Öffentlicher Dienst Landsberg: Teuerster Tarifabschluss der Geschichte
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24. April 2023, 15:14 Uhr
Der Städte- und Gemeindebund sieht in dem Tarifabschluss im öffentlichen Dienst eine "Riesenbelastung" für die Kommunen. Bei MDR AKTUELL zeigt sich Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg zugleich auch zufrieden, etwa mit der Laufzeit des Tarifvertrages.
Der Städte- und Gemeindebund sieht den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst als Riesenbelastung. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg räumte bei MDR AKTUELL ein, dass es durchaus Städte gebe, denen es gut gehe. Diese könnten das stemmen. Hochverschuldeten Kommunen werde es hingegen schwer fallen. Für sie gebe es nur drei Möglichkeiten: Entweder sie nähmen weitere Schulden auf oder erhöhten Steuern und Gebühren. Als dritte Möglichkeit bleibe, Investitionen zurückzustellen.
17 Milliarden Euro: teuerster Tarifabschluss der Geschichte
Landsberg sprach vom teuersten Tarifabschluss der Geschichte. Die Kosten für die Kommunen lägen bei insgesamt 17 Milliarden Euro. Bereits in diesem Jahr fielen 4,9 Milliarden Euro an. Im nächsten Jahr kommen dann 11,6 Milliarden Euro dazu. Das heiße, die Kommunen, die jetzt ihre Haushalte aufstellten, müssten diese Personalkosten einrechnen. Das werde vielen finanzschwachen Kommunen wahnsinnig schwer fallen.
Tariflaufzeit und untere Lohngruppen für Landsberg wichtig
Man sei aber zufrieden, dass man sich geeinigt habe und die Streiksaison beendet sei. Er habe auch Verständnis für die Beschäftigten, die unter der Inflation litten. Die Kommunen hätten Probleme, qualifizierte Fachkräfte zu bekommen. Da spiele auch Geld eine Rolle. Die Laufzeit von 24 Monaten gebe den Kommunen Planungssicherheit. Auch die deutliche Gehaltssteigerungen für die unteren Lohngruppen seien dem Städte- und Gemeindebund wichtig gewesen. Diese betrügen teilweise bis zu 18 Prozent.
Bund, Kommunen und Gewerkschaften hatten sich am Samstag geeinigt. Der Tarifabschluss sieht zunächst einen Inflationsausgleich von insgesamt 3.000 Euro vor, die stufenweise ausgezahlt werden – ohne Abzüge. Im Juni erhalten Beschäftigte demnach zunächst jeweils 1.240 Euro und danach bis März monatlich 220 Euro. Ab März folgen dann 5,5 Prozent mehr Gehalt jedoch mindestens 340 Euro mehr im Monat.
Brutto-Gehalt bisher | Brutto-Gehalt ab März 2024 | |
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Erzieherin (S8a, Stufe 6) | 3.979,52 Euro | 4.409,39 Euro (+10,8 %) |
Busfahrer (NRW, EG 5, Stufe 4) | 3.052,29 Euro | 3.431,17 Euro (+12,4 %) |
Pflegefachkraft (P8, Stufe 4) | 3.448,44 Euro | 3.849,10 Euro (+11,6 %) |
Quelle: Verdi
MDR AKTUELL (kkö)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 24. April 2023 | 09:00 Uhr