Statistisches Bundesamt Preise für Häuser und Wohnungen brechen ein
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23. Juni 2023, 16:16 Uhr
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im ersten Quartal im Rekordtempo gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gingen sie innerhalb eines Jahres so stark zurück wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Angesichts teurer Kredite und der anhaltenden Inflation halten sich die Menschen bei Kauf und Neubau zurück - das drückt die Preise.
Wohnimmobilien in Deutschland haben sich zu Jahresbeginn so stark verbilligt wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sanken die Preise im ersten Quartal um durchschnittlich 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Damit setzt sich der Negativtrend der letzten Monate fort.
Stärkerer Preisrückgang in Städten als auf dem Land
Sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen waren demnach deutliche Preisrückgänge zu verzeichnen, wobei die Preise für Wohnimmobilien in den Städten stärker zurückgingen als in den ländlichen Regionen. Die größten Preisrückgänge im Vergleich zum Vorjahresquartal waren laut Destatis in den Top-7-Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf) zu beobachten. Hier gingen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 10,4 Prozent zurück, für Wohnungen musste 6,4 Prozent weniger gezahlt werden.
In den kreisfreien Großstädten waren Ein- und Zweifamilienhäuser mit minus 9,7 Prozent und Eigentumswohnungen mit minus 5,7 Prozent ebenfalls deutlich günstiger als im Vorjahresquartal. Aber auch in den dünn besiedelten ländlichen Kreisen waren die Preisrückgänge deutlich: Ein- und Zweifamilienhäuser waren 7,8 Prozent günstiger als im 1. Quartal 2022, Eigentumswohnungen kosteten 5,3 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.
Ursachen sind teure Kredite und Inflation
Bereits im vierten Quartal 2022 hatte die Behörde spürbare Preisrückgänge nach dem jahrelangen Immobilienboom festgestellt. Hauptgrund für die Wende am Immobilienmarkt sind die kräftig gestiegenen Bauzinsen, die Kredite stark verteuert haben. Hinzu kommt die hartnäckig hohe Inflation, die die Kaufkraft der Menschen verringert. Viele Menschen können sich den Immobilienkauf nicht mehr leisten. Das Neugeschäft der Banken mit Wohnimmobilienkrediten an Privatleute liegt seit Monaten am Boden, im April brach es laut Bundesbank-Daten abermals um rund die Hälfte ein.
dpa/reuters (kkö)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 06. Juni 2023 | 19:30 Uhr