Zahlreiche Passanten gehen durch eine Innenstadtstraße 6 min
Audio: 200 Jahre Meinungsforschung Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Meinungsforscher Wahlumfragen haben nur eingeschränkte Prognosefähigkeit

24. Juli 2024, 21:35 Uhr

Die Diskrepanz von Umfrage- und Wahlergebnis ist in den letzten Jahren immer größer geworden. Nach Angaben von infratest-dimap-Chef Roland Abold liegt das daran, dass Wähler immer häufiger ihre Präferenzen ändern und sich sehr spät entscheiden. Vor 200 Jahren, als eine US-Zeitung die erste Wahlumfrage der Geschichte startete, sah das noch anders aus.

Wechselwähler und Menschen, die sehr kurzfristig ihre Wahlentscheidung treffen, stellen Meinungsforschungsinstitute zunehmend vor Herausforderungen. Der Chef von infratest dimap, Roland Abold, sagte MDR AKTUELL, Wähler änderten häufiger ihre Präferenzen. Das führe zu Abweichungen zwischen Umfrage- und Wahlergebnissen.

Unterschied von Umfrage und Prognose

Infratest dimap
Schild des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap in Berlin (Archivbild). Bildrechte: IMAGO / Steinach

Abold betonte, regelmäßige Umfragen vor den Wahlen wie der ARD-Deutschlandtrend und andere bildeten nur Stimmungen zum jeweiligen Zeitpunkt der Erhebung ab. Genaue Prognosen lieferten erst die Befragungen am Wahltag. Nach Angaben Abolds ist es vor dem Hintergrund der neuen Herausforderungen wichtig, die Methodik der Umfragen weiterzuentwickeln und die Befragungen ständig zu verbessern. Gute Umfragen würden als Instrument auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Erste Wahlumfrage vor 200 Jahren

Vor 200 Jahren, am 24. Juli 1824, veröffentlichte die US-Zeitung "Harrisburg Pennsylvanian" die weltweit erste Wahlumfrage. Das Blatt wollte von seinen Lesern wissen, wer ihrer Meinung nach neuer US-Präsident werden sollte. Diese Umfrage gilt als Beginn der modernen Demoskopie. Methodik und Technik haben sich seither ständig verbessert. So gehört es, anders als 1824, heute zu den Grundbedingungen moderner Meinungsforschung, dass alle Wähler die theoretische Chance haben müssen, an Befragungen teilzunehmen und dass sich Teilnehmer nicht selbst zu Umfragen melden dürfen.

MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 24. Juli 2024 | 17:30 Uhr

Mehr aus Politik

Nachrichten

Bundeskanzler und SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz in Erfurt 7 min
MDR Aktuell im Interview mit Olaf Scholz in Erfurt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
7 min 23.01.2025 | 20:41 Uhr

Wie ändert sich die Migrationspolitik nach den jüngsten Anschlägen? Wie sollen künftige Kriesen finanziert werden? MDR AKTUELL hat SPD-Spitzenkandidat und Bundeskanzler Olaf Scholz in Erfurt gesprochen.

MDR FERNSEHEN Do 23.01.2025 18:13Uhr 07:09 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/video-olaf-scholz-bundeskanzler-spd-video-spitzenkandidat-bundestagswahl-interview100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Nachrichten

Eurofighter 1 min
Die Eurofighter-Abfangjäger sollen "etliche Wochen" nach Polen verlegt werden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Christophe Gateau
1 min 23.01.2025 | 18:05 Uhr

Deutschland wird im Sommer Eurofighter-Jets der Luftwaffe nach Polen verlegen. Das hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Donnerstag bekanntgegeben.

MDR FERNSEHEN Do 23.01.2025 16:54Uhr 00:38 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/video-deutschland-bundeswehr-luftwaffe-eurofighter-polen-patriot-nato-ukraine100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Nachrichten

Friedrich Merz 1 min
CDU-Spitzenkandidat Friedrich Merz in Berlin. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk
1 min 23.01.2025 | 16:45 Uhr

Nach dem Messerangriff in Aschaffenburg hat CDU-Spitzenkandidat Friedrich Merz im Falle eines Wahlsieges angekündigt, die Bundesgrenzen dauerhaft zu kontrollieren und alle illegal Einreisenden zurückzuweisen.

MDR FERNSEHEN Do 23.01.2025 15:26Uhr 00:45 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/video-friedrich-merz-cdu-messerangriff-aschaffenburg-grenzen-schliessen100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus Deutschland

Besucher der Holocaustgedenkstätte Auschwitz 5 min
Bildrechte: IMAGO / VWPics
Stefan Gelbhaar 5 min
Bildrechte: picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen