Die Polizei hat ihre Untersuchungen zum Fund Tausender Cannabis-Pflanzen in der Erfurter Clara-Zetkin-Straß abgeschlossen und die Akten der Staatsanwaltschaft übergeben. Das teilte ein Sprecher MDR THÜRINGEN mit. Wie die Pflanzen an die vielbefahrene Straße gekommen waren, konnten die Beamten bislang nicht klären.

Die Polizei geht jedoch aufgrund der großen Anzahl an Pflanzen am ehesten davon aus, dass Boden, Aussaat oder Mulch verunreinigt worden sein könnten. Nicht auszuschließen sei weiterhin aber auch, dass die Hanfsamen im Nachhinein verteilt worden sein könnten.

Erfurts Gartenamtschef Sascha Döll hatte zuletzt erklärt, dass die Erde keinen Hanf enthielt, bevor sie in der Clara-Zetkin-Straße verteilt wurde. Dazu hatte die Stadt Erde untersucht, die noch auf Lager war. Auch im ausgebrachten Saatgut seien keine Hanfsamen entdeckt worden.

Nach einem anonymen Hinweis hatten Polizisten die Cannabis-Pflanzen am 16. Juni aus Beeten und Pflanzkübeln an der Erfurter Clara-Zetkin-Straße entfernt. Zwei Fahrspuren waren zuvor im Rahmen eines Verkehrsversuchs begrünt worden.

Nach dem Abschluss der Untersuchungen ermittelt die Polizei weiter gegen Unbekannt wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. "Insbesondere besteht der Verdacht des illegalen Anbaus von Cannabis", teilte ein Sprecher der Erfurter Polizei gegenüber MDR THÜRINGEN mit.

Weitere Hinweise, etwa zur Konzentration des berauschenden Wirkstoffs THC in den Pflanzen, könnte ein sogenanntes Stoffgutachten des Landeskriminalamtes bringen. Dieses verwarf die Polizei jedoch aufgrund der hohen Kosten. Ob doch noch ein Gutachten erstellt werden soll, muss nun die Staatsanwaltschaft entscheiden.

MDR (rom)