Wirtschaftsleistung schrumpft Deutschland rutscht in die Rezession
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25. Mai 2023, 20:45 Uhr
Die deutsche Wirtschaftsleistung ist das zweite Quartal in Folge geschrumpft. Damit ist per Definition eine Rezession erreicht. In einer ersten Prognose war das Statistische Bundesamt noch davon ausgegangen, dass die Wirtschaft nicht schrumpft. Ein Grund sind sinkende Ausgabe von Privatpersonen wegen der hohen Inflation. Aber auch der Staat gibt weniger Geld aus.
- Deutschlands Wirtschaftsleistung schrumpft, das liegt auch an sinkenden Ausgaben von Privatleuten.
- Auch die staatlichen Ausgaben sind zuletzt zurückgegangen.
- Ein kräftiger Aufschwung ist vorerst nicht in Sicht, trotzdem rechnet die Bundesregierung bis Jahresende mit einem Wachstum.
Deutschlands Wirtschaft ist im ersten Quartal des Jahres geschrumpft. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden revidierte seine erste Schätzung von Ende April am Donnerstag von 0,0 Prozent auf minus 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal nach unten.
"Damit verzeichnete die deutsche Wirtschaft zwei negative Quartale in Folge", erklärte das Statistikamt. Damit ist laut gängiger Definition eine Rezession eingetreten. Im vierten Quartal 2022 war das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal bereits um 0,5 Prozent gesunken.
Hohe Inflation ist einer der Hauptgründe
Einer der Hauptgründe für die schrumpfende Wirtschaftsleistung ist dem Statistikamt zufolge die weiterhin hohe Inflation. Die hohen Preise hätten sich insbesondere beim privaten Konsumverhalten bemerkbar gemacht: Ausgaben gingen hier demnach im ersten Quartal um 1,2 Prozent zurück. "Sowohl für Nahrungsmittel und Getränke als auch für Bekleidung und Schuhe sowie für Einrichtungsgegenstände gaben die privaten Haushalte weniger aus als im Vorquartal."
Daneben seien weniger neue Pkw von privaten Haushalten gekauft worden, was unter anderem auf den Wegfall der Prämien für Plug-in-Hybride und die Reduzierung der Prämien für Elektrofahrzeuge zum Jahresbeginn 2023 zurückzuführen sein dürfte.
Auch Staat gibt weniger Geld aus
Auch die staatlichen Konsumausgaben nahmen "merklich" ab, sie sanken um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Positive Impulse kamen dagegen vom Außenhandel, deutsche Unternehmen exportierten 0,4 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen als im letzten Quartal 2022. Auch wurde mehr investiert: Die Bauinvestitionen etwa stiegen auch wegen der vergleichsweise milden Temperaturen im ersten Quartal kräftig um 3,9 Prozent. Die Investitionen in Ausrüstungen wie Maschinen und Fahrzeuge kletterten um 3,2 Prozent.
Ein kräftiger Aufschwung ist Experten zufolge vorerst nicht in Sicht. Die Bundesbank rechnet im Frühjahr zumindest mit einem leichten Wachstum. "Im zweiten Quartal 2023 dürfte die Wirtschaftsleistung wieder leicht ansteigen", heißt es im aktuellen Monatsbericht. Nachlassende Lieferengpässe, hohe Auftragspolster und die gesunkenen Energiepreise sollten dann für eine Erholung in der Industrie sorgen. "Dies dürfte auch die Exporte stützen, zumal die globale Konjunktur wieder etwas Tritt gefasst hat", erwartet die Bundesbank.
Auf das gesamte Jahr 2023 bezogen rechnet die Bundesregierung mit einem Wachstum von 0,4 Prozent. 2024 soll es dann zu einem kräftigeren Anstieg von 1,6 Prozent reichen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte es ein Wachstum von 1,8 Prozent gegeben.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 25. Mai 2023 | 09:00 Uhr
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