Ein Wohnblock wurde bei einem Granatenangriff beschädigt.
Die ukrainische Millionenstadt Dnipro steht regelmäßig unter russischem Beschuss. (Archivbild vom 10. April 2024) Bildrechte: picture alliance/dpa/TASS | Alexander Polegenko

Ukraine-News Verletzte durch Raketentrümmer in Dnipro – darunter auch Kinder

04. Juni 2024, 20:20 Uhr

Diese Ukraine-News vom Dienstag, 4. Juni 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Dienstag, 4. Juni 2024

20:20 Uhr |Selenskyj will nach Frankreich reisen - Frage von Ausbildern

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt am Donnerstag und Freitag zu einem offiziellen Besuch nach Frankreich. Präsident Emmanuel Macron empfange Selenskyj am Freitag im Élysée-Palast. Die beiden wollten die Lage im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und die Bedürfnisse der Ukraine erörtern, hieß es. Bereits bekannt war, dass Selenskyj am Donnerstag in der Normandie am Gedenken an die Landung der Alliierten vor 80 Jahren im Zweiten Weltkrieg teilnimmt.

Macron hatte angekündigt, dass er sich zu diesem Zeitpunkt zur Frage einer möglichen Entsendung französischer Militärausbilder in die Ukraine äußern will. Zuletzt wurde immer wieder auch über die mögliche Entsendung westlicher Militärausbilder in das Kriegsgebiet diskutiert, um die unter Druck geratene ukrainische Armee effektiver zu unterstützen. Offiziell gibt es solche Ausbildungsprogramme bislang nicht. Es ist der vierte Besuch des ukrainischen Präsidenten seit dem russischen Angriff vor gut zwei Jahren in Frankreich.

19:20 Uhr | Ukraine gedenkt der im russischen Angriffskrieg getöteten Kinder

Die Ukrainer haben am Dienstag der seit Beginn des russischen Angriffskriegs getöteten Kinder gedacht. Mehr als 600 Kinder seien seit Kriegsbeginn im Februar 2022 getötet und mehr als 1.400 weitere verletzt worden, erklärte UN-Vertreterin Denise Brown. Dies sei aber nur die Zahl der von den Vereinten Nationen verifizierten Fälle. Die wirkliche Zahl der getöteten Kinder liege vermutlich deutlich höher.

19:20 Uhr | Russland zerstörte bisher neun Gigawatt Kraftwerksleistung in der Ukraine

Russische Raketen- und Drohnenangriffe haben nach Angaben aus Kiew inzwischen mehr als neun Gigawatt Kraftwerksleistung in der Ukraine zerstört. "Die Situation ist sehr ernst", sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal bei einer Regierungssitzung. Der Netzbetreiber Ukrenerho sei aufgrund des Energiemangels zu planmäßigen Stromsperren gezwungen. In Kiew wurde am Nachmittag in mehreren Stadtbezirken wegen Überschreitung der zulässigen Höchstverbrauchsmenge der Strom außerplanmäßig abgeschaltet.

Neun Gigawatt entsprechen einem Sechstel der ukrainischen Stromkapazitäten bis zum Jahr 2014. Zu dem Zeitpunkt konnte die Ukraine noch Kraftwerke der Halbinsel Krim und in den ostukrainischen Gebieten Luhansk und Donezk nutzen, die von Russland annektiert wurden. Zudem hält die russische Armee seit zwei Jahren das Atomkraftwerk Saporischschja besetzt, das mit sechs Gigawatt leistungsstärkste AKW in Europa. Die Einfuhr von Generatoren, Solarzellen und kleineren Kraftwerksanlagen soll gefördert werden. Kiew setzt dabei auch auf eine stärkere Hilfe der internationalen Partner. "Wir arbeiten an einer Ausweitung des Imports aus Europa auf 2,2 Gigawatt", sagte Schmyhal. 

19:13 Uhr | Kiew: Italien will weiteres Luftabwehrsystem an Ukraine liefern

Italien will nach Angaben Kiews ein weiteres hochmodernes Luftabwehrsystem an die Ukraine liefern. Diese Absicht habe Italiens Außenminister Antonio Tajani bestätigt, erklärte am Dienstag im Onlinedienst Telegram der Chef des ukrainischen Präsidialamtes. Es handele sich um "ein zweites Luftabwehrsystem vom Typ SAMP/T", schrieb Andrij Jermak.

Angesichts russischer Erfolge an der Front und ständiger Angriffe der Truppen Moskaus auf wichtige ukrainische Infrastruktur dringt die Regierung in Kiew bei ihren westlichen Verbündeten auf neue Waffenlieferungen. Unter anderem braucht die Armee nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj neben den bereits gelieferten Raketenabwehrsystemen mindestens sieben weitere, um die russischen Angriffe abwehren zu können.

13:38 Uhr | Kreml warnt: "Keine Immunität" für westliche Militärausbilder

Der Kreml hat am Dienstag gewarnt, dass möglicherweise in die Ukraine entsendete westliche Militärausbilder nicht vor russischen Angriffen geschützt sein würden. "Kein Ausbilder, der mit der Ausbildung des ukrainischen Militärregimes befasst ist, hat Immunität", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau. "Es spielt keine Rolle, ob sie Franzosen sind oder nicht."

Zwischen Paris und Kiew ist derzeit die Entsendung französischer Ausbilder in die Ukraine im Gespräch. Vergangene Woche hatte der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrsky gesagt, Paris werde "bald" Ausbilder für das ukrainische Militär in die Ukraine schicken. Das Verteidigungsministerium in Kiew hatte daraufhin allerdings klargestellt, es sei wegen einer Entsendung von Ausbildern "weiterhin im Gespräch" mit Frankreich und anderen Ländern. 

12:10 Uhr | Makeiev fordert Luftverteidigung durch Nato-Nachbarn

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, erneuert die Forderung nach einer Abwehr russischer Luftangriffe auf die Westukraine von Nato-Gebiet aus. Russische Raketen und Drohnen sollten mit Systemen abgefangen werden, die jenseits der ukrainischen Grenze in Nachbarländern stehen. Das schrieb Makeiev in einem am Dienstag veröffentlichten Gastbeitrag für "Zeit Online".  Derzeit sei die Ukraine einem ständigen Hagel russischer Luftangriffe ausgesetzt. Zudem rückten russische Truppen am Boden vor. "Mit jedem Kilometer, den sie in der Ukraine besetzen, rücken sie einen Kilometer näher an die EU heran", warnte Makeiev. 

Update 11:46 Uhr | Verletzte durch Raketentrümmer in Dnipro

Bei einem russischen Raketenangriff auf die Millionenstadt Dnipro sind nach ukrainischen Angaben mindestens acht Menschen verletzt worden. Wie der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, auf seinem Telegramkanal mitteilte, sind unter ihnen ein Baby und ein 17 Jahre alter Jugendlicher. Mehrere Wohnhäuser und Autos seien beschädigt worden.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hatte Russland von der seit 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus zwei Raketen vom Typ Iskander und vier Drohnen abgefeuert. Diese seien von der Flugabwehr abgeschossen worden. Laut Lyssak sind die Raketentrümmer allerdings über einem Wohngebiet abgestürzt.

00:20 Uhr | Russland meldet Abschuss von 20 ukrainischen Drohnen bei Kursk

Russland hat nach eigenen Angaben im Süden des Gebiets Kursk an der Grenze zur Ukraine 20 ukrainische Drohnen abgefangen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten vier Dörfer in seiner Region mit Kampfdrohnen und Hubschraubern angegriffen, es habe aber keine Verletzten gegeben, teilt der Gouverneur der Region mit. Auch in der Region Belgorod hätten russische Luftabwehreinheiten "mehrere Flugziele" abgeschossen. Dabei seien die Dächer einiger Häuser beschädigt worden.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 4. Juni 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 04. Juni 2024 | 06:00 Uhr

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