Hilfe fürs Tier Zu wenig Personal: Tierrettung Chemnitz ist selbst in Not

Die Tiernotrettung in Chemnitz hat zu wenig Personal. Normalerweise werden nach einem Anruf in der Leitstelle innerhalb von 20 Minuten Teams losgeschickt, die erste Hilfe für die Tiere leisten. Doch die Zentrale ist wegen personeller Engpässe nur noch verkürzt erreichbar. Das sagte Vereinsvorsitzende Sandra Kögel MDR SACHSEN.

"Der Aufwand wird mittlerweile extrem groß. Wir können das mit den fünf Leitstellenmitarbeitern im Moment nicht mehr stemmen, bis 22 Uhr erreichbar zu sein." Daher werde die Erreichbarkeit in den ruhigeren Wintermonaten auf die Zeit von 7 bis 20 Uhr verkürzt.

Die Arbeitsbelastung der Leitstellenmitarbeiter sei zudem sehr hoch, sagt Kögel, die beruflich eine Tierpension betreibt. 50 bis 60 Stunden würden die Ehrenamtler, die in der Leitstelle tätig sind, pro Monat leisten. "Das ist eine Doppelbelastung, wenn permanent das Telefon klingelt und man kümmert sich um drei, vier, fünf Sachen parallel." Schließlich seien das ja Notfälle, die schnell bearbeitet werden müssten.

Rund 900 Einsätze hatte der Verein im vergangenen Jahr, Tendenz steigend. Die Rettungsteams sind täglich von 8 bis 20 Uhr im Einsatz. Das soll auch so bleiben. Über weitere personelle Unterstützung würde sich der Verein, der nur von Spenden und Mitgliedsbeiträgen lebt, sehr freuen.

"Man braucht einen Führerschein und ein sauberes Führungszeugnis. Alles andere wird von uns vermittelt." Nicht alle Vereinsmitglieder würden zu Rettungseinsätzen geschickt. "Das machen bei uns in erster Linie die ausgebildete Tierunfallsanitäter. Diese Ausbildung kann man auch bei uns machen."

Die eingeschränkte Erreichbareit des Tiernotrufs gilt vorerst bis Ende Januar. Dann beginnt schon wieder die Jungtierzeit bei den Wildtieren. Ab diesem Zeitpunkt soll die Leitstelle dann wieder von 7 bis 22 Uhr besetzt sein.