Arrow 3 Bundeswehrstandort Holzdorf: Raketenabwehrsystem geht 2025 in Betrieb
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11. Februar 2025, 11:33 Uhr
Der Bundeswehrstandort Holzdorf bei Wittenberg wird derzeit massiv ausgebaut. Der Bund investiert dort in der nächsten Zeit rund 100 Millionen Euro. Dort soll unter anderem das Raketenabwehrsystem Arrow 3 stationiert werden. Es soll noch 2025 in Betrieb gehen.
Auf dem Flugplatz der Bundeswehr in Holzdorf/Schönwalde wird voraussichtlich noch in diesem Jahr das Raketenabwehrsystem Arrow 3 in Betrieb gehen. Davon geht der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber, aus. Der aus Stendal stammende FDP-Bundestagsabgeordnete sagte MDR SACHSEN-ANHALT, mit der Stationierung des Arrow-Systems werde Deutschland in der Lage sein, ballistische Raketen abzuwehren.
"Die Systeme werden an drei Standorten aufgestellt, der erste davon ist – wahrscheinlich geht es noch in diesem Jahr los – in der Annaburger Heide", so Faber. Das Raketenabwehrsystem Arrow 3 bietet laut Faber Schutz vor Angriffen mit Raketen, die in einer Höhe von bis zu 100 Kilometern ihr Ziel ansteuern. "Für den Schutz unserer Bevölkerung und der kritischen Infrastruktur ist das System mit dem Flugkörper Arrow 3 unverzichtbar", sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses.
Was ist Arrow 3?
Um sich gegen Bedrohungen in der Ferne zu schützen, konzipierte Israel ab 1986 mit den USA das Abwehrsystem Arrow (Pfeil). Es zielt darauf ab, Mittel- bis Langstreckenraketen abzufangen. Der Fokus liegt auf der Abwehr von außerhalb der Erdatmosphäre fliegenden Raketen. Entwickelt wurde das System in Zusammenarbeit mit Boeing und dem israelischen Luft- und Raumfahrtkonzern IAI. Die USA haben Arrow insgesamt mit mehr als 4,5 Milliarden Dollar unterstützt.
Mittlerweile greift Israel auf Raketen des Typs "Arrow 2" und "Arrow 3" zurück. Laut Hersteller kann "Arrow 3" Abfangraketen in große Höhen von bis zu 100 Kilometern schießen und hat eine Reichweite von bis zu 2.400 Kilometern. Dabei werden keine explodierenden Stoffe eingesetzt, sondern Ziele durch einen direkten Aufprall – ein sogenannter Hit-to-Kill – zerstört, was die Risiken von Trümmerschäden minimieren soll.
Bisher kaum Schutz vor Raketen
"Bisher haben wir schlicht keine Möglichkeit, uns effektiv vor ballistischen Raketen, die oft mit Mehrfachsprengköpfen (MIRV) ausgestattet sind, zu schützen." Mit dem Raketenabwehrsystem Arrow 3 sei das nun aber möglich. Ab 2027 sollen laut Faber auf dem Bundeswehrübungsplatz Holzdorf/Schönwalde auch 47 Schwerlasthubschrauber vom Typ "Chinook" stationiert werden. Zusammen mit Arrow 3 "bedeutet das für den Standort Investitionen in Millionenhöhe und Hunderte neue Arbeitsplätze – militärisch wie zivil."
Der Flugplatz Holzdorf/Schönweide an der Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Brandenburg soll zum größten Luftwaffenstützpunkt in Ostdeutschland ausgebaut werden. Der Bund hat dafür über 98 Millionen Euro bereitgestellt (2024 bis 2027). Das Geld soll in die Infrastruktur investiert werden.
MDR (Stephan Schulz, Hannes Leonard), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. Februar 2025 | 08:00 Uhr
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