ÖPNV Fahrgastverband fordert Ausbau des Nahverkehrs für Chipfabrik in Dresden

20. September 2023, 12:50 Uhr

Der Fahrgastverband "Pro Bahn" hat den Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und die Verkehrsministerien von Sachsen und Bund aufgefordert, den öffentlichen Nahverkehr im Dresdner Norden auszubauen. Laut Verband ist der geplante Neubau der TSMC-Chipfabrik eine "historische Chance", die Verkehrssituation zu verbessern.

Microchip der Firma TSCM auf einer Leiterplatte
Das Unternehmen TSMC plant, eine Chipfabrik in Dresdens Norden zu bauen. Der Fahrgastverband "Pro Bahn" sieht darin auch eine Chance für den Nahverkehr. Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

Bahnen in der Region ausbauen

Mit einer Verlängerung der Straßen- und S-Bahnen bis zum Werk könnten gleichzeitig die Gewerbegebiete am Flughafen, in Wilschdorf und in Boxdorf angebunden werden, so "Pro Bahn". Damit werde die Region auch für Pendler aus der Lausitz attraktiver. "Dies bietet sich gerade im Rahmen der gewollten Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene an", sagte Michael Koch, Sprecher des Fahrgastverbandes. Auch das touristische Potenzial sei nicht zu unterschätzen. "Von Boxdorf aus verkehren Buslinien zum Barockschloss Moritzburg, zur Lößnitzgrundbahn und zu den Städten Großenhain und Radebeul", so Koch.

Der Verband forderte die zuständigen Stellen zur Eile auf. Aufgrund der langen Planungszeiten müssten Planung und Umsetzung schnellstmöglich angestoßen werden.

Bau der Chipfabrik soll 2024 starten

Der Chipherstelle TSMC will in Dresden ab dem Jahr 2024 eine zehn Milliarden Euro teure Fabrik bauen. Der Bund subventioniert das Vorhaben mit bis zu fünf Milliarden Euro auch aus EU-Töpfen. Es ist eine der größten Einzelinvestitionen in Sachsen seit der Wende. Baustart der Ansiedlung soll Mitte bis Herbst nächsten Jahres sein. Die Produktion mit etwa 2.000 Arbeitsplätzen könnte Ende 2027 starten.

MDR (ben)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 19. September 2023 | 19:00 Uhr

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