Arbeitsstreit Kirche gegen Verdi: Streiks an Klinikum Weimar sollen vor Gericht verhindert werden
Hauptinhalt
23. Juli 2024, 08:52 Uhr
Weil die Gewerkschaft Verdi immer wieder zu Streiks am Klinikum in Weimar aufruft, gehen die Verantwortlichen dort nun juristische Schritte. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die Diakonie und das Sophien- und Hufeland-Klinikum als Arbeitgeber argumentieren, Streiks seien nicht erlaubt, da die Beschäftigten kirchlich angestellt sind.
Beschäftigte des Sophien- und Hufeland-Klinikums in Weimar fordern seit Monaten mehr Geld und Mitbestimmung, es drohen Streiks an dem kirchlichen Krankenhaus. Den wollen nun die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die Diakonie und das Sophien- und Hufeland-Klinikum als Arbeitgeber verhindern - mit juristischen Mitteln.
Klage am Arbeitsgericht eingereicht
In einer gemeinsamen Pressemitteilung von Montag heißt es, gegen die Gewerkschaft Verdi sei beim Arbeitsgericht Erfurt Klage eingereicht worden. Grund seien anhaltende Streikaufrufe durch die Gewerkschaft. Streiks seien in kirchlichen Einrichtungen nicht zulässig. Zudem sei das evangelische Krankenhaus nicht befugt, mit der Gewerkschaft über Tarife zu verhandeln. Verdi unterstützt die Beschäftigten bei deren Forderungen. Laut Verdi liegen die Löhne zum Teil erheblich unter den Tarifen des öffentlichen Dienstes.
Kirche, Diakonie und Klinikum berufen sich in ihrer Klage auf das Kirchenrecht und den sogenannten dritten Weg - das Arbeitsrecht der Kirchen. Gewerkschaften seien jedoch eingeladen, sich in die Tarifgestaltung einzubringen. Sie könnten sich in den Arbeitsrechtlichen Kommissionen beteiligen, heißt es, allerdings ohne Arbeitskampf. Zuletzt waren Mitte Juni rund 200 Beschäftigte des Krankenhauses dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und hatten sich an einer sogenannten aktiven Mittagspause beteiligt.
Diakonie-Vertrag sieht Lohn-Plus 2025 vor
Laut Kirche, Diakonie und Klinikum gelten die Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie Mitteldeutschland. Anfang des Jahres seien die Löhne um 4,9 Prozent angehoben und die Wochenarbeitszeit von 40 auf 39 Stunden reduziert worden. Im kommenden Jahr gebe es ein weiteres Lohn-Plus von 5,4 Prozent sowie einen zusätzlichen Urlaubstag. Seit 2019 wurden den Angaben nach Lohnerhöhungen von insgesamt 30,6 Prozent beschlossen.
MDR (jhi/dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 23. Juli 2024 | 07:30 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/fc128384-c21d-4213-bbae-df2a168f9afd was not found on this server.