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Saaletal Luchs wandert 150 Kilometer vom Erzgebirge nach Thüringen
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13. Februar 2025, 19:11 Uhr
Ein Luchs ist 150 Kilometer vom Erzgebirge nach Thüringen gewandert.
Eigentlich legen Luchsweibchen nicht so weite Strecken zurück. Doch die Suche nach einem Männchen könnte das ausgewilderte Tier motiviert haben.
Ein Luchsweibchen, das 2024 in Sachsen ausgewildert wurde, hat sich auf die Wanderschaft nach Thüringen begeben. Die Katze mit den Pinselohren sei vom Erzgebirge aus mehr als 150 Kilometer unterwegs gewesen, um ins Saaletal in Thüringen zu kommen, teilte der Naturschutzbund (Nabu) in Jena mit.
Das belege das Bild einer Wildtierkamera. Es handele sich bei dem Tier um die Luchsin Nova aus einem sächsischen Auswilderungsprojekt.
Die große Katze habe auf ihrer Wanderung die Autobahnen A72, A9 und nach Norden auch die A4 in Richtung Jena passiert, erklärte der Nabu-Projektmanager für Luchse, Silvester Tamás. "Eigentlich sind Luchsweibchen nicht bestrebt, so weite Strecken zurückzulegen. Dennoch könnte sie gerade jetzt in der sogenannten Ranzzeit durchaus motiviert sein, ein Luchsmännchen zu suchen."
Aufenthaltsorte von Nova lassen sich gut verfolgen
Die Luchsdame ist laut Nabu ein Wildfang aus dem Schweizer Juragebirge und mit einem Sendehalsband ausgestattet. Ihre Wanderung habe sie im Dezember 2024 im Erzgebirge begonnen. Seit Januar halte sich das seltene und geschützte Tier im mittleren Saaletal in Thüringen auf.
Seine Aufenthaltsorte ließen sich über die Sendedaten des Halsbandes gut verfolgen. Der Nabu habe die Hoffnung, dass Nova noch rechtzeitig ein Luchsmännchen treffe und für weiteren Nachwuchs in Thüringen sorge.
Ich wünsche mir, dass die Menschen die Natur respektieren und den Wildtieren in unserer Landschaft mehr Ruhe und Rückzugsorte zugestehen.
Birgit Zwilling, die den Nachweis der Luchsin bei Jena erbrachte, sagt: "Die Lebensbedingungen für Wildtiere sind in den struktur- und nahrungsreichen Gebieten des mittleren Saaletals ideal. Als leidenschaftliche Jägerin und Naturfreundin bin ich der Anwesenheit eines Luchses in meinem Revier sehr zugetan. Ich wünsche mir, dass die Menschen die Natur respektieren und den Wildtieren in unserer Landschaft mehr Ruhe und Rückzugsorte zugestehen."
Der Nabu Thüringen fördert nach eigenen Angaben seit 2017 mit seinem Luchsprojekt nachhaltig den Aufbau einer stabilen Population und engagiert sich dafür, dass Luchslebensräume zwischen dem Harz, Sachsen und Bayern langfristig vernetzt sind.
MDR (gh)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 22. Januar 2025 | 11:30 Uhr
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