04.07.2019 | 05:00 Uhr Sachsentrend: Ministerpräsident Kretschmer gewinnt an Popularität
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Michael Kretschmer ist der zweitbeliebteste Ministerpräsident in Deutschland. Anerkennung zollen ihm nicht nur die eigenen Parteianhänger, wie der aktuelle Sachsentrend zeigt. Dabei wurden 1.000 Wahlberechtigte in Sachsen auch gefragt, welcher Partei sie welche Kompetenzen zutrauen.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ist der beliebteste Spitzenpolitiker in Sachsen. Das geht aus dem zweiten Teil einer Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap im Auftrag des MDR durchgeführt hat. 66 Prozent der befragten Wahlberechtigten gaben dabei an, mit dem CDU-Politiker zufrieden zu sein. Das sind sieben Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit ist Kretschmer bundesweit der zweitbeliebteste Ministerpräsident nach Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Grüne) in Baden-Württemberg. Kretschmer kann zugleich anderthalb Jahre nach seinem Amtsantritt an die Werte seines Vorgängers Stanislaw Tillich anschließen.
CDU-Anhänger geben ihrem Kandidaten größten Rückhalt
Im Gegensatz zu den Führungskräften der anderen Parteien genießt Michael Kretschmer unter seinen Anhängern sehr großen Rückhalt. 92 Prozent der CDU-Anhänger gaben an, mit seiner Arbeit sehr zufrieden oder zufrieden zu sein. Martin Dulig von der SPD kann 73 Prozent seiner Anhänger hinter sich bringen, FDP-Landeschef Holger Zastrow 56 Prozent und Rico Gebhardt von den Linken 37 Prozent. Jörg Urban von der AfD und Katja Meier von den Grünen sind mit 29 beziehungsweise 18 Prozent unter ihren Anhängern weit weniger beliebt.
Anerkennung für Kretschmer auch bei anderen Parteianhängern
Ministerpräsident Kretschmer genießt aber nicht nur unter den eigenen Anhängern ein hohes Ansehen. Jeweils 76 Prozent der SPD- und FDP-Anhänger sind ebenfalls mit seiner Arbeit sehr zufrieden oder zufrieden. Auch mehr als die Hälfte der AfD-Anhänger (56 Prozent) gaben an, mit dem Regierungschef zufrieden zu sein. Von den Linke-Anhängern gab es 59 Prozent, von den Grünen 54 Prozent.
CDU | SPD | AfD | FDP | Linke | Grüne | |
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Michael Kretschmer (CDU) | 92 | 76 | 56 | 76 | 59 | 54 |
Martin Dulig (SPD) | 65 | 73 | 29 | 53 | 49 | 51 |
Rico Gebhardt (Linke) | 12 | 25 | 7 | 8 | 37 | 13 |
Jörg Urban (AfD) | 12 | 11 | 29 | 21 | 8 | 19 |
Katja Meier (Grüne) | 10 | 7 | 4 | 10 | 15 | 18 |
Holger Zastrow (FDP) | 29 | 26 | 18 | 56 | 22 | 18 |
* Bewertung sehr zufrieden/zufrieden - Angaben in Prozent
CDU und SPD büßen bei allen Parteikompetenzen ein
Gefragt wurde auch nach der Parteienkompetenz. Dabei zeigt sich, dass sich aus Wählersicht die allgemeine Zufriedenheit mit der Landesregierung (53 Prozent) nicht in der politischen Kompetenz widerspiegelt. In allen Bereichen büßten die Regierungsparteien CDU und SPD im Vergleich zur Befragung im August 2018 ein. Statt damals 53 Prozent glauben jetzt nur noch 43 Prozent der Befragten an die wirtschaftliche Kompetenz der CDU. Der SPD, die den Wirtschaftsminister in Sachsen stellt, trauen das acht Prozent zu. Trotz der Verluste genießt die CDU beim Thema Wirtschaft nach wie vor das größte Vertrauen.
AfD zieht bei Asylpolitik an CDU vorbei
Im Bereich der Asyl- und Flüchtlingspolitik ist die AfD an der CDU vorbeigezogen. Vor einem Jahr glaubten noch 14 Prozent der Befragten, dass die AfD die beste Asyl- und Flüchtlingspolitik macht. Inzwischen sind es 22 Prozent. Die CDU verliert hier ein Prozent und liegt bei 20 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung gibt es im Bereich Bekämpfung von Kriminalität und Verbrechen. Hier liegt die CDU im Vergleich aller Parteien mit 33 Prozent zwar weiter vorn, die AfD hat aber stark aufgeholt und kommt auf 23 Prozent.
SPD verliert Kernkompetenz
Bei der Frage, wer am besten für soziale Gerechtigkeit sorgen kann, haben die meisten Befragten die Linken angegeben, die wie im Vorjahr bei 22 Prozent liegen. Die SPD, im vergangenen Jahr noch gleichauf mit den Linken, muss auch hier mit minus sieben Prozent deutliche Verluste einstecken.
Quelle: MDR/dk
Der Sachsentrend Juni 2019 wurde vom Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap im Auftrag des MDR erstellt. Dafür wurden zwischen dem 24. und 29. Juni 2019 1.000 wahlberechtigte Einwohner im Freistaat telefonisch befragt. Ihre Zusammensetzung entspricht der Bevölkerungsstruktur in Sachsen. Die Ergebnisse gelten damit als repräsentativ. Die statistische Schwankungsbreite liegt bei 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten.
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Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN
MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 04.07.2019 | ab 05:00 Uhr im Programm
MDR SACHSENSPIEGEL | 04.07.2019 | 19:00 Uhr