Ein Soldat startet eine Drohne, ein ukrainisches unbemanntes Kampfflugzeug (UCAV)
Die Ukraine hat die Zerstörung eines russischen Drohnenlagers gemeldet (Symbolbild). Bildrechte: picture alliance/dpa/https://photonew.ukrinform.com/ Ukrinform | Uncredited

Ukraine-News Ukraine meldet Zerstörung eines russischen Drohnenlagers

23. Juni 2024, 23:45 Uhr

Diese Ukraine-News vom Sonntag, 23. Juni 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Sonntag, 23. Juni 2024

23:45 Uhr | Russland: Antiterroreinsatz im Kaukasus nach Anschlägen in Dagestan

Mit einem Antiterroreinsatz hat die Polizei eine Anschlagsreihe gegen Kirchen und Synagogen in der islamisch geprägten russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus nach mehreren Stunden beendet. "Die Einsatzkräfte und Sicherheitsorgane haben schnell reagiert, aber leider ist es nicht ohne Opfer abgelaufen", sagte der Bürgermeister von Machatschkala Jussup Umawow in der Nacht zum Montag. Insgesamt haben die Terroristen nach Angaben der Behörden zehn Menschen getötet, darunter acht Polizisten. Weitere 16 Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mindestens sechs Attentäter seien getötet worden, berichten russische Medien unter Berufung auf die Polizei.

Am Abend wurden parallel Angriffe in der südrussischen Stadt Derbent und in Dagestans Gebietshauptstadt Machatschkala gemeldet. In beiden Städten seien Synagogen attackiert worden, teilte der Russische Jüdische Kongress mit. In Derbent wurde die Synagoge durch einen Brand schwer beschädigt. Angegriffen wurden zudem zwei orthodoxe Kirchen, dort kamen auch ein Priester und ein Wachmann ums Leben. Ein weiteres Ziel der Angreifer war ein Polizeiposten in Machatschkala.

21:53 Uhr | Selenskyj fordert Einsatzerlaubnis für Ziele in Russland

Angesichts des fortgesetzten Beschusses der Großstadt Charkiw hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vom Westen weiter reichende Waffen und die Erlaubnis zu Schlägen tief in russisches Gebiet hinein gefordert. "Die russische Luftwaffe muss vernichtet werden, da wo sie ist und mit allen nur möglichen Mitteln, die effektiv sind", sagte Selenskyj am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Kiew arbeite mit seinen westlichen Partnern an einer entsprechenden Entscheidung.

Das jüngst von westlichen Staaten aufgehobene Verbot, mit den gelieferten Waffen grenznahes russisches Gebiet zu beschießen, habe bereits Resultate gebracht. Ein "Teil des russischen Terrorpotenzials" sei zerstört, allerdings nur ein Teil. Es sei nötig, die Ukrainer besser zu schützen. "Dazu brauchen wir weiter reichende Waffen." Auch dazu werde weiter verhandelt. Selenskyj erwartet eigenen Angaben nach in den nächsten Wochen weitere Fortschritte auf dem Gebiet.

18:46 Uhr | Ukrainischer Energieversorger kündigt landesweite Stromabschaltungen an

Angesichts der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine hat der staatliche Energieversorger weitere Stromabschaltungen angekündigt. Es seien den ganzen Tag über "geplante Stromabschaltungen" vorgesehen, teilte Ukrenergo am Sonntag auf Telegram mit. Die Maßnahmen seien nötig, da der Energieverbrauch zu Beginn der Woche steige und das Stromnetz durch "die massiven russische Angriffe" geschwächt sei. Die Ukraine muss seit Mai wegen der beschädigten Energieinfrastruktur vorübergehende Strombeschränkungen verhängen.

Für Montag seien zwischen 19.00 und 23.00 Uhr die größten Einschränkungen zu erwarten, kündigte Ukrenergo an. Russland greift die ukrainische Strominfrastruktur seit seinem Einmarsch im Februar 2022 immer wieder mit Raketen und Drohnen an.

17:45 Uhr | Tschechische Ministerin: Munition für Ukraine kommt noch im Juni

Bis spätestens Ende Juni soll die erste Lieferung aus einer von Tschechien koordinierten Initiative für Munitionslieferungen an die Ukraine aus Drittländern erfolgen. Das sagte die tschechische Verteidigungsministerin Jana Cernochova am Sonntag in einer Diskussion im tschechischen TV-Sender CNN Prima News. Einen genaueren Termin und ob ein Teil der Munition bereits in der Ukraine sei, könne sie jedoch aus taktischen Gründen nicht sagen.

Ziel der tschechischen Initiative ist das Sammeln von Geld aus verbündeten Ländern, um gemeinsam bis zu 800.000 Artilleriegranaten für Kiew in Staaten außerhalb der EU zu kaufen. Wie die Ministerin in der TV-Sendung sagte, hat Tschechien inzwischen mit 18 Staaten Vereinbarungen zur Finanzierung der Munitionsinitiative unterzeichnet. Ministerpräsident Petr Fiala hatte nach Angaben der Nachrichtenagentur CTK Ende Mai mitgeteilt, dass bereits 1,6 Milliarden Euro zusammengekommen seien. Cernochova wollte zunächst nicht konkretisieren, welche Summe Tschechien selbst bisher beigetragen habe.

16:40 Uhr | Ein Toter und Dutzend Verletzte bei Angriffen auf Charkiw in Ukraine

Ein Rettungshelfer sucht mit einem Hund nach Opfern in einem Wohnhaus, das nach einem russischen Bombenangriff beschädigt wurde.
Ein Rettungshelfer sucht mit einem Hund nach Opfern in einem Wohnhaus, das nach einem russischen Bombenangriff beschädigt wurde. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Andrii Marienko

In der Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine ist durch russischen Beschuss mit Gleitbomben mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, etwa ein Dutzend wurde verletzt. Zwei der Verletzten seien minderjährig, teilte Charkiws Militärgouverneur Oleh Synjehubow am Sonntag auf Telegram mit. Bei dem Toten soll es sich um einen 73-jährigen Mann handeln.

Synjehubows Angaben zufolge gab es drei Einschläge in mehreren dicht besiedelten Stadtvierteln. Die Schäden seien gewaltig, mehrere Hochhäuser seien schwer beschädigt. Charkiw ist eine der am schwersten vom russischen Dauerbeschuss getroffenen Städte in der Ukraine. Die nahe der Grenze gelegene Großstadt war erst am Vorabend Ziel eines schweren Bombenangriffs mit mehreren Toten und mehr als 50 Verletzten.

16:29 Uhr | Bericht: Russland-Partner Serbien beliefert Ukraine mit Munition

Serbien soll die Ukraine seit Beginn des russischen Überfalls mit Munition im Wert von 800 Millionen Euro beliefert haben. Das geht aus Schätzungen der "Financial Times" hervor. Serbische Medien berichteten, Staatschef Aleksandar Vucic habe die Summe bestätigt, aber einen direkten Verkauf an Kiew dementiert. Nach seinen Worten sei die Munition an die USA, Spanien oder Tschechien gegangen.

Was die Verbündeten damit gemacht hätten, habe nicht in seinem Ermessen gelegen. Vucic unterhält trotz des Krieges weiter gute Beziehungen zu Russland. Zur gleichzeitigen Unterstützung der Ukraine meinte er nun, man habe Freunde in Kiew und Moskau. Für Serbien seien beide slawische Brüder.

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13:45 Uhr | Russland: Drei Tote nach ukrainischen Angriffen auf Belgorod und Sewastopol

In der Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sind bei einem Raketenangriff nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Die Zahl der Verletzten sei auf 100 Menschen angewachsen, teilte das russische Gesundheitsministerium am Sonntag laut der Nachrichtenagentur Interfax mit. "Vorläufigen Informationen nach sind unter den Verletzten 27 Kinder, fünf davon in kritischem Zustand - die Ärzte kämpfen um ihr Leben", - schrieb die russische Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa auf Telegram.

Bei einem ukrainischen Angriff auf die russische Oblast Belgorod ist nach Angaben des dortigen Gouverneurs Wjatscheslaw Gladkow ein weiterer Mensch getötet worden. Zudem seien drei Personen bei dem Drohnenangriff auf die Stadt Graiworon verletzt worden, schreibt Gladkow auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram.

11:23 Uhr | Ukrainisches Militär will russisches Drohnenlager zerstört haben

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Freitag ein militärisches Drohnenlager in Russland vernichtet. Das teilte die ukrainische Marine am Sonntag auf ihrem Telegram-Kanal mit. Satellitenaufnahmen würden die Zerstörung der Anlagen im Gebiet Krasnodar bestätigen. Die zugehörigen Bilder veröffentlichte die Marine ebenfalls. Nach ukrainischen Angaben wurden bei dem Angriff auch Ausbilder für den Drohnenkampf und deren Kadetten getötet. Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen. 

08:35 Uhr | Dobrindt will Ukrainer ohne Arbeit zurückschicken

Die CSU hat ukrainischen Geflüchteten damit gedroht, sie in ihr Heimatland zurückzuschicken, wenn sie in Deutschland keine Arbeit aufnähmen. "Es muss jetzt über zwei Jahre nach Kriegsbeginn der Grundsatz gelten: Arbeitsaufnahme in Deutschland oder Rückkehr in sichere Gebiete der West-Ukraine", sagte CSU-Landesgruppenchef Dobrindt der "Bild am Sonntag". "Es muss ein Angebot auf Arbeit geben und dieses muss Teil einer Integrationsleistung sein." Grüne und SPD kritisierten Dobrindts Vorstoß scharf.

07:14 Uhr | Russland startet Luftangriffe auf Kiew und Umgebung

Russland hat einen Luftangriff auf Kiew und die umliegende Region gestartet. Die Angriffe seien durch die Luftabwehr verteidigt worden, schreiben der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und die Verwaltung der Region Kiew bei Telegram.

06:28 Uhr | Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe in mehreren Regionen

Ukrainische Drohnen haben nach Angaben örtlicher Behörden mehrere russische Regionen angegriffen. Über der westrussischen Region Brjansk seien mindestens 23 Drohnen abgeschossen worden, teilte der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, über Telegram mit. Weiterhin habe die russische Luftabwehr Drohnen über der Region Smolensk abgefangen. Das teilte der Gouverneur der Region, Wassili Anochin, mit, ebenfalls auf Telegram. Beide Regionen meldeten demnach bislang weder Opfer noch Zerstörungen.

Für die Region Lipezk, einige hundert Kilometer südlich von Moskau, wurde Luftalarm ausgerufen, schreibt der Gouverneur der Region auf Telegram.

05:01 Uhr | Selenskyj fordert nach Bombenangriff rasche Hilfe

Nach dem neuen Bombenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rasche Hilfe des Westens bei der Flugabwehr gefordert. Schon jetzt habe die Ukraine zwar mehr Fähigkeiten erhalten, russische Stützpunkte für den Start von Raketen nahe der Grenze sowie Konzentrationen von Besatzungstruppen zu zerstören, sagte Selenskyj in seiner am Samstag in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Trotzdem habe es allein seit Anfang Juni auf die Ukraine 2.400 Angriffe mit russischen gelenkten Fliegerbomben gegeben, darunter allein 700 gegen die Region Charkiw.

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In der Videobotschaft verurteilte Selenskyj erneut den Gleitbombenangriff auf ein Wohnhaus im Zentrum der Großstadt Charkiw nahe einer Bushaltestelle. Selenskyj sprach von drei Toten und Dutzenden Verletzten. Die Behörden gaben die Zahl der Verletzten am Abend mit 56 an.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 23. Juni 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 23. Juni 2024 | 06:00 Uhr

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