Archäologische Ausgrabungen Ehemaliges Kloster Posa im Burgenlandkreis: 15 Gräber entdeckt
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02. Juli 2024, 11:06 Uhr
Das Klostergelände Posa bei Zeitz wird schrittweise erforscht. Die Grabungen bringen Überreste des einstigen Lebens über mehrere Jahrhunderte zum Vorschein. Nun wurden 15 Gräber entdeckt.
Auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Posa bei Zeitz im Burgenlandkreis haben Archäologen 15 Gräber entdeckt. Die Toten aus dem zwölften bis 15. Jahrhundert liegen im Bereich des früheren Kreuzgangs – in bis zu drei Lagen übereinander, erklärt Projektleiter Donat Wehner. Wurde neuer Platz für Bestattungen benötigt, wurden Skelettreste demnach aus der Erde genommen und an einen anderen Ort gebracht oder mit in die neue Grabgrube gelegt.
Bedeutende Erkenntnisse zur Geschichte des Klosters
"Die diesjährigen Ausgrabungen auf dem Posaer Berg haben bereits bedeutende Erkenntnisse zur Geschichte des Klosters und speziell zur Klausur, dem Wohnbereich der Mönche, geliefert", sagt Grabungsleiter Holger Rode.
Das Kloster Posa bei Zeitz Das Benediktiner-Kloster Posa wurde im Jahr 1114 errichtet und 1573 als Folge der Reformation aufgelöst. Die Kirche wurde abgetragen und die Steine ab 1657 als Baumaterial für das Schloss Zeitz verwendet.
Frühe Überlieferung einer Wasserleitung
Im nordöstlichen Bereich der Klausur, dem Wohnbereich der Mönche, wurde der Grundriss des romanischen Kapitelsaals – also eines Versammlungsraums – freigelegt. Der Raum wurde im 14. oder 15. Jahrhundert neu eingewölbt und mit einer an den Wänden umlaufenden steinernen Sitzbank versehen. Charakteristisch ist der breite Durchgang zum Kreuzgang, der offenstand. Unter dem Fußboden des Kapitelsaals fand sich erstmals ein Hinweis auf den genauen Verlauf einer schriftlich überlieferten Wasserleitung, die auf einer Länge von mehr als drei Kilometer Quellwasser in das Kloster führte. Die Leitung wurde in einer Urkunde von 1186 erwähnt – eines der frühesten schriftlichen Zeugnisse für eine derartige Anlage.
Auch Fundamente aus vorklösterlicher Zeit entdeckt
Die Untersuchung des Kreuzganges ergab, dass er drei Meter breit war. Seine Fassade weist ein Mauerwerk aus Sandsteinquadern auf. Die Durchleitung der Holzwasserleitung durch die Kreuzgangfassade erfolgte durch einen kunstvoll hergestellten Bogen.
Aus der vorklösterlichen Zeit der ottonischen Burganlage, des mutmaßlichen Bischofssitzes, stammen zwei Fundamente eines schmalen Gebäudes, das den im letzten Jahr entdeckten Wohnturm mit der Kirche des zehnten Jahrhunderts verband. Zweck des Verbindungsbaues war es, dass der Bischof trockenen Fußes in seine Kirche kam.
dpa, MDR (Kalina Bunk) | Zuerst veröffentlicht am 29.06.2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. Juni 2024 | 15:30 Uhr
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