Schule und Kindergarten Mittagessen-Zuschuss: Bildungsminister Tischner geht Umsetzung an
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03. Januar 2025, 15:49 Uhr
Ab 2027 sollen Thüringer Kindergarten- und Schulkinder einen Zuschuss zum Mittagessen erhalten. Bildungsminister Christian Tischner hat dafür nun erste Schritte eingeleitet. Aus der Opposition kommt Kritik am Zeitplan.
Nachdem sich die Thüringer Brombeer-Regierung in ihrem Koalitionsvertrag ein kostenloses Mittagessen an Schulen und Kindergärten zum Ziel setzte, hat der neue Bildungsminister Christian Tischner (CDU) das Vorhaben konkretisiert. Er sagte am Freitag, der Passus im Koalitionsvertrag heiße im Grunde, dass ein "Zuschuss" gezahlt werden könne.
Wörtlich steht in der Vereinbarung: "Wir werden den Einstieg in ein gesundes, warmes und kostenfreies Mittagessen in Schulen und Kindergärten auf den Weg bringen ... Wir streben einen Landeszuschuss zum 1.8.2027 an." Erster Unterrichtstag nach der Sommerferien 2027 ist der 23. August.
Finanzierung noch nicht geklärt
Tischner kündigte eine Bildungskonferenz mit Schulträgern, Gewerkschaften, Schüler- und Elternvertretungen an, bei der auch dieses Thema auf der Tagesordnung steht. Dabei soll der finanzielle Aspekt thematisiert werden: "Wir reden über einen dreistelligen Millionen-Betrag", sagte der neue Bildungsminister.
Auch die Räumlichkeiten müssten bedacht werden: Es brauche geeignete Räume in den Schulen, wenn womöglich deutlich mehr Kinder und Jugendliche ein Mittagessen bestellen.
Linke kritisiert Projektstart im Jahr 2027
Die Landtagsfraktion der Partei "Die Linke" kritisierte, die Koalition schiebe die Umsetzung ihres Wahlversprechens auf die lange Bank. "Eltern müssen mehr als zweieinhalb Jahre auf die Umsetzung warten", erklärte Linke-Bildungsexpertin Ulrike Grosse-Röthig.
Verband verweist auf Bildungs- und Teilhabepaket
Der Verband kinderreicher Familien forderte Prioritäten. Unterstützung brauche es dort, wo Familien selbst etwas nicht leisten können, sagte Geschäftsführerin Katrin Konrad. Essengeldzuschuss werde bereits über das Bildungs- und Teilhabepaket gewährt. Ein Fokus auf Familien mit zwei und mehr Kindern beschränke die Ausgaben und wirke zielgerichtet. Außerdem sollte ermittelt werden, aus welchen Gründen Kinder nicht am Mittagessen teilnehmen. Oft gebe es zu wenig Zeit zwischen den Unterrichtsstunden und nicht ausreichend Platz in den Speiseräumen, im ländlichen Raum müssten Schüler zudem häufig Busse erreichen. Nicht zuletzt müsse über die Qualität der Angebote gesprochen werden, so Konrad.
Mit der geplanten Maßnahme wollen die Regierungsparteien CDU, BSW und SPD, "nicht nur die soziale Teilhabe der Kinder fördern, sondern auch ihre gesunde Ernährung unterstützen". In Thüringen würden davon rund 250.000 Schülerinnen und Schüler profitieren, sowie rund 90.000 Kindergartenkinder.
MDR (ost)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 03. Januar 2025 | 16:17 Uhr
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