Einer von neun Beschuldigten Nach Reichsbürgerrazzia in Thüringen: Angeklagter aus Reuß-Verfahren verstorben
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19. März 2024, 18:46 Uhr
Der aus Thüringen stammende mutmaßliche Verschwörer Norbert G. ist verstorben. Er war Teil der Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß. Seit Ende vergangenen Jahres war er am Oberlandesgericht Frankfurt am Main angeklagt. Der aus dem Saale-Orla-Kreis stammende G. wurde im Dezember bei einer Razzia festgenommen.
Einer der angeklagten mutmaßlichen Verschwörer der Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß ist tot. Eine Sprecherin des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main sagte am Dienstag MDR THÜRINGEN, dass der aus dem Saale-Orla-Kreis stammende Norbert G. verstorben sei. Zur Todesursache des 73-Jährigen wollte sie sich nicht äußern.
Nach Informationen von MDR THÜRINGEN soll er an einer schweren Krankheit gelitten und an deren Folgen gestorben sein. Zuerst hatte die Wochenzeitung "Die Zeit" darüber berichtet.
Wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt
Der 73-Jährige gehörte zu den insgesamt neun Beschuldigten, die von der Bundesanwaltschaft Ende vergangenen Jahres am Oberlandesgericht Frankfurt am Main angeklagt wurden. Dazu gehört auch der mutmaßliche Rädelsführer Heinrich XIII. Prinz Reuß. Wie bei Reuß wurde G. unter anderem die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.
Bei den bundesweiten Razzien war er im Dezember 2022 in seinem Heimatort Birkenhügel unweit von Bad Lobenstein (Saale-Orla-Kreis) festgenommen worden. Er saß seitdem in Untersuchungshaft. Nach Informationen der "Zeit" soll er aber aufgrund seiner schweren Krankheit aus der Haftanstalt entlassen worden sein.
Nach Informationen von MDR THÜRINGEN soll G. unter anderem eine der sogenannten Heimatschutzkompanien geleitet haben. Dabei soll es sich um einen Teil der mutmaßlich geplanten militärischen Verschwörung gehandelt haben.
Der militärische Arm der Gruppe Reuß soll in weiten Teilen Deutschlands versucht haben, solche Heimatschutzkompanien auf die Beine zu stellen.
Tod hat keine Auswirkungen auf Gerichtsverfahren
Nach Angaben des Oberlandesgerichtes (OLG) Frankfurt am Main hat der Tod von Nobert G. keine Auswirkungen auf das Verfahren. Aktuell werde noch die Anklage der Bundesanwaltschaft durch die zuständige Kammer am OLG geprüft, heißt es. Bisher sei über die Zulassung noch nicht entschieden.
Nach Informationen von MDR THÜRINGEN ist der Prozessstart für Mitte Mai geplant. Die übrigen der insgesamt 26 Angeklagten müssen sich vor den Oberlandesgerichten München und Stuttgart verantworten. Dort sollen die Prozesse Mitte Juni und Ende April beginnen.
Das Netzwerk aus Reichsbürgern, Rechtsextremen und Anhängern von Verschwörungsideologien soll einen gewaltsamen Putsch geplant haben.
MDR (lke/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 19. März 2024 | 19:00 Uhr