Beschädigtes Wohnhaus nach ATACMS-Angriff auf Lugansk
Beschädigtes Wohnhaus nach ATACMS-Angriff auf die Stadt Luhansk im Donbas, 7. Juni 2024. Bildrechte: IMAGO/SNA

Ukraine-News Russland wirft Ukraine ATACMS-Angriffe auf Luhansk vor

07. Juni 2024, 22:18 Uhr

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Ukraine-News vom Freitag, 7. Juni 2024

22:18 Uhr | USA wollen weiterhin keine Soldaten in Ukraine schicken

Die US-Regierung plant keine Beteiligung an der Initiative von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Militärausbilder in die Ukraine zu schicken. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Rande eines Besuches von US-Präsident Joe Biden in Frankreich, Biden respektiere Macrons Haltung. Der US-Präsident habe aber seit Beginn des Krieges in der Ukraine klargemacht, dass er keine amerikanischen Soldaten dorthin entsenden werde. "Das war bislang so, und das wird auch in Zukunft so sein", sagte Kirby. Biden habe mehrere Punkte seit Kriegsbeginn ganz deutlich gemacht. Dazu gehöre, "dass wir hier keinen Dritten Weltkrieg und keinen Krieg mit Russland wollen".

21:39 Uhr | Macron will Koalition für Militärausbilder in Ukraine auf den Weg bringen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will in Kürze ein Bündnis zur Entsendung von Militärausbildern in die Ukraine schließen. Macron sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj, man wolle aus Gründen der Effizienz eine Koalition haben. Mehrere Partner hätten bereits zugestimmt. Macron bekräftigte, dass die Ukraine diesen Wunsch geäußert habe und bezeichnete die Bitte als legitim. Es sei unter gewissen Umständen deutlich effizienter und praktischer, auf ukrainischem Boden auszubilden. Macron bekräftigte, die Entsendung westlicher Militärausbilder ins Kriegsgebiet bedeute keine Eskalation.

21:12 Uhr | Vier Tote bei ATACMS-Angriff auf Wohnhaus in Luhansk

Bei einem Angriff mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen auf die die von Russland kontrollierte Stadt Luhansk (russisch: Lugansk) im Donbass sind nach russischen Angaben vier Menschen getötet worden. Mehr als 40 Menschen seien zudem verletzt worden, darunter vier Kinder. Wie das Ministerium für Katastrophenschutz mitteilte, stürzte ein Wohngebäude infolge des Angriffs teilweise ein. Nach Angaben des regionalen Gesundheitsministeriums mussten 46 Menschen medizinisch behandelt werden. Zehn von ihnen seien in einem "ernsten" Zustand.

Der von Russland ernannte Leiter der gleichnamigen Region, Leonid Pasetschnik, erklärte, "ukrainische Nationalisten" hätten tagsüber einen "massiven Raketenangriff auf die zivile Infrastruktur von Lugansk" ausgeführt. Seinen Angaben zufolge wurden drei Schulen und drei Kindergärten beschädigt. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Ukraine habe "fünf ATACMS-Raketen aus US-Produktion vorsätzlich auf Wohngebiete der Stadt" abgefeuert. Vier Raketen seien von russischen Luftabwehrsystemen abgefangen worden, die fünfte habe zwei Wohngebäude getroffen.

20:22 Uhr | Niederlande investieren 400 Millionen Euro in Kampffahrzeuge für Ukraine

Die Niederlande kündigen eine Investition von 400 Millionen Euro in die Produktion von Kampffahrzeugen für die Ukraine an. Man werde sich gemeinsam mit Dänemark an einem entsprechenden schwedischen Fonds beteiligen, heißt es. Damit soll die Herstellung des "Combat Vehicle 90" (CV90) von BAE Systems gesteigert werden. Das gepanzerte Kettenfahrzeug kann unter anderem bis zu acht Soldaten transportieren.

15:43 Uhr | Russland wirft Ukraine ATACMS-Angriffe auf Luhansk vor

Das russische Verteidigungsministerium wirft der Ukraine vor, die von Russland kontrollierte Stadt Luhansk (russisch: Lugansk) im Donbass mit fünf von den USA gelieferten ATACMS-Raketen beschossen zu haben. Vier der fünf Raketen seien von der Luftverteidigung abgeschossen worden, teilte das Ministerium in Moskau mit. Eine Rakete habe jedoch zwei Wohnblöcke beschädigt und 20 Personen verletzt, darunter auch Kinder.

14:07 Uhr | Medienbericht: Bundeswehr benötigt mehr Soldaten

Deutschland benötigt dem "Spiegel" zufolge zehntausende zusätzliche Soldaten. Wie das Magazin unter Berufung auf vertrauliche Papiere des Verteidigungsministeriums berichtet, ergibt sich aus überarbeiteten NATO-Plänen ein Bedarf von "weiteren 75.000 Soldatinnen und Soldaten".

Auf dem NATO-Gipfel in Vilnius im vergangenen Jahr hatte das Bündnis diese Pläne beschlossen und darin dargestellt, wie es im Falle eines Angriffs von Russland reagieren würde. Auf Grundlage dieser Pläne wurden dann von der NATO und den Mitgliedsländern konkrete Bedarfszahlen für Truppen, Waffen und andere Ausrüstung berechnet. Vom Bundesverteidigungsministerium war zunächst keine Stellungnahme erhältlich. Derzeit hat die Bundeswehr 180.000 Soldaten und Soldatinnen und 80.000 zivile Beschäftigte.

13:51 Uhr | Russland kritisiert Frankreichs Zusage zu Lieferung von Kampfjets

Nach der französischen Ankündigung von Kampfjet-Lieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine kommt Kritik aus dem Kreml. "Wir halten diese Aussagen für sehr, sehr provokativ", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax am Freitag am Rande eines Wirtschaftsforums in St. Petersburg. "Präsident Macron demonstriert absolute Unterstützung für das Kiewer Regime und deklariert die Bereitschaft Frankreichs an einer direkten Beteiligung an dem bewaffneten Konflikt", fügte er hinzu.

12:59 Uhr | Stromversorgung in der Ukraine nach Angriffen eingeschränkt

Nach den seit Monaten anhaltenden russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur ist es am Freitag in der Ukraine zu schwerwiegenden Engpässen bei der Stromversorgung gekommen. In sämtlichen Regionen des Landes "gelten den ganzen Tag über Stromverbrauchbeschränkungen", erklärte der staatliche Stromversorger Ukrenergo. Durch die Einschränkungen sollte sichergestellt werden, dass wichtige Infrastruktur-Einrichtungen und Unternehmen weiterhin betrieben werden können.   

Wohngebiet in Kiew
In der Ukraine gibt es vielerorts Einschränkungen bei der Stromversorgung. Bildrechte: IMAGO / Lehtikuva

Nach den Angaben von Ukrenergo musste am späten Donnerstag bereits in dutzenden Regionen – von Donezk und Charkiw im Osten bis nach Lwiw und Transkarpatien im Westen – der Strom drei Stunden lang abgestellt werden. In Kiew wurden die Straßen- und Gebäudebeleuchtung abgeschaltet, Teile der Stadt waren am Donnerstagabend in Dunkelheit getaucht. Ukrenergo-Chef Wolodymyr Kudryzkyj sagte, es könne Jahre dauern, bis das Land seine Stromindustrie vollständig wiederhergestellt habe.

12:55 Uhr | EU-Kommission: Ukraine erfüllt Auflagen für EU-Beitrittsgespräche

Die Ukraine und Moldau erfüllen nach Einschätzung der EU-Kommission alle Voraussetzungen für den Beginn von Verhandlungen über eine Aufnahme in die Europäische Union. Das teilte eine Sprecherin der EU-Kommission am Freitag in Brüssel mit. Beide Länder haben demnach im März noch offene Punkte abgehakt.

Bei der Ukraine ging es beispielsweise um Maßnahmen für einen besseren Schutz von nationalen Minderheiten und zur Einschränkung des politischen Einflusses von Oligarchen. Die Bundesregierung hatte bereits Ende Mai mitgeteilt, dass sie alle Voraussetzungen für den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine als erfüllt ansieht.

12:40 Uhr | Berichte: Selenskyj spricht am Dienstag im Bundestag

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am kommenden Dienstag eine Rede im Bundestag halten. Das berichten die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die Nachrichtenagentur dpa. Selenskyj kommt am Dienstag und Mittwoch zu einer zweitägigen Ukraine-Wiederaufbaukonferenz nach Berlin. Wie das Auswärtige Amt und das Bundesentwicklungsministerium mitteilten, werden mehr als 2.000 Teilnehmer aus 60 Ländern zu der Konferenz erwartet. Außenministerin Annalena Baerbock erklärte, die Bundesregierung werde der Ukraine "auf ihrem Weg der Reform und des Wiederaufbaus mit aller Kraft unter die Arme greifen".

10:06 Uhr | Russland: Ukraine hat mit US-Waffen zivile Ziele in Region Belgorod angegriffen

Russland hat der Ukraine vorgeworfen, US-Raketen auf zivile Ziele auf russischem Territorium abgeschossen zu haben. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, in der Region Belgorod seien Frauen und Kinder getötet worden. Überreste der Himars-Raketen würden als Beweis der Geschehnisse dienen.

08:15 Uhr | Ukraine wehrt russische Angriffe ab

Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew in der Nacht zum Freitag mit 53 Kampfdrohnen und fünf Marschflugkörpern angegriffen. Die Marschflugkörper sowie 48 Drohnen hätten zwar von der Luftverteidigung abgeschossen werden können, teilte die ukrainische Luftwaffe am Morgen auf Telegram mit. Doch nahe der Hauptstadt sei dennoch ein Brand in einer Industrieanlage ausgebrochen. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt. Neben Kiew waren unter anderem auch die Regionen Odessa, Dnipropetrowsk und Cherson von den nächtlichen Angriffen betroffen.

00:30 Uhr | Ukrainischer Netzbetreiber warnt vor neuen Stromausfällen

Der ukrainische Stromnetzbetreiber Ukrenergo hat neue Stromabschaltungen in zwölf Regionen angekündigt. Die Stromabschaltungen beträfen Regionen wie Lemberg und Zakarpattia im Westen, die Hauptstadt Kiew, die Region Kiew sowie Odessa im Süden und Charkiw und Saporischschja weiter östlich. Die Verbrauchsgrenzen sollen nach Angaben des Stromlieferers überschritten worden sein. Auch Einrichtungen der kritischen Infrastruktur könnten betroffen sein. Die Stromabschaltungen würden enden, sobald die festgelegten Verbrauchsgrenzen eingehalten würden, hieß es. Nachdem russische Angriffe auf Stromversorgungsanlagen mehrere Kraftwerke außer Betrieb gesetzt hatten, ist die Stromerzeugungskapazität des Landes erheblich geschwächt.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 7. Juni 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | RADIO | 07. Juni 2024 | 06:00 Uhr

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