Politisches Interesse Die Linke wieder mitgliederstärkste Partei in Sachsen
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25. Februar 2025, 16:46 Uhr
Die Linke in Sachsen erlebt derzeit eine regelrechte Eintrittswelle. Wie der Landesverband am Dienstag mitteilte, konnten seit Jahresbeginn mehr als 3.200 neue Genossinnen und Genossen begrüßt werden. Zu Wochenbeginn sei nun die Marke von 10.000 Mitgliedern überschritten. So viele hatte der Landesverband zuletzt 2012 und liegt damit parteiintern auf Platz drei hinter Nordrhein-Westfalen und Berlin.
Gutes Wahlergebnis als Folge, nicht als Ursache
Nach Recherchen der Nachrichtenagentur dpa hat Die Linke in Sachsen die CDU als mitgliederstärkste Partei abgelöst. Das wieder zunehmende Interesse an der Politik der Linken zeigte sich zuletzt im überraschend guten Abschneiden bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag. Dabei hatte die Partei bundesweit knapp 8,8 Prozent der Zweitstimmen erhalten - fast doppelt so viele wie 2021. In Sachsen fiel das Ergebnis mit 11,3 Prozent sogar noch höher aus und in Leipzig holte Sören Pellmann eines von bundesweit sechs Direktmandaten für die Linke.
Partei | Mitglieder im Landesverband |
---|---|
Die Linke | mehr als 10.000 |
CDU | rund 9.500 |
SPD | rund 4.550 |
Bündnis 90/Die Grünen | rund 4.500 |
AfD | weniger als 3.600 |
FDP | rund 1.900 |
BSW | rund 80 |
(Auswahl, Stand 25.2.2025; Quelle:dpa)
Mit neuem Elan nah am Volk
Landesgeschäftsführer Lars Kleba äußerte sich begeistert über den Zustrom neuer Mitglieder. Diese seien zwischen 14 und 84 Jahre alt, kämen aus ganz Sachsen und bildeten die Breite der sächsischen Gesellschaft ab. Und sie verjüngen die Linke im Freistaat deutlich: 2015 lag das Durchschnittsalter der Mitglieder nach Parteiangaben noch bei über 68 Jahren, aktuell beträgt es 46,3 Jahre - auch wenn der älteste Linke in Sachsen stolze 105 Lenze zählt.
Die neuen Mitglieder sollen nun in die Parteiarbeit integriert werden. Ihr Tatendrang und ihre Unterstützung sind Kleba zufolge sehr willkommen, denn die Linke will sich in Sachsen nicht auf dem Bundestagswahlergebnis ausruhen. Stattdessen seien auch künftig Haustürgespräche, Infostände und Sozialsprechstunde geplant, um mit den Menschen in Sachsen im Gespräch zu bleiben.
MDR (stt)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 25. Februar 2025 | 12:00 Uhr