
Ballett-Jubiläum Dresden: Semperoper Ballett feiert 200-jähriges Bestehen
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01. April 2025, 04:00 Uhr
2025 feiert das Semperoper Ballett in Dresden seine Gründung vor 200 Jahren. Am Dienstag war dazu eine Aktion mit 200 Tänzerinnen und Tänzern auf dem Platz vor der Oper vorgesehen. Wegen schlechten Wetters wurde die Performance nun abgesagt. Wie geplant findet hingegen die "Tag Team"-Premiere statt – dazu steigen drei Choreografen "in den Ring". Eröffnet wurde das Jubiläumsjahr bereits im Januar mit der Aufführung von "Nijinsky" in der Choreografie von John Neumeier.
- Das Semperoper Ballett in Dresden feiert am 1. April die Gründung vor 200 Jahren mit einer Premiere.
- Laut Ballettdirektor Kinsun Chan wird im gesamten Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen an die Geschichte des Semperoper Balletts erinnert.
- Zum Auftakt wurde das Ballett "Nijinsky" von John Neumeier, eine Hommage an den Tänzer Vaslav Nijinsky, aufgeführt.
Das Ballett der Semperoper feiert am 1. April in Dresden sein 200-jähriges Bestehen. Eine ursprünglich geplante Performance unter freiem Himmel wurde allerdings wegen der schlechten Wetterbedingungen abgesagt: Am Gründungstag sollten sich 200 Tänzerinnen und Tänzer der Kompanie und der Palucca Hochschule für Tanz auf dem Platz vor der Oper zu der gemeinsamen Tanzaktion "200 x 200" versammeln.
Wie geplant findet hingegen die Premiere des "Tag Team"-Projektes in der Spielstätte Semper Zwei statt. Dabei treten drei Choreografen und Choreografinnen an, deren Kreationen sich aufeinander beziehen und von der Geschichte der Kompanie inspiriert sind. Das dreiteilige Projekt findet seine Fortsetzung am 11. und 23. April. Nur für den dritten Termin gibt es noch Karten.
Nach Angaben des Hauses lässt sich die Gründung des heutigen Semperoper Balletts auf den Tag genau festschreiben: Am 1. April 1825 wurden drei Tänzerinnen fest am Dresdner Hoftheater engagiert – der Beginn für ein festes Ballettensemble, das der damalige Musikdirektor Carl Maria von Weber durchsetzte.
Tanz und Talks im Jubiläumsjahr: "Unglaubliche Reise"
In der laufenden Saison wird mit zahlreichen Veranstaltungen an die Geschichte des Semperoper Balletts erinnert, darunter "Tanz-Talks" zu den wichtigen Stationen. Direktor Kinsun Chan sagte MDR KULTUR: "200 Jahre sind wirklich etwas Besonderes. Die Ballettkompanie ist wichtig für die Kultur und die Menschen in Dresden."
Die vergangenen 200 Jahre seien für das Ballett in Dresden eine "unglaubliche Reise" gewesen. Heute könne man ein breites Repertoire in der Semperoper erleben – von klassisch-historischen Stücken bis zu modernsten, zeitgenössischen Inszenierungen.
Die Ballettkompanie ist wichtig für die Kultur und die Menschen in Dresden.
Hommage an Vaslav Nijinsky zum Auftakt
Zum Auftakt des Jubiläumsjahrs war am 24. Januar das Stück "Nijinsky" zu erleben. Der US-amerikanische Choreograph John Neumeier nähert sich darin dem weltberühmten russischen Tänzer Vaslav Nijinsky (1889–1950) an. Nijinsky tanzte auch auf der Bühne der Semperoper: Mit dem Ballettensemble "Ballets Russes" gastierte er in den Jahren 1912/13 in Dresden.
Nijinsky sei der erste Choreograph gewesen, der modernes Ballett innerhalb einer klassischen Ballettcompagnie geschaffen habe, sagte Neumeier im MDR-Gespräch über den Ausnahmekünstler.
Erstmals Artist in Residence in nächster Spielzeit
Neue Wege geht das Semperoper Ballett in der nächsten Spielzeit. Zum ersten Mal gibt es mit der australischen Choreografin Stephanie Lake eine "Artist in Residence". Ihr Stück "Colossus" wird in Dresden mit 65 Tänzerinnen und Tänzern Premiere feiern. Ballettdirektor Kinsun Chan wird erneut eine Arbeit im Kleinen Haus des Staatsschauspiels auf die Bühne bringen.
Die Philosophie von "Parts and Pieces" sei von der japanischen Keramik-Reparaturmethode Kintsugi inspiriert, bei der Risse sichtbar bleiben, sagte Chan. Zudem ist 2026 das Ballett "Onegin" von John Cranko (1927–1973) erstmals in der Semperoper zu erleben.
Quellen: MDR KULTUR (Thuy Trang Ngo), Semperoper Dresden
Redaktionelle Bearbeitung: lm, lig
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 2 | 01. April 2025 | 14:00 Uhr