LKA Sachsen Fehlende Munition bei sächsischer Polizei war Fehler in der Dokumentation
Hauptinhalt
10. April 2025, 17:30 Uhr
Bei der sächsischen Polizei fehlt doch keine Munition. Wie Polizeiinspekteur Petric Kleine am Donnerstag im Innenausschuss des Sächsischen Landtags sagte, ist das das Ergebniss einer Inventur. Diese habe ergeben, dass es eine Buchungsdifferenz von 60.052 Stück Munition gab. Die Munition sei "korrekt beschafft und physisch im Bestand der Polizei vorweisbar" gewesen, aber nicht im elektronischen Nachweissystem. Der vermeintliche Fehlbestand sei also lediglich ein Fehler in der Dokumentation gewesen.
Vorschriften sollen angepasst werden
Die Buchungsdifferenzen seien an zwei von zehn Dienststellen ermittelt worden, so Kleine. "Wir werden die Qualität der Bestandsbuchhaltung an den betroffenen Standorten auf das erforderliche Niveau heben." Dafür sollen die Verwaltungsvorschriften angepasst werden. Auch das Vier-Augen-Prinzip und Berichtspflichten sollen einheitlich und unmissverständlich geregelt werden.
Kritik von den Linken
Rico Gebhardt, innenpolitischer Sprecher der Linken im Landtag, sagte, man nehme "erleichtert" zur Kenntnis, dass aus der fehlenden Munition ein Überschuss geworden sei. "Gleichwohl hätte es dazu nie kommen dürfen, und es werden weiterhin drei Schusswaffen und fünf Schreckschusswaffen vermisst." Es dürften kein Zweifel daran entstehen, dass die sächsische Polizei ihre Waffen und Munition korrekt verwalte und verwahre.
Millionen Schuss jedes Jahr
Nach Angaben des Innenministeriums verbraucht die sächsische Polizei pro Jahr 4,2 Millionen Schuss Munition - vor allem für Ausbildungszwecke. Im Bestand befinden sich demnach mehr als 23.000 Schusswaffen, von denen der größte Teil - etwa 80 Prozent - zur individuellen Personenausstattung gehört.
MDR (ben)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 10. April 2025 | 18:00 Uhr