Urlaub Wandern in Albanien: Peaks of the Balkans
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29. Juli 2017, 14:21 Uhr
Dass Albanien aus dem Dornröschenschlaf erwacht und endlich von Touristen entdeckt wird, liegt auch an einem einzigartigen Wanderweg, dem "Peaks of the Balkans". Er ist die jüngste transnationale Trekking-Route und einer der letzten Abenteuer-Trails Europas.
Über zehn Tagesetappen führt der Rundweg 192 Kilometer durch das Prokletije-Gebirge. Übersetzt bedeutet der Name "die verwunschenen Berge". Sie gehören zu den Dinarischen Alpen.
Grenzenlos frei
Der Fernwanderweg verbindet das ehemals isolierte Albanien mit dem Kosovo und mit Montenegro. Man überquert mehrfach die Grenzen dieser Länder. Darin lag auch die ursprüngliche Idee. 2005 begann die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit den Markierungen des Rundwegs. Er sollte die Menschen in der einst vom Krieg gebeutelten Region einander wieder näherbringen und gleichzeitig den sanften Tourismus fördern, Arbeitsplätze für die Bergbewohner schaffen, um die Landflucht zu stoppen und die Kultur zu bewahren. Vielen Familien in den umliegenden Dörfern gewährte die Organisation günstige Kredite und anderweitige Unterstützung. So konnten sie ihre Häuser ausbauen und Unterkünfte für Touristen einrichten. 2011 wurde der "Peaks of the Balkans" eingeweiht.
Start und Ziel
Teth ist Start- und Ziel des Fernwanderwegs. Das Dorf hat eine rasante Entwicklung hinter sich. Vor einigen Jahren noch war es ein fast vollständig verlassener Ort. Heute sind viele Einheimische zurückgekehrt oder haben sich neu angesiedelt. 2006 kamen die ersten 600 Besucher. Jetzt sind es mittlerweile schon 16.000 pro Saison, angezogen von der faszinierenden Bergwelt und der überwältigenden Warmherzigkeit und Gastfreundschaft der Albaner.
Auf alten Pfaden durchs Naturparadies
Auf alten Karawanen- und Hirten-Pfaden verläuft die Wanderroute abwechslungsreich auf Höhen zwischen 600 und 2.000 Metern durch saftig grüne Täler und atemberaubende Hochgebirgslandschaften, vorbei an Wasserfällen und Bergseen. Auf den einzelnen Etappen passieren Wanderer teilweise Naturschutzgebiete wie die Nationalparks Theth, Valbonatal, Prokletije und das Naturreservat Lumi i Gashi.
Die schönste Anreise: Mit der Fähre
Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich dem "Peaks of the Balkans" zu nähern. Mit dem Auto oder Minibus von Shkodra, der drittgrößten Stadt Albaniens, aus, wandernd oder – und das ist die schönste Art – mit der Fähre über den Koman-Stausee weiter ins Valbona-Thal. Es hängt von der gewählten Etappe und dem gewünschten Einstieg ab. Über zwei Stunden fährt die Fähre durch eine tiefe Schlucht vorbei an der malerischen Kulisse der Felswände, ursprünglich und wild.
Unser Tipp: Geführte Touren
Man kann den "Peaks of the Balkans" eigenständig erkunden, sollte sich aber besser einer geführten Wanderung anschließen. Es gibt mittlerweile vom Deutschen Alpenverein gut ausgebildete Tour-Guides, die einem nicht nur Packpferde besorgen können, sondern auch jede Familie und jedes Gästehaus kennen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Heute im Osten - Die Reportage | 27. Juli 2017 | 18:00 Uhr