Sars-Cov und Mpox WHO-Experte fordert bessere Prävention gegen Tier-Viren
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09. Januar 2025, 13:06 Uhr
Der WHO-Experte Fabian Leendertz hat eine bessere Prävention bei Viren-Erkrankungen gefordert, die vom Tier auf den Menschen übergehen. Es wäre besser, wenn Übertragungen gar nicht erst passieren würden, sagte der Biologe MDR AKTUELL.
Fünf Jahre nach dem ersten offiziellen Corona-Todesfall im chinesischen Wuhan muss die Menschheit nach Einschätzung des WHO-Experten Fabian Leendertz besser werden bei der Prävention von Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen überspringen. Der Biologe und Direktor des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) in Greifswald sagte MDR AKTUELL, mit Mpox seien bereits die nächsten pandemischen Viren unter uns.
Fabian Leendertz Der Biologe und Veterinärmediziner Prof. Dr. Fabian Leendertz gehört der von der Weltgesundheitsorganisation WHO berufenen Expertengruppe an, die den Ursprung von SARS-CoV-2 untersuchen soll. Der Experte für Zoonosen ist Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) in Greifswald und Professor für One Health an der Universität Greifswald.
Besser Übertragungen verhindern
Leendertz gab zu bedenken, dass man dem Problem bisher immer nur hinterherlaufe, Gegenmaßnahmen und Impfstoffe brauche und gegensteuern müsse. Besser wäre es, wenn Übertragungen von pandemischen Viren erst gar nicht passieren würden. Viren, die früher keine Chance gehabt hätten, sich über ein Urwalddorf hinaus auszubreiten, hätten "inzwischen alle die Gelegenheit, auf Weltreise zu gehen". Deshalb müsse man in den vernachlässigten Gegenden dieser Welt die Überwachung und Prävention stärken, um größere Ausbrüche zu verhindern.
Corona-Ursprung auf Wildtier-Markt
Was die Erforschung der Ursprünge des Coronavirus angeht, erklärte der Experte für Zoonosen, dass mittlerweile "mit hervorragenden Techniken und von guten Teams zusammengestellte Daten" auf den [immer wieder genannten] Markt in Wuhan hinweisen würden. Bei der Frage, wie sich die Tiere, die das Virus dort hingebracht hatten, selbst infizieren konnten, sei man bislang aber noch nicht weitergekommen. Leendertz geht davon aus, dass es sich bei ihnen wahrscheinlich nur um Zwischenwirte gehandelt habe, die sich in irgendeiner Wildtierzucht infiziert hätten. Dies sei aber noch nicht abschließend untersucht worden. Auch zu den anderen Hypothesen wie einem möglichen Laborunfall gebe es bisher noch keine neuen Erkenntnisse oder Daten, die das untermauern würden, so der WHO-Experte.
MDR (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 09. Januar 2025 | 08:20 Uhr