Paradiesvogelfest in Hildburghausen Besonderes Festival in Thüringen startet mit Dota-Konzert im Schloss

• Beim Paradiesvogelfest gibt es bis Sonntag rund 15 Konzerte, im Fokus steht die deutschsprachige Liedermacherszene.
• Schloss Weitersroda ist inzwischen eine feste Adresse für Kreative und Kultur-Enthusiasten in Südthüringen.
• Die Veranstalter verweisen auf stabile Ticket-Preise.

Mit einem Konzert von Dota Kehr startet am Mittwochabend das Paradiesvogelfest auf Schloss Weitersroda im thüringischen Hildburghausen.

Zum Lineup des Festivals auf den zwei Bühnen im Schlosshof gehören bis Sonntag außerdem Liedermacher wie Wenzel und Felix Meyer oder Singer-Songwriterinnen wie Alin Coen und Pernilla Kannapinn.

Familiär, heimelig, aber trotzdem "ausreichend hippiemäßig", so fasst Meyer, der zu den Mitorganisierenden gehört, das Flair des Festivals im Gespräch mit MDR KULTUR zusammen. Das musikalische Spektrum sei weit. Es gebe Rock, Balkanpop oder Reggae, im Fokus der rund 15 Konzerte stehe aber weiterhin die deutschprachige Liedermacherszene, so Meyer, der selbst ein "Lagerfeuerkonzert" mit musikalischen Gästen aus den anwesenden Bands am Freitag gibt: "Das ist immer ein besonderer Moment", sagt Meyer, der eigens für das Konzert am Feuer seit zwei Jahren "ein richtiges schönes Holz-Piano" geliefert bekommt.

Mit dabei sind außerdem die niederländische Folkpop-Band The Magic Mumble Jumble, Klassik kommt vom Mondena Streichquartett aus Leipzig, elektronisch wird es mit DJ Dave Dinger.

2008 kaufte der aus Bayern stammende Florian Kirner alias Prinz Chaos II. das 1478 erbaute Schloss Weitersroda, das er seitdem denkmalgerecht saniert. 2011 startete das erste Paradiesvogelfest, zu dem neben Konzerten auch Angebote für Kinder oder ein Markt mit Kunsthandwerk gehören.

Das alternative Wohn- und Kunstprojekt ist inzwischen eine feste Adresse für Kreative und Kultur-Enthusiasten in der Region. In der Pandemie-Zeit veranstalteten Kirner und Team 2021 eine Online-Ausgabe des Festivals.

Während andernorts Konzert-Tickets in der Regel deutlich teurer werden, verspricht das "Festival der Träume" stabile Preise. "Natürlich gibt es Kosten, aber man definiert die Preise ja selbst. Dann verdient man eben auch nicht mehr." Entgegen der große Erzählung des Kapitalismus, es müsse alles irgendwie immer mehr werden im nächsten Jahr.

Zum Paradiesvogelfest fahre man als Künstlerin oder Künstler nicht, um viel Geld zu verdienen, betont Meyer: "Dafür bekommt man was anderes." Beispielsweise immer wieder Überraschungen, auch was die Location angeht, wie Meyer berichtet. So sei im letzten Jahr aus dem Heuschobner in den letzten zwei Tagen vor dem Festival eine Kneipe gezaubert worden.

Die Kosten für Tages-Tickets liegen zwischen 15 und 28 Euro. Die Wochenendkarte kostet 60 Euro, die Dauerkarte 90 Euro, hier ist die Nutzung der Campingwiese zum Übernachten inbegriffen.