Hochhaus
Teil des Pakets sind unter anderem Wohnungen im Dresdener Stadtteil Prohlis. (Symbolbild) Bildrechte: MDR/Florian Glatter

Immobilienmarkt Stadtrat stimmt Kauf von mehr als 1.200 Vonovia-Wohnungen zu

15. Dezember 2023, 14:56 Uhr

Rund 17 Jahre nachdem Dresden alle städtischen Wohnungen an einen US-Investor verkauft hatte, macht die Stadt nun die Rolle rückwärts: Nachdem der Stadtrat am Donnerstag zugestimmt hat, wird die Stadt 1.213 Wohnungen sowie Grundstücke des Wohnungskonzerns Vonovia kaufen. Eigentümerin wird die neue städtische Wohnungsgesellschaft Wohnen in Dresden (WiD).

Die Stadt Dresden kauft rund 1.200 Wohnungen vom Immobilienunternehmen Vonovia. Das hat der Stadtrat am Donnerstag beschlossen. Der Gesamtpreis für die Wohnungen sowie einiger unbebauter Grundstücke beträgt laut Sitzungsvorlage 87,8 Millionen Euro.

Ab März gehen die Wohnungen und weitere bebaubare Flächen an die Städtische Wohnungsbaugesellschaft WiD über. Deren Geschäftsführer Steffen Jäckel sieht den Kauf als Erfolg, wie er MDR SACHSEN sagte: "Wir hatten ja den Auftrag 3.000 Wohnungen zu verhandeln und da sind 1.213 Wohnungen schon ein gutes Ergebnis. Damit sichern wir für Menschen mit wenig Einkommen den dauerhaften Zugriff der Stadt Dresden auf Wohnraum."

Damit sichern wir für Menschen mit wenig Einkommen den dauerhaften Zugriff der Stadt Dresden auf Wohnraum.

Steffen Jäckel Geschäftsführer Städtische Wohnungsbaugesellschaft WiD

Verschiedene Wohnungsgrößen für verschiedene Zielgruppen

Die Immoblilien sind in den Stadtteilen Radeberger Vorstadt sowie in Prohlis und Reick zu finden. Es handelt sich dabei größtenteils um unsanierte Fünfgeschosser, die zwischen 1987 und 1990 gebaut worden sind. Darin sind Wohnungen mit einer Größe zwischen ein bis fünf Zimmern. Vor anderthalb Jahren hatte der Stadtrat zugestimmt, dass die Stadt Dresden und das Immobilienunternehmen über den Ankauf von Wohnungen Verhandlungen aufnehmen.

Verkauf der städtischen Wohnungen im Jahr 2006

Die Stadt hatte im März 2006 ihre beiden Wohnungsgesellschaften unter dem Dach der Dresden Woba GmbH für rund 1,7 Milliarden Euro an den US-amerikanischen Finanzinvestor Fortress verkauft. Der Dresdner Stadtrat hatte zuvor mit den Stimmen der CDU, der FDP sowie einzelner Abgeordneter der PDS und der SPD für den Verkauf der insgesamt 48.000 Wohnungen gestimmt. Mit dem damals kassierten Geld befreite sich Dresden als erste deutsche Großstadt von allen Schulden. Es gab damals auch bundesweit reichlich Kritik, denn die Stadt hatte seitdem kaum noch Einfluss auf den Wohnungsmarkt.

MDR (kav)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 15. Dezember 2023 | 08:30 Uhr

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