Neue Abgeordnete Junge Politiker rücken in Bundes- und Landtag nach
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06. Januar 2022, 14:40 Uhr
In Berlin werden nach der Bundestags- und Senatswahl noch immer Stühle gerückt. Mehrere sächsische Landtags- und Bundestagsmandate wurden deshalb neu besetzt. Gleich zwei junge Gesichter rücken aus dem Erzgebirge nach.
Die sächsische Linke-Politikerin Katja Kipping wechselt in den Berliner Senat. Ihr Bundestagsmandat übernimmt nun Clara-Anne Bünger. Die 35-Jährige habe am Mittwoch beim Landeswahlleiter in Kamenz die nötigen Unterlagen unterschrieben, teilte die Linke mit.
Es sei für sie eine Ehre, als "Teil der einzigen linken Opposition im Bundestag für politische Verbesserungen in der Bundesrepublik insgesamt, aber auch in Sachsen und natürlich im Erzgebirge zu arbeiten", erklärte Bünger.
Bünger hat in Leipzig Jura studiert
Clara-Anne Bünger ist 35 Jahre alt, in Freiberg aufgewachsen und Volljuristin. Ihr Studium absolvierte Bünger in Leipzig. Sie kandidierte bei der Bundestagswahl 2021 auf dem fünften Platz der sächsischen Landesliste.
Die sächsischen Parteivorsitzenden Susanne Schaper und Stefan Hartmann dankten Kipping, die viele Jahre die Bundespartei geführt hatte und nun das Amt als Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales in Berlin übernimmt.
Kipping sei immer eine Stimme gewesen "für eine soziale Politik und gegen die Ausgrenzung von Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Wir sind uns sicher, dass sie als Senatorin erfolgreich dazu beitragen wird, die Hauptstadt sozialer zu machen".
Tom Unger ist neuer CDU-Landtagsabgeordneter
Derweil hat das Erzgebirge seit Mittwoch auch einen neuen CDU-Abgeordneten im Sächsischen Landtag. Tom Unger folgt auf Christiane Schenderlein, die im Vorjahr in den Bundestag gewählt wurde und bislang auch ihr Landtagsmandat behielt.
Ich freue mich auf die neue Aufgabe und die Herausforderungen. Mit Demut und Freude werde ich die Arbeit im Landtag jetzt angehen. Als neuer Abgeordneter bin ich über die kollegiale Aufnahme in der CDU-Fraktion dankbar, gemeinsam wollen wir die aktuelle Corona-Pandemie bewältigen und unsere Heimat zu neuer Stärke führen.
Der 36 Jahre alte Unger will sein Wahlkreisbüro in Zwönitz eröffnen. Der studierte Verwaltungsfachwirt arbeitete zuletzt als Sachbearbeiter bei der Bundespolizei in Pirna. Unger war von 2017 bis 2019 Landesvorsitzender der Jungen Union in Sachsen.
Lars Rohwer behält vorerst sein Landtagsmandet
Sein Landtagsmandat behalten wird hingegen Ungers Parteikollege Lars Rohwer. Bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr errang er ein Direktmandat in Dresden. Nur 35 Stimmen Vorsprung trennten ihn vom Direktkandidaten der AfD Andreas Harlaß. Dieser hat Beschwerde beim Bundeswahlleiter in eingelegt und verlangt eine Neuauszählung der Stimmen. Harlaß hofft so, doch noch das Bundestagsmandat zu erringen. Noch steht eine Entscheidung darüber aus.
Auf Nachfrage von MDR SACHSEN bestätigte Lars Rohwer, dass er bis auf Weiteres beide Mandate behalte. "Ich habe von den Menschen das Vertrauen und die Aufträge als Direktkandidat bekommen", so Rohwer. Dennoch betonte er, dass er das Landtagsmandat niederlege, sobald das Wahlprüfungsverfahren abgeschlossen und sein Mandat im Bundestag bestätigt sei.
Der Landtag habe seit der Bekanntgabe des amtlichen Endergebnisses der Bundeswahlleiters die Zahlung der Grundentschädigung eingestellt. So sieht es das sächsische Abgeordnetengesetz vor. Eine Aufwandspauschale etwa für Fahrt- und Bürokosten von 3.300 Euro werde zwar weitergezahlt. Mit diesem Geld wolle Rohwer jedoch Projekte in seinem Wahlkreis unterstützen.
Bereits im November wechselte auch der SPD-Landtagsabgeordnete Holger Mann in den Bundestag. Sein Mandat übernahm die 34-Jährige Juliane Pfeil aus Plauen.
Quelle: MDR/js
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 05. Januar 2022 | 16:00 Uhr