In Zschornewitz im Landkreis Wittenberg ist am Dienstag ein Wolf getötet worden. In den vergangenen zwei Wochen hatten Beobachtungen des Landesamtes für Umweltschutz eigenen Angaben zufolge auf zwei Jungwölfe in der Umgebung hingewiesen.

Beide Tiere hätten demnach Räude-Symptome gezeigt und seien stark geschwächt gewesen. Auf der Suche nach Futter hätten sich die Wölfe dabei auch zielgerichtet in Ortschaften bewegt und sich bei Begegnungen später zurückgezogen als gewöhnlich. Dadurch sei eine Tötung des sonst streng geschützten Tieres rechtlich möglich gewesen.

Einer der beiden Wölfe sei durch eine Kastenfalle angelockt und anschließend getötet worden. Wie das Tier zu Tode kam, wollte eine Sprecherin des Landesamtes für Umweltschutz auf MDR-Nachfrage nicht benennen.

Als Grund nannte sie den Schutz der an der Tötung beteiligten Personen. Wölfe würden entweder durch die Spritze eines Tierarztes oder durch den Schuss eines Jägers getötet. Mitarbeiter des Wolfskompetenzzentrums waren den Angaben zufolge nicht an der Tötung beteiligt, versuchen derzeit jedoch, auch den zweiten, ebenfalls erkrankten Wolf zu töten.

Bei Räude handelt es sich um eine parasitäre Erkrankung, verursacht durch Milben. Diese nisten sich im Fell der Tiere ein, was zu starkem Juckreiz und dem Aufkratzen der betroffenen Hautstellen führt. Dadurch werden die betroffenen Tiere geschwächt. Junge oder bereits geschwächte Tiere können an einem Räude-Befall sterben.