Rezession Experten sagen für 2023 Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent voraus
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29. September 2022, 12:52 Uhr
Die führenden Wirtschaftsinstitute wagen in ihrem Herbstgutachten den Ausblick auf die wirtschaftliche Lage im kommenden Jahr. Die Gesamtwirtschaftsleistung wird demnach sinken, die Inflation weiter zulegen.
Die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute erwarten angesichts der Energiekrise im kommenden Jahr ein Einbrechen der Konjunktur. In ihrem Herbstgutachten rechnen sie 2023 im Jahresdurchschnitt mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent. In ihrem Frühjahrsgutachten waren sie noch von einem Wachstum von 3,1 Prozent ausgegangen. Für das Gesamtjahr 2022 rechnen die Experten wegen des besseren ersten Halbjahrs noch mit einem kleinen Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent
Hohe Kaufkraftverluste bei privaten Haushalten
Die Institute rechnen angesichts der Energiekrise mit deutlichen Kaufkraftverlusten bei privaten Haushalten. Die Lage werde sich im kommenden Jahr noch verschlechtern, da die höchsten Verbraucherpreise für Energie erst Mitte 2023 erwartet würden, sagte Wirtschaftsforscher Torsten Schmidt vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. Erst 2024 werde sich der private Konsum wieder erholen.
"Die hohen Energie- und Lebensmittelpreise, die im kommenden Jahr weiter ansteigen dürften, sorgen für deutliche Kaufkraftverluste", sagte Konjunkturchef Torsten Schmidt vom Essener RWI-Institut. "Sowohl einkommensschwache Haushalte als auch Unternehmen sind deshalb auf weitere Unterstützung der Politik angewiesen." Bei den Firmen dürfe es jedoch nicht zu dauerhaften Subventionen kommen. Die Inflation werde von 8,4 Prozent im Jahresschnitt 2022 dann nächstes Jahr auf 8,8 Prozent klettern und sich erst wieder 2024 auf 2,2 Prozent beruhigen.
AFP/dpa(pfh)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 29. September 2022 | 10:30 Uhr