossen

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen russischen Drohnenangriff in der Nacht weitgehend abgewehrt. Die Luftabwehr habe 21 von 22 Angriffsdrohnen abgeschossen, teilte die Luftwaffe mit. Sie seien über sechs Regionen in der Nord- und Zentralukraine zerstört worden. Dabei habe es sich um Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion gehandelt.

05:00 Uhr | Schwere Kämpfe bei Pokrowsk in der Ostukraine

In der Umgebung der ostukrainischen Stadt Pokrowsk in der Region Donezk finden derzeit intensive Kämpfe statt. Laut der 47. mechanisierten Brigade der ukrainischen Streitkräfte versuchen russische Truppen, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, hauptsächlich durch Infanterieangriffe, unterstützt von Kampfdrohnen. Brigadesprecherin Anastasija Blischtschik sagte, dass kaum noch gepanzerte Fahrzeuge zu sehen seien, da den Russen diese ausgegangen seien. Aufklärungsdrohnen zeigen viele zerstörte gepanzerte Fahrzeuge. Der Generalstab in Kiew berichtet, dass das russische Militär versucht, die Angriffe in der Region zu intensivieren, weshalb die Verteidigungslinien verstärkt und mehr Munition an die Front gebracht werden.

02:46 Uhr | Ukraine weist russische Berichte über Kontrolle von Tschassiw Jar zurück

Die Ukraine hat Berichte zurückgewiesen, wonach russische Streitkräfte einen Bezirk der Stadt Tschassiw Jar unter Kontrolle gebracht haben. Der Sprecher der 24. Brigade, die die Stadt verteidigt, sagte dem staatlichen Fernsehsender Suspilne, dass die Artillerieangriffe andauern und die Lage "extrem schwierig" sei. Die Brigade halte jedoch ihre Stellungen. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor erklärt, einen Bezirk der Stadt eingenommen zu haben. Tschassiw Jar liegt etwa 20 Kilometer westlich von Bachmut und gilt für beide Seiten als strategisch wichtig.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 4. Juli 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 04. Juli 2024 | 06:00 Uhr

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