
Ergebnisse des Verkehrsversuchs Bricht wegen einer Spur weniger auf Marienbrücke Dresden das Auto-Chaos aus?
Hauptinhalt
25. April 2025, 12:46 Uhr
Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke sind mehr Autos auf die Marienbrücke ausgewichen. Das hat die Straßenbahnen ausgebremst. Nun sollen Autos mit einer Spur Richtung Zentrum auskommen. 2024 hatte sich bei Tests im Advent und bei Konzerten gezeigt, das der Autoverkehr morgens einige Sekunden länger an der Stelle braucht, nachmittags aber nicht, dafür Bahnen und Busse pünktlicher und schneller waren. Die CDU-Fraktion im Stadtrat befürchtet trotzdem Dauer-Staus.
Die Dresdner Stadtverwaltung will auf der Marienbrücke eine von zwei Autospuren in Richtung Altstadt dauerhaft sperren. Ab Ende Mai soll die linke Spur ausschließlich Bussen und Bahnen vorbehalten sein. Dort fahren die Autos bislang auf den Gleisen. Allerdings waren in der Vergangenheit bei Großveranstaltungen, in der Adventszeit sowie nach dem Einsturz der Carolabrücke die Autos bereits ausschließlich über die rechte Fahrspur geleitet worden.
Das hat der Verkehrsversuch im Advent für die Straßenbahnen gebracht
Im Advent 2024 und bei großen Konzerten im Sommer wurden die Gleise auf der Marienbrücke durch Baken freigehalten. Grob gesagt hat die Stadt festgestellt: Busse und Bahnen fahren pünktlicher und verlässlicher, wenn eine Spur gesperrt ist. Für den Autoverkehr habe es "nur geringfügige Verschlechterungen" gegeben.
- Für den öffentlichen Verkehr verkürzte sich die mittlere Fahrzeit um 1,5 bis zwei Minuten in der Hauptverkehrszeit.
- Die Straßenbahnen kamen pünktlicher und verlässlicher an.
- Für den Individualverkehr (Motorrad- und Autofahrer) verlängerte sich in der morgendlichen Hauptverkehrszeit die maximale Reisezeit um 20 Sekunden, nachmittags kam es zu keiner Verzögerung.
Quelle: Pressestelle der Stadt Dresden
Stadträte bewerten Plan aus dem Rathaus unterschiedlich
Die Stadträte reagierten sehr unterschiedlich auf die Pläne. Zunächst meldete sich die SPD-Fraktion zu Wort. Die Beschleunigung der Straßenbahn auf der Marienbrücke sei schon lange überfällig, nur ein zügiger ÖPNV sei attraktiv, heißt es in der Mitteilung der Sozialdemokraten. Die Lösung schaffe nun Klarheit.
CDU-Fraktion: Stau werde zum Dauerzustand
Ganz anders die Reaktion der CDU-Stadtratsfraktion. Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn von den Grünen plane das Verkehrschaos, heißt es von den Christdemokraten. Durch den vorgesehenen Wegfall einer Fahrspur auf der Marienbrücke werde Stau zum Dauerzustand. Man werde alle Möglichkeiten nutzen, um dem Einhalt zu gebieten. Ähnlich äußerte sich auch die Stadtrats-Fraktion "Team Zastrow". Sie will das Thema bei der Stadtratssitzung am 22. Mai zur Sprache bringen.
MDR (lam/kwo)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 25. April 2025 | 14:30 Uhr