Blick am frühen Morgen auf das Reichstagsgebäude.
Deutschland und Sachsen haben gewählt. 30 Sächsinnen und Sachsen vertreten das Bundesland künftig in Berlin. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Bundestagswahl in Sachsen Liveticker: Nach Bundestagswahl: 30 Abgeordnete aus Sachsen in Berlin

24. Februar 2025, 18:27 Uhr

Nachdem alle Stimmen in Sachsen ausgezählt sind, steht die AfD als klarer Wahlsieger fest. Bis auf eines hat die Partei alle Direktmandate im Freistaat gewonnen. Neben der Bundestagswahl gab es in drei Gemeinden auch Bürgerentscheide, in zwei Kommunen Bürgermeisterwahlen. In unserem Wahl-Ticker begleiten wir die aktuellen Entwicklungen am Tag nach der Wahl.

Bildergalerie Ich gehe wählen, weil...

3,2 Millionen Wahlberechtigte in Sachsen waren aufgerufen, ihre Stimme zur Bundestagswahl abzugeben. Wir haben gefragt, was den Menschen in Sachsen wichtig ist.

Ein Mann und eine Frau vor einem Wahllokal.
Susi Rubel (39) aus Görlitz: "Jede Stimme zählt und wir wollen etwas verändern. Die Mietpreise sind ein wichtiges Thema. Ich habe es als alleinerziehende Mama erlebt, dass es echt schwierig ist, bezahlbaren Wohnraum zu finden, selbst in Görlitz".
Phillip (43) aus Görlitz: "Fachkräftemangel, Lehrermangel, das sind wichtige Themen. Alles, was mit dem Sozialen zu tun hat, ist wichtig für Deutschland und nicht die Migration. Ich will nicht, dass Deutschland weiter nach Rechts abdriftet."
Bildrechte: MDR/Jörg Winterbauer
Ein Mann und eine Frau vor einem Wahllokal.
Susi Rubel (39) aus Görlitz: "Jede Stimme zählt und wir wollen etwas verändern. Die Mietpreise sind ein wichtiges Thema. Ich habe es als alleinerziehende Mama erlebt, dass es echt schwierig ist, bezahlbaren Wohnraum zu finden, selbst in Görlitz".
Phillip (43) aus Görlitz: "Fachkräftemangel, Lehrermangel, das sind wichtige Themen. Alles, was mit dem Sozialen zu tun hat, ist wichtig für Deutschland und nicht die Migration. Ich will nicht, dass Deutschland weiter nach Rechts abdriftet."
Bildrechte: MDR/Jörg Winterbauer
Eine Frau auf einer Straße.
Almuth Braun (61) aus Görlitz: "Mir ist ein radikaler Wandel in der Wirtschaft wichtig und auch ein Wandel in der Migration. Man muss da Ordnung reinbringen. Wenn ich sage Ordnung reinbringen, dann möchte ich klarstellen, dass ich überhaupt nicht gegen Migration bin. Ganz im Gegenteil. Aber ich finde, so wie es jetzt läuft, ist es ungeordnet, weil man auch die Menschen, die man hereinlässt, nicht wirklich integriert."  Bildrechte: MDR/Jörg Winterbauer
Eine Rentnerin steht an einem Wahllokalschild und blickt in die kamera. Sie heißt Viola Retsch.
Die ehemalige Steuerfachangestellte Viola Retsch (65) aus Pirna, ist seit knapp drei Jahren Rentnerin: "Es muss sich doch endlich mal etwas ändern. Ich habe viele aufgefordert, zur Wahl zu gehen. Es ist die einzige Chance, dass sich endlich mal etwas tut. In der Hoffnung dass sich etwas ändert. Das Wichtigste für mich ist Frieden. Was mir aufstößt: Die bisherige Regierung hat alles getan, für die Leute, die nicht arbeiten. Und diejenigen, die arbeiten gehen, bekommen immer weniger. Von denen, die Bürgergeld kriegen, wird nur gejammert." Bildrechte: Daniel Förster
Ein junger Ingenieur kommt aus einer tür heraus. Es ist das Wahllokal in einer grundschule in Pirna.
Konstantin Uhle-Wettler (28), Ingenieur für Elektrotechnik in Pirna. "Generell wähle ich immer. Diesmal ist es für mich besonders wichtig, insbesondere meine Zweitstimme abzugeben, weil Europa nach dem politischen Wechsel in den USA dabei ist, für sich eine neue Rolle zu finden, sodass die Wege, die Deutschland und Europa nun gehen, jetzt neu definiert werden. Dafür ist die neue Regierung, die nach der Wahl hoffentlich mit stabilen Mehrheitsverhältnisse zustande kommt, denke ich, sehr maßgebend." Bildrechte: Daniel Förster
Wähler Bundestagswahl
Wähler aus Leipzig: "Ganz vorn ist für mich die Umwelt. Aber auch die Ukraine ist ein wichtiges Thema für mich!" Bildrechte: MDR
Wähler Bundestagswahl
Nick Zwade (26) aus Radeberg: "Ich finde es wichtig, dass jeder seinen Teil beiträgt. Deshalb gehe ich zur Wahl. Soziale Gerechtigkeit und die wirtschaftliche Lage sind mir wichtig." Bildrechte: MDR/Stephan Hönigschmid
Wähler Bundestagswahl
Eine Wählerin aus Freiberg: "Ich hoffe, dass viele Leute zur Wahl kommen. Die Flüchtlingspolitik muss sich ändern. Und die Bahn und Krankenhäuser müssen auf Vordermann gebracht werden." Bildrechte: MDR
Bundestagswahl Wahllokal Waldheim
Marsel (40 Jahre) aus Waldheim sagt, es müsse sich grundsätzlich etwas verändern. "Die Bürokratie allgemein muss gesenkt werden. Die ganzen Politiker und alle, die in dem Bundestag sitzen, sind meiner Meinung nach alle nur Schwätzer. Sie müssten eigentlich alle für dasselbe Geld wie wir arbeiten, damit sie auch mal wissen, was es heißt, zu arbeiten." Bildrechte: EHL Media/Dietmar Thomas
Wähler Bundestagswahl
Anne Kadalla (39) sagt: "Ich wünsche mir von der Politik, dass die Gesellschaft wieder zusammenfindet. Ich gehe wählen, damit sich das Land nicht weiter radikalisiert." Bildrechte: MDR/Stephan Hönigschmid
18-jährige Ben Dreißig aus Hartha. Der Auszubildende in der Sparkasse Döbeln gibt erstmals bei einer Bundestagswahl seine Stimme ab. Warum er wählen geht und was ihm in der Bundespolitik wichtig ist: "Für mich ist es heute wichtig, bei der Bundestagswahl wählen zu gehen, da der Bundestag das wichtigste Organ unserer Demokratie ist und dass ich dort mein Privileg wahrnehmen kann, eben dort mitbestimmen kann, sehe ich als meine Bürgerpflicht an. Ich wünsche mir von der kommenden Bundesregierung einen grundlegenden Wechsel in der Migrationspolitik und in der Wirtschaftspolitik, da das für mich die bestimmenden Themen derzeit sind, die eben grundlegend für unsere Gesellschaft und für unser Land sind. Ich schließe ganz klar die Linkspartei bei der Wahl aus, da sie für mich aufgrund ihrer ganz klar anti-marktwirtschaftlichen Haltung entgegen einer liberal-marktwirtschaftlichen Gesellschaft nicht wählbar ist."
Ben Dreißig (18 Jahre) aus Hartha gibt am Sonntag zum ersten Mal seine Stimme ab: "Für mich ist es heute wichtig, bei der Bundestagswahl wählen zu gehen, da der Bundestag das wichtigste Organ unserer Demokratie ist und dass ich dort mein Privileg wahrnehmen kann, eben dort mitbestimmen kann, sehe ich als meine Bürgerpflicht an. Ich wünsche mir von der kommenden Bundesregierung einen grundlegenden Wechsel in der Migrationspolitik und in der Wirtschaftspolitik, da das für mich die bestimmenden Themen derzeit sind. Bildrechte: EHL Media
Wähler Bundestagswahl
Wähler aus Hohnstein in der Sächsischen Schweiz: "Ich gehe wählen, weil ich mir eine Senkung der Energiekosten wünsche. Und die allgemeinen Preise müssen runter. Es braucht mehr Netto." Bildrechte: MDR/Stephan Hönigschmid
Wähler Bundestagswahl
Wählerin aus Hohnstein: "Die Altersarmut soll bekämpft werden. Und die Renten sind wichtig. Wer nicht genug hat, soll noch was bekommen." Bildrechte: MDR/Stephan Hönigschmid
Wähler Bundestagswahl
Wählerin aus Hohnstein in der Sächsischen Schweiz: "Solang es mit den Stöcken noch geht, mache ich keine Briefwahl! Da kann man auch ins Wahlbüro laufen. Vom Ergebnis lasse ich mich überraschen." Bildrechte: MDR/Stephan Hönigschmid
Eine Frau in einer Stadt.
Anja, 46 Jahre alt, aus Waldheim: "Ich gehe wählen, weil ich mit vielen politischen Entscheidungen nicht zufrieden bin und mir gerade in der Ausländerpolitik einige Änderungen wünsche." Bildrechte: EHL Media
Ein Mann in schwarzer Jacke.
Martin, 36 Jahre alt, aus Hartha: "Ich gehe zur Bundestagswahl, ich sehe das als meine Bürgerpflicht an. Ich bin sehr froh darüber, dass man die Wahl nutzen kann und möchte auch weiterhin, dass es so bleibt in der nächsten Legislaturperiode. Ich arbeite in der Pflege und wünsche mir auch, dass es dort weiterhin gute Bedingungen gibt, beziehungsweise dass die sich natürlich noch ausbauen und dass wir die vorhandenen Fachkräfte sowie Hilfskräfte, auf die wir hier in diesem Land angewiesen sind, auch weiterhin in den nächsten Jahrzehnten nutzen können." Bildrechte: EHL Media
Eine junge Frau in einem Park.
Jessica, 26 Jahre alt, aus Döbeln: "Für mich als Lehrerin ist es wichtig, die Zukunft mitzugestalten, nicht nur für mich selbst, sondern auch für meine Schüler und Schülerinnen in meiner Klasse. Deswegen nehme ich das Privileg wahr, wählen zu gehen und die Zukunft für mich, wie auch für die nachfolgende Generation mitzugestalten, dass auch hoffentlich sie irgendwann die Chance auf dieses Privileg wahrnehmen kann." Bildrechte: EHL Media
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18:20 Uhr | Nimmt die AfD-Bundestagsfraktion Krah als Mitglied auf?

AfD-Bundeschef Tino Chrupalla geht davon aus, dass die beiden künftigen Bundestagsabgeordneten Maximilian Krah und Matthias Helferich in die Fraktion der Partei aufgenommen werden. Darüber würden die Landesgruppen im Laufe des Tages beraten, sagte er im Fernsehsender Phoenix. Chrupalla ist Vorsitzender der bisherigen AfD-Bundestagsfraktion. Partei-Co-Chefin Alice Weidel hatte zuvor erklärt, sie wolle der Entscheidung bei der konstituierenden Fraktionssitzung am Dienstag nicht vorgreifen.

Maximilian Krah von der Alternative für Deutschland (AfD) nimmt an einer Sitzung des Europäischen Parlaments teil.
Spionage-Verdacht gegen zwei seiner Büro-Mitarbeiter, Vorwurf der Annahme von Geld aus Russland, Verharmlosung des Nationalsozialismus - damit war Krah selbst für für seine AfD-Kollegen im EU-Parlament nicht mehr tragbar. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Jean-Francois Badias

Der zum ultrarechten AfD-Lager zählende Krah hat in das Direktmandat im sächsischen Wahlkreis Chemnitzer Umland Erzgebirgskreis II geholt. Bisher sitzt er als fraktionsloser Abgeordneter im Europaparlament. Dort hatte ihn die AfD-Delegation 2024 aus ihren Reihen ausgeschlossen. Gründe dafür waren unter anderem mutmaßliche Russland- und China-Verbindungen sowie seine verharmlosenden Äußerungen über die SS. Nimmt Krah das Bundestagsmandat an, müsste er seinen Platz im EU-Parlament räumen.

Der Dortmunder AfD-Politiker Helferich sitzt seit 2021 als fraktionsloser Abgeordneter im Bundestag. Er hatte sich unter anderem in einem Facebook-Chat als "das freundliche Gesicht des NS" bezeichnet.

17:08 Uhr | Görlitzer Soziologe: AfD-Wahlerfolg im Osten keine echte Überraschung

Der Wahlerfolg der AfD in Ostdeutschland ist nach Ansicht des Soziologen Raj Kollmorgen nicht grundsätzlich überraschend. Der Wissenschaftler von der Hochschule Zittau-Görlitz sagte dem MDR, mit Rückblick auf die Landtagswahlen hätten sich die Ergebnisse abgezeichnet. Für die Stärke der AfD im Osten führt Kollmorgen mehrere Gründe an. Hier würden Themen anders diskutiert als im Westen und es gebe eine andere politische Kultur. Außerdem hätten viele mit ihrer Enscheidung ein Signal setzen wollen, dass sie beispielsweise mit der aktuellen Migrationspolitik nicht einverstanden seien.

Nahaufnahme von einem Stimmzettel mit Kreuz für die AfD 5 min
Bildrechte: IMAGO / Herrmann Agenturfotografie

16:23 Uhr | "Einen musste es treffen" - Christian Kriegel (AfD) zieht nicht in den Bundestag ein

Christian Kriegel von der AfD freute sich bei den Wahlergebnissen am Sonntagabend: Er hat das Direktmandat Leipzig I gewonnen. Nun zieht er aber nicht in den Bundestag ein. Grund ist die Wahlrechtsreform.

16:13 Uhr | Politikwissenschaftler Vorländer: "AfD im Osten verwurzelt"

Nach den starken Zugewinnen der AfD bei der Bundestagswahl vor allem im Osten rechnet der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer nicht damit, dass die Partei in absehbarer Zeit wieder an Wählergunst verliert. "In Ostdeutschland ist die AfD inzwischen so flächendeckend verwurzelt, dass sie zur Lebenswelt der Menschen gehört", sagte Vorländer am Montag. Die Partei habe sich als Plattform für Unzufriedenheit mit Politik allgemein und mit anderen Parteien "normalisiert".

Hans Vorländer
Der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer rechnet nicht damit, dass die AfD in Ostdeutschland künftig an Zuspruch verliert. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Jürgen Heinrich

Bei der Wahl am Sonntag habe die AfD nicht nur stark in ländlichen Regionen abgeschnitten. "Sie hat ihre Landnahme bis in die Städte ausgebreitet", sagte Vorländer. Dies sei "nochmal eine neue Qualität". Die in Teilen rechtsextremistische Partei werde von Arbeitern, Arbeitslosen, von jungen Menschen, Selbstständigen und dem Mittelstand gewählt. Er bezweifelt daher, ob ein vom mutmaßlich künftigen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angestrebter Politikwechsel die AfD schrumpfen lasse.

15:54 Uhr | Das sind die neuen Abgeordneten aus Sachsen

Insgesamt 30 Abgeordnete werden Sachsen im neuen Bundestag vertreten: 15 ziehen über Direktmandate ein, 15 über die Parteilandeslisten. Dabei gibt es in Leipzig eine Überraschung. Die hat mit der Wahlrechtsreform zu tun. MDR SACHSEN hat die neuen (und alten) Abgeordneten zusammengefasst:

15:41 Uhr | Landesbischof Bilz: Hoffnung statt Angst

Vor dem Hintergrund des Ergebnisses der Bundestagswahl hat Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz zu Zuversicht und zur Stärkung von Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt aufgerufen. Christen sollten jetzt die Möglichkeiten der Situation betonen, statt sich an den Schwierigkeiten abzuarbeiten, mahnte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens (EVLKS).

Tobias Bilz
Landesbischof Tobias Bilz hofft auf "Menschenwürde und Nächstenliebe" bei der Regierungsbildung. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Sebastian Kahnert

In der Mehrheit wünschten sich die Menschen einen Neustart im Regierungshandeln. Bei vielen mischten sich Sorgen um die Zukunft des Landes und der Welt mit Hoffnungen auf eine schnelle Lösung der anstehenden Probleme. Regierungsbildung und künftiges Regierungshandeln stünden damit unter hohem Erwartungsdruck, so Bilz.

15:09 Uhr | SPD Sachsen nach Wahlschlappe: "Ein unheimlich bitterer Tag für uns"

Die SPD Sachsen hat das historisch schlechte Wahlergebnis der Bundestagswahl als deutlichen Warnschuss verstanden. Die Co-Vorsitzende der SPD Sachsen, Kathrin Michel, sprach bei MDR AKTUELL von einem "unheimlich bitteren Tag für uns als Sozialdemokraten". Sie betonte, dass es sich um das schlechteste Wahlergebnis der Partei überhaupt handle: "Da kann man kein gutes Gefühl haben."

Nun gelte es, das Ergebnis in Ruhe zu analysieren. Gleichzeitig zeige sich, dass eine Regierungsbildung in einer Zweierkoalition wohl nur mit CDU und SPD möglich sei. Michel äußerte jedoch Zweifel an einer solchen Zusammenarbeit: "Mir fehlt aktuell die Fantasie, wie man aufgrund der fachlichen Entfernung zur Merz-CDU zusammenarbeiten kann." Dennoch sei es wichtig, rasch eine stabile Regierung zu bilden. Über eine SPD-Beteiligung müsse man aber genau abwägen und reden.

Kathrin Michel, Co-Vorsitzende der SPD Sachsen, spricht während einer Pressekonferenz zu den Ergebnissen bei der Bundestagswahl im Raum der Landespressekonferenz im Sächsischen Landtag. 5 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael
5 min

MDR AKTUELL Mo 24.02.2025 06:37Uhr 05:04 min

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14:53 Uhr | Wie weiter nach der Bundestagswahl?

Die höchste Wahlbeteiligung seit der Wiedervereinigung hat vor allem eines: Die politischen Ränder gestärkt. Will Deutschland überhaupt noch eine Politik der Mitte? Was bedeutet das 2025? Was kommt auf uns zu?

Der Plenarsaal des Bundestags 25 min
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25 min

MDR aktuell live Mo 24.02.2025 12:30Uhr 24:53 min

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14:45 Uhr | CDU-Kandidat Stephan Weinrich gewinnt Bürgermeisterwahl in Niederdorf

Neben der Bundestagswahl wurde in der Gemeinde Niederdorf bei Stollberg auch ein neuer Bürgermeister gewählt. Gewonnen hat CDU-Kandidat Stephan Weinrich. Er setzte sich im ersten Wahlgang mit 60,5 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Sven Wildenhayn durch. Der Kandidat der "Niederdorfer Bürger" erreichte 39,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 86,2 Prozent.

14:11 Uhr | BSW-Vize nach Wahl: "Partei wird gebraucht"

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Sachsen sieht durch das Scheitern bei der Bundestagswahl keine gravierenden Auswirkungen auf die Arbeit des sächsischen Landesverbandes. Man habe einen eigenen Landesvorstand, eine eigene Satzung und sei wirtschaftlich selbstständig, sagte Vize-Parteichef Ronny Kupke am Montag in Dresden. "Ich glaube nicht, dass es das Ende des BSW ist."

Lutz Richter stellvertretender Kreisvorsitzender BSW Sachsen äußert sich zu den Ergebnissen der Bundestagswahl. 1 min
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MDR FERNSEHEN Mo 24.02.2025 14:02Uhr 01:27 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/video-bundestagswahl-bsw-reaktion-wahlergebnis-100.html

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Die Partei werde gebraucht, auch wenn es jetzt nicht für die Bundestagswahl gereicht habe. Es stünden weiterhin Landtagswahlen an, so Kupke und es gebe drei Landtage, in denen das BSW vertreten sei. "Wir fangen jetzt erst an", so der Vize-Parteichef.

13:46 Uhr | Zahlen und Daten: Analyse der Wahlergebnisse in Sachsen

Ein sächsischer Wahlkreis ist künftig verwaist, eine Stadt stellt sich gegen den Trend, teilweise jeder Zweite stimmt für AfD und das Stadt-Land-Gefälle bei der Wahl wird deutlich. Wir haben die Ergebnisse der Bundestagswahl analysiert.

13:16 Uhr | Aufarbeitung bei sächsischer SPD

Die sächsische SPD mahnt nach der Schlappe bei der Bundestagswahl einen Aufbruch an. "Die SPD ist aufgerufen, sich zu erneuern. Wir müssen uns verändern", sagte Parteichefin Kathrin Michel am Montag in Dresden. "Genau das werden die Fragen sein, die wir nicht nur in Sachsen, sondern bundesweit zu besprechen haben." Ein "Weiter so" werde die Partei nicht weiterbringen, so Michel. In Sachsen erreichten die Sozialdemokraten 8,5 Prozent und landeten damit nur auf dem fünften Platz.

12:48 Uhr | CDU Leipzig: "Konnten uns nicht beweisen"

Erstmals seit der Wiedervereinigung ging in Leipzig kein Direktmandat an eine der beiden deutschen Großparteien CDU oder SPD. Der Vorsitzende der CDU Leipzig, Andreas Nowak, sieht das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl als Folge der bundespolitischen Entwicklung.

Die CDU sei aus Zeiten der Großen Koalition eng mit dem Thema Migration verknüpft, habe zuletzt aber keine Regierungsverantwortung mehr gehabt und sich deshalb nicht beweisen können. Das färbe auch auf das Leipziger Wahlergebnis ab. "Leipzig ist keine Insel und kann sich von der Entwicklung in Ostdeutschland auch nicht abkoppeln." Jetzt müsse Berlin liefern, so Nowak.

Andreas Nowak, CDU
Andreas Nowak ist Vorsitzender der CDU in Leipzig. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

11:56 Uhr | Kretschmer: "Mit Demut in Koalitionsverhandlungen"

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert, dass die Union "mit Demut und Verantwortung" in die Verhandlungen mit der SPD gehen sollte. "Ich finde, das Wichtigste ist, dass wir miteinander auf Augenhöhe in ein Gespräch kommen", sagt der CDU-Politiker am Montag. Es dürften jetzt keine Vorfestlegungen gemacht oder roten Linien gezogen werden. Der Wahlkampf sei jetzt zu Ende. 

Kretschmer lobt SPD-Co-Chef Lars Klingbeil als Politiker, "den wir über viele Jahre kennen und schätzen und mit dem es auf jeden Fall diese Vertrauensbasis gibt." Dieses Vertrauen gebe es auch zu den SPD-Ministerpräsidenten.

Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, spricht zum Auftakt des Treffens der Ministerpräsidenten mit den Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern.
Michael Kretschmer wünscht sich respektvolle Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

11:37 Uhr | Ergebnisse der Bürgerentscheide in Sachsen

Neben der Bundestagswahl wurde am Sonntag in einigen Gemeinden auch über andere Dinge abgestimmt. In Radeberg und Arnsdorf ging es um den Fortgang zu Plänen eines großen Gewerbegebietes. In Hohnstein sollen die Bürger sagen, wie sie zu Windrädern stehen. Die Beteiligung war hoch. Die Verwaltungen haben konkrete Aufgaben von ihren Einwohnern erhalten.

11:03 Uhr | Neuer Bundestag wohl Ende März

Der neue Bundestag soll nach Angaben der Parlamentsverwaltung voraussichtlich am 24. oder 25. März erstmals zusammenkommen. Traditionell werde die vom Grundgesetz für die Konstituierung vorgesehene Frist von maximal 30 Tagen nach der Wahl weitgehend ausgeschöpft, teilte die Pressestelle des Bundestags mit. Einberufen werde das neue Parlament von der bisherigen Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in Absprache mit den übrigen Mitgliedern des Ältestenrats des alten Parlaments.

10:40 Uhr | Diakonie Sachsen: Viele fühlen sich nicht gehört

Als Konsequenz aus den Ergebnissen der Bundestagswahl dringt die Diakonie Sachsen auf mehr Augenmerk für soziale Fragestellungen. Ein funktionierender Sozialstaat bilde das Fundament für wirtschaftliche Sicherheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt, sagte Diakonie-Vorstandsvorsitzender Dietrich Bauer am Montag.

Die Wahlergebnisse in Sachsen zeigten, dass sich viele Menschen von der Politik nicht gehört fühlten "Dass ausgerechnet in unseren Regionen Kräfte erstarken, die weder soziale Gerechtigkeit noch eine starke Zivilgesellschaft fördern, muss uns alle alarmieren", mahnte Bauer. Er kritisierte, dass soziale Themen im Wahlkampf kaum vorgekommen seien.

09:59 Uhr | Besonderheit in Oberlausitz: Sorben wählen CDU

Während in der Oberlausitz in fast allen Städten und Gemeinden die AfD die meisten Stimmen bekommen hat, stimmten die Wählerinnen und Wähler in den sorbisch-katholischen Gemeinden Crostwitz, Räckelwitz, Panschwitz-Kuckau und Ralbitz-Rosenthal mehrheitlich für die CDU. Die meisten Zweitstimmen in Räckelwitz gingen allerdings an die AfD.

09:18 Uhr | Wahlparty bei der Linken in Görlitz: "Das Ergebnis gibt uns Kraft"

Für die Linke ging es in Sachsen jahrelang bergab. Einen besonders schweren Stand hat die Partei in Görlitz. Hier hat der AfD-Direktkandidat Tino Chrupalla bereits zum dritten Mal das Direktmandat gewonnen. Doch das gute Abschneiden der Linken bei der Bundestagswahl gibt vielen Mitgliedern neuen Mut. MDR SACHSEN hat den Wahlabend begleitet.

08:57 Uhr | AfD-Chef Chrupalla feiert Sieg in Ostdeutschland

AfD-Chef Tino Chrupalla hat die Ergebnisse seiner Partei als "sensationell" bezeichnet. "Die Ostdeutschen haben ganz klar gesagt, sie wollen keine Brandmauer mehr", sagte Chrupalla am Montagmorgen im RBB-Inforadio. Er gehe von einer baldigen Regierungsbeteiligung aus. Die AfD werde sich programmatisch weiterentwickeln und professionalisieren. "Und dann werden wir bei der nächsten Wahl noch mal fünf bis sechs Prozent mehr bekommen", so Chrupalla. 

Auch Jörg Urban, Sachsens AfD-Chef, bekräftigte die Bereitschaft seiner Partei zur Zusammenarbeit mit der CDU. Bei MDR AKTUELL sagte er am Morgen, Deutschland brauche eine Kehrtwende in der Politik.

08:26 Uhr | Meinung: Wie weiter nach der Wahl?

Der Wahlkampf für die Bundestagswahl 2025 ist vorbei, doch die politische Landschaft in Deutschland bleibt gespalten. Die CDU geht zwar als Sieger hervor, doch die AfD fährt im Osten massive Gewinne ein. Die SPD erlebt historische Tiefststände. Damit beginnt die eigentliche Herausforderung erst jetzt: Die CDU muss eine handlungsfähige Regierung bilden. Deutschland braucht eine klare Führung, schreibt MDR-Chefredakteurin Christin Bohmann in einem Kommentar.

08:09 Uhr | Sachsen schickt 30 Abgeordnete nach Berlin

Guten Morgen zum Tag nach der Bundestagswahl. Der Freistaat hat gewählt und zeigt sich überwiegend blau: Mit 37,3 Prozent der Zweitstimmen hat die AfD nach vorläufigem Endergebnis in Sachsen klar gewonnen und wird somit die Mehrheit der sächsischen Abgeordneten in Berlin stellen.

In der kommenden Legislaturperiode werden lediglich 15 der insgesamt 16 sächsischen Wahlkreise in Berlin vertreten sein. Den fehlenden Sitz muss Christian Kriegel von der AfD abgeben, da er im Leipziger Norden trotz Wahlsiegs mit 25 Prozent der Erststimmen das schwächste Ergebnis seiner Partei verzeichnete. Insgesamt zieht Sachsen mit 30 Abgeordneten in den Bundestag ein - 15 von ihnen über Direktmandate und 15 über die Landeslisten der Parteien.

Bisher war Sachsen mit 38 Abgeordneten im Bundestag vertreten - 16 von ihnen hatten bei der Bundestagswahl 2021 Direktmandate in ihren Wahlkreisen errungen. Aufgrund der jüngsten Wahlrechtsreform ziehen jedoch nicht mehr alle siegreichen Wahlkreiskandidaten automatisch in den Bundestag ein.

Rückblick: Das war der Wahltag bis zu Beginn der Stimmauszählung

MDR (pri/kk/jek/klev/phb/stt)/dpa/AFP/epd

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 23. Februar 2025 | 19:00 Uhr

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Reaktionen zur Bundestagswahl, Komplettabriss der Dresdner Carolabrücke, Neuheiten an Deutscher Nationalbibliothek - Drei Themen vom 24. Februar. Das SachsenUpdate kurz und knackig. Präsentiert von Lukas Meister.

MDR SACHSEN Mo 24.02.2025 18:00Uhr 01:59 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/video-reaktion-bundestagswahl-carolabruecke-abriss-sanierung-nationalbibliothek-sachsenupdate-100.html

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