Premiere Inklusives Theater: Wie Tanz in Erfurt Menschen zusammenbringt

• Das Tanztheater Erfurt zeigt mit der Wiener Tanz-Company "Ich bin ok" am Theater Erfurt das neue inklusive Stück "Zug 2.0 – zwischen Erfurt und Wien".
• Dabei geht es um die gesellschaftliche Inklusion von Menschen mit und ohne Behinderung durch Tanz und Theater.
• Das Stück ist aus Assoziationsketten und persönlichen Geschichten der Mitwirkenden entstanden.

Wie Tanzen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt, zeigt das Tanztheater Erfurt am 17. und 18. Dezember 2024 zusammen mit der "Ich bin ok Dance Company Wien" am Theater Erfurt.

Tanzen an sich ist eine ziemlich inklusive Angelegenheit: Alle bewegen sich zu Musik und Rhythmus, wie sie wollen oder können – vom leichten Fußwippen bis zur körperlichen Ekstase. Und Tanzen reißt im besten Fall andere mit, es gleich zu tun.

Der Wiener Verein "Ich bin ok" fördert seit 45 Jahren die gesellschaftliche Inklusion von Menschen mit und ohne Behinderung durch Tanz und Theater. Neuerdings bildet der Verein auch junge Leute mit Trisomie-21 zu Tanzassistenten aus, die den Gruppenunterricht unterstützen.

Vereinsobmann und Künstlerischer Leiter Attila Zanin schwärmt von der gemeinsamen Arbeit: "Wenn man Menschen mit einer Behinderung, speziell Menschen mit Down-Syndrom, die Zeit gibt und den Raum, dann schaffen sie so viel."

Gemeinsam mit dem Tanztheater Erfurt bringt die Wiener Company nun "Zug 2.0 – zwischen Erfurt und Wien" auf die Bühne. "Zug Eins" war ein digital erarbeitetes Projekt, das es wegen Corona nie auf die Bühne geschafft hat. Nun folgt die zweite Auflage vor Publikum.

Auf Seiten des Erfurter Tanztheaters hat Daniela Backhaus die Choreografie erarbeitet. "Wir haben uns mit dem Wort 'Zug' beschäftigt", erklärt die Choreografin. Und das in verschiedenen Ausprägungen. Es gehe um "Assoziationsketten wie der Charakterzug, der Atemzug oder der Anzug und vieles mehr." Aus diesen Wörtern und Wortketten habe man das Tanztheaterstück kreiert. Aus persönlichen Geschichten der Tänzerinnen und Tänzer sind die Bewegungen entstanden.

Die ersten Vorstellungen Ende November im Wiener Theaterquartier waren ausverkauft. Ob das in Erfurt auch gelingen wird? Mit vielen Emotionen und vielen leuchtenden Augen werde belohnt, wer hinkommt, verspricht Backhaus.

Redaktionelle Bearbeitung: hro