Mehrspartenhaus Anhaltisches Theater Dessau bis 2028 finanziert
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18. April 2024, 15:27 Uhr
Drama, Spannung, heiße Debatten: Das ist der Stoff, aus dem gutes Theater gemacht ist. Doch ähnlich dramatisch verläuft auch das Ringen um die Finanzierung vieler Häuser. Was das Anhaltische Theater Dessau angeht, ist die millionenschwere Unterstützung von Stadt und Land bis 2028 nun in trockenen Tüchern.
Die Finanzierung des Anhaltischen Theaters in Dessau-Roßlau ist für weitere vier Jahre gesichert. Der Stadtrat hat am Mittwochabend mit großer Mehrheit grünes Licht gegeben. Zuvor gab es längere Diskussionen um die Finanzierung.
Millionen-Zuschüsse der Stadt steigen
Der mit dem Land ausgehandelte Theater-Vertrag sieht vor, dass die Stadt im laufenden Jahr 13 Millionen Euro für das Theater ausgibt. Weitere Millionen kommen vom Land. Demach steigt der jährliche Zuschuss-Bedarf der Stadt bis zum Jahr 2028 kontinuierlich bis auf etwa 17 Millionen Euro.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Streit um die Finanzierung des Theaters, insbesondere wegen der Höhe der Landes-Zuwendungen. Debatten um Kürzungen und drohende Sparten-Schließungen begleiteten diverse Spielzeiten. Die Zahl der Mitarbeiter musste abgebaut werden.
Das Anhaltische Theater Dessau
Mit etwas weniger als 1.100 Sitzplätzen gehört das Anhaltische Theater Dessau zu den größten Bühnen in Deutschland. Seine Geschichte reicht bis in das 18. Jahrhundert. 1777 entstand im Wörlitzer Schloss eine Bühne nach dem Entwurf des Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff. Rund 20 Jahre später wurde ein Theater in Dessau errichtet. Dort bekam auch das 1766 gegründete Hoforchester sein Zuhause.
Im 19. Jahrhundert war Richard Wagner mehrfach dort zu Gast. Viele seiner Werke waren kurz nach ihrer Uraufführung in Dessau zu sehen. Dessau gilt wegen seiner langen Wagner-Tradition als das "Bayreuth des Ostens". Das in Dessau eröffnete Bauhaus beeinflusste auch das Theater. Kandinsky inszenierte hier Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung" als bewegtes Bühnenbild. 1950 wurde das Dessauer Theater für die Inszenierung des ersten politischen Schauprozesses der DDR missbraucht.
MDR (Martin Krause, Christoph Dziedo, André Plaul)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. April 2024 | 11:00 Uhr
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