Ukraine-News Orbán für Gespräche mit Putin nach Moskau gereist
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05. Juli 2024, 21:36 Uhr
- Reise von Baerbock nach Ungarn abgesagt
- Gespräche zwischen Putin und Orban beendet
- Orban in Moskau
- Drohnenangriffe auf Südrussland
- Raketenangriff auf Odessa
- Weitere Nachrichten & Podcast zum Ukraine-Krieg
21:36 Uhr | Reise von Baerbock nach Ungarn abgesagt
Ungarn hat einen für Montag geplanten Termin von Außenminister Peter Szijjarto mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock kurzfristig abgesagt. Das teilte das Auswärtige Amt am Freitagabend mit. Die Reise solle zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban war kurz nach der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft zu Russlands Präsident Wladimir Putin gereist und hatte damit westliche Partner vor den Kopf gestoßen.
21:27 Uhr | Selenskyj dankt Deutschland für weitere Patriot-Lieferung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland für die Lieferung des dritten Flugabwehrsystems vom Typ Patriot gedankt. "Das sind starke Neuigkeiten", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Er danke auch den USA für weitere Schritte, die ukrainische Luftverteidigung zu stärken. Details nannte er nicht, sagte aber, dass die Partner des Landes die Vereinbarungen erfüllten. "Die Ukraine hat schon bewiesen, dass es keine russischen Raketen gibt, die wir nicht abschießen können", sagte Selenskyj. Das Land tue alles dafür, damit der russische Terror beendet werde.
17:29 Uhr | Ukraine: Zwei Tote und zahlreiche Verletzte nach russischen Angriffen
In der Region Donezk im Osten der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben bei russischen Angriffen zwei Menschen getötet und mehr als ein Dutzend weitere Personen verletzt worden. "Eine Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung wurde getötet und 14 ihrer Kollegen wurden bei feindlichem Beschuss im Bezirk Wolnowacha verletzt", erklärte die Staatsanwaltschaft am Freitag.
Wie der Gouverneur der Region, Wadym Filaschkin, erklärte, gab es bei einem Raketenangriff auf die Stadt Ukrainsk ein weiteres Todesopfer und einen weiteren Verletzten. Die Gemeinde Selydiwska stehe unter ständigem Beschuss, erklärte Filaschkin in einem Onlinedienst. Russlands Truppen rücken unterdessen derzeit in der Stadt Tschassiw Jar in der Region Donezk weiter vor. Von den ukrainischen Streitkräften verbreitete Bilder zeigen dort zerstörte Wohnblocks.
16:45 Uhr | Gespräche zwischen Putin und Orbán beendet
Die Gespräche zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán sind beendet. Putin erklärte, er habe mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Orbán über die Lage in der Ukraine gesprochen. Für den Versuch, die Beziehungen zwischen Russland und Europa zu verbessern, dankte der Kremlchef Orbán. Putin betont erneut, dass die Vorschläge Russlands der Schlüssel zur Lösung des Konflikts sein sollten. Allerdings sei die Regierung in Kiew nicht bereit, den Konflikt zu beenden.
14:12 Uhr | Ukraine kritisiert Orbáns Russland-Reise
Das ukrainische Außenministerium hat den Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán beim russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert. Die Reise sei nicht mit der Ukraine koordiniert gewesen. Andere Staaten sollten keinerlei Gespräche über die Ukraine führen ohne eine Beteiligung Kiews. Die Friedensformel der Ukraine sei der einzige realistische Pfad zur Wiederherstellung eines Friedens.
12:30 Uhr | Deutsches Patriot-Flugabwehrsystem in der Ukraine angekommen
Ein drittes Patriot-Flugabwehrsystem aus der Bundesrepublik ist nach Angaben des deutschen Botschafters in der Ukraine angekommen. "Es wird helfen, den Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur zu verbessern", schrieb Martin Jäger auf X. Die ukrainische Besatzung habe eine entsprechende Ausbildung in Deutschland absolviert.
11:38 Uhr | Orbán überraschend zu Besuch bei Putin
Ungarns rechtspopulistischer Ministerpräsident Viktor Orbán ist zu einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau eingetroffen. Das teilte Orbáns Sprecher Bertalan Havasi mit.
Der ungarische Regierungschef inszenierte die Reise als Friedensmission: "Wenn wir in Brüssel sitzen bleiben, können wir dem Frieden nicht näherkommen. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden", sagte Orbán in einem Radiointerview auf Fragen über seine in dieser Woche erfolgte Reise nach Kiew.
Zuvor hatte die Europäische Union das im Raum stehende Treffen bereits scharf kritisiert. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell erklärte, Orbán habe "kein Mandat" der anderen 26 Mitgliedsländer für den Besuch. Die EU-Haltung schließe offizielle Kontakte mit Putin aus. "Der ungarische Regierungschef vertritt die EU damit in keiner Form", betonte Borrell.
Ungarn hat derzeit die Ratspräsidentschaft der EU inne. Sechs Monate lang hat der EU-kritische und oft blockierende Viktor Orbán die Macht darüber, was die EU auf den Weg bringt. Beim Motto bediente er sich bei Donald Trump. "Make Europe great again".
09:58 Uhr | Moskau meldet massive Drohnenangriffe in Südrussland
Bei ukrainischen Drohnenangriffen auf Ziele in Südrussland ist nach offiziellen Angaben ein Kind ums Leben gekommen. Ein sechsjähriges Mädchen sei im Krankenhaus den Verletzungen erlegen, die es bei einer Drohnenattacke auf die Stadt Primorsko-Achtarsk erlitten habe, schrieb der Gouverneur der Region Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, auf Telegram. Weitere fünf Personen seien verletzt worden. Bei Primorsko-Achtarsk gibt es einen Luftwaffenstützpunkt, von wo aus regelmäßig russische Drohnen Richtung Ukraine starten.
Von den Angriffen war auch die benachbarte Region Rostow-am-Don betroffen. In der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Kursk soll es nach Angaben von Gouverneur Alexej Smirnow in einer Ortschaft Schäden an einer Musikschule und mehreren Geschäften nach einem Drohnenangriff geben.
09:52 Uhr | Russland soll Schwarzmeerflotte verlegen
Die russische Schwarzmeerflotte hat nach ukrainischen Angaben fast alle kampfbereiten Kriegsschiffe von der besetzten Krim an andere Standorte verlegt. Die ukrainischen Angriffe mit Raketen und Drohnen hätten dem russischen Flottenstützpunkt in Sewastopol schwere Schäden zugefügt, sagt der ukrainische Vize-Admiral Olexej Neischpapa. "Sie verlieren nun eindeutig diesen Knotenpunkt", fügt er hinzu. Russlands Marine habe den Großteil ihrer Kampfschiffe von Sewastopol nach Noworossijsk an der nordöstlichen Schwarzmeerküste verlegt, einige auch ins Asowsche Meer. Das russische Verteidigungsministerium reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme zu den Äußerungen des Vize-Admirals.
07:58 Uhr | Russland und Ukraine wehren aufeinander abgefeuerte Drohnen ab
Die ukrainische Luftwaffe meldet die Abwehr sämtlicher in der Nacht von russischen Truppen auf das Land gerichteten Drohnen. Insgesamt seien 32 Drohnen über sieben ukrainischen Regionen abgeschossen worden, schreibt das Militär auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Der für die Hauptstadt Kiew zuständige Gouverneur teilt mit, die Luftabwehr sei in den frühen Morgenstunden aktiv gewesen.
Auch russische Streitkräfte haben nach Angaben aus Moskau 50 ukrainische Drohnen auf russischem Territorium und in Gebieten der Ukraine zerstört, die Russland für annektiert erklärt hat. 14 Drohnen seien über dem russischen Krasnodar und zehn über Rostow zerstört worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Freitag. 26 Drohnen seien über der Region Saporischschja in der Ukraine zerstört worden. Russland hatte Saporischschja für annektiert erklärt. Die russischen Streitkräfte haben jedoch nicht die vollständige Kontrolle über die Region.
07:57 Uhr | Ein Toter nach Raketenangriff auf Odessa
Am Donnerstagabend ist die südukrainische Hafenstadt Odessa von einer russischen Rakete getroffen worden. Die ballistische Rakete schlug nach offiziellen Angaben im Hafenbereich ein. Bei der Explosion sei mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, sieben weitere seien verletzt worden, berichtete Bürgermeister Hennadij Truchanow.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 5. Juli 2024
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Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 05. Juli 2024 | 06:00 Uhr