Reaktionen auf Infratest-Dimap-Umfrage Sächsische Politik bewertet Umfrageergebnisse positiv
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30. August 2018, 12:21 Uhr
Die politische Stimmung in Sachsen ist aufgeheizt. Das wird spätestens nach den Geschehnissen in Chemnitz sichtbar. Wie sich diese Stimmung in Zahlen ausdrückt, hat das Meinungsforschungs-Institut Infratest Dimap in Erfahrung gebracht. Die Reaktionen aus der sächsischen Politik sind weitgehend optimistisch.
Zurzeit prasselt viel Kritik auf die sächsische Landesregierung und Ministerpräsident Michael Kretschmer ein. Nichtsdestotrotz ist Kretschmer der beliebteste Politiker in Sachsen. 59 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden. Nur 25 Prozent geben an, unzufrieden mit ihm zu sein. Hinzu kommt, dass Kretschmer bei einer Direktwahl alle möglichen Herausforderer deutlich schlagen würde.
Ich bin darüber eigentlich nicht erstaunt, Michael Kretschmer hat in den letzten acht Monaten unheimlich intensiv im Freistaat Sachsen Gespräche geführt. Insofern glaube ich, dass Michael Kretschmer mit seinem offenen und kommunikativen Stil ganz zu Recht sehr gute Vertrauenswerte genießt und gute Umfragewerte hat.
Platz zwei im Ranking der Politiker in Sachsen belegt Wirtschaftsminister Martin Dulig. 47 Prozent sind mit dem SPD-Mann zufrieden. Mit einem anderen Umfragewert ist die SPD hingegen unzufrieden: Nur elf Prozent der Befragten denken, dass sich die Partei gut um die Interessen der Ostdeutschen kümmert.
Über die Zahlen war ich ehrlich gesagt überrascht. Wenn jemand ostdeutsche Interessen gerade auf Bundesebene vertritt, dann ist das Petra Köpping, dann ist das Martin Dulig. Wir sagen klar, wir wollen die Nachwendezeit aufarbeiten. Die Treuhandgeschichte muss aufs Tableau, muss endlich auch mal kritisch bewertet werden, öffentlich in einem gesamtdeutschen Diskurs.
Ein Drittel der Befragten traut es keiner Partei zu, die ostdeutschen Interessen glaubhaft zu vertreten. Am besten schneidet mit 26 Prozent noch die Linke ab, Grüne und FDP kommen bei der ostdeutschen Kompetenz nur auf ein Prozent. Für FDP-Generalsekretär Torsten Herbst offenbar kein Problem.
Wir wollen in erster Linie sächsische Interessen vertreten. Uns geht es darum beispielsweise im ländlichen Raum neue Impulse zu setzen, Verkehrspolitik zu machen, bei der Leute nicht im Stau stehen und den Bürokratieabbau voran zu treiben. Das sind alles Dinge, die in Sachsen liegen und nicht ostdeutsch oder westdeutsch sind. Es geht darum, Sachsen zu einem besseren Bundesland zu machen und für mehr Lebensqualität für die Bürger zu sorgen.
Opposition weitgehend unbekannt
Während der Ministerpräsident und sein Stellvertreter eine verhältnismäßig große Zustimmung genießen, sind die Spitzenpolitiker der sächsischen Opposition weitgehend unbekannt. Das spiegelt sich auch in ihren Sympathiewerten wider. So liegt Rico Gebhard von den Linken mit 16 Prozent Zustimmung auf Platz drei. Die Anzahl der Menschen, die mit seiner Arbeit unzufrieden sind, ist mit 15 Prozent fast ebenso hoch.
Jörg Urban, der Landesvorsitzende der AfD, rangiert im Ranking auf Platz fünf. 13 Prozent der Befragten sind mit ihm zufrieden. Viele gaben an, den in diesem Jahr gewählten Parteivositzenden gar nicht zu kennen. Urban nimmt das gelassen:
Wir werden uns als AfD ganz sicher in der Landtagswahl nicht auf Gesichter konzentrieren, sondern auf Sachpolitik. Wir werden die sachlichen Probleme nach vorne stellen und dort Lösungsangebote machen.
Weit bekannter als Jörg Urban ist nach wie vor die ehemalige AfD-Frontfrau Frauke Petry. Sie will mit der blauen Partei zur Landtagswahl antreten. Allerdings sind 64 Prozent der Sachsen mit Petrys Arbeit unzufrieden. Das ist mit Abstand der schlechteste Wert aller Politiker.
Quelle: MDR
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 30.08.2018 | 7:20 Uhr