Reiner Haseloff, Olaf Scholz, Alexander Wassermann und Robert Reck bei der Einweihung der neu erbauten Synagoge in Dessau-Roßlau
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Festakt am Sonntag Neue Weill-Synagoge in Dessau-Roßlau eingeweiht

23. Oktober 2023, 17:31 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff haben am Sonntag an der Einweihung der neuen Weill-Synagoge in Dessau-Roßlau teilgenommen. Es gab eine Schweigeminute für die Opfer der Hamas. Es galten erstärkte Sicherheitsmaßnahmen.

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Die neue Weill-Synagoge in Dessau-Roßlau ist am Sonntag mit einem Festakt eingeweiht worden, an dem unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, SPD, und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, CDU, teilgenommen haben.

Die neue Synagoge ergänzt das 1908 erbaute und heute denkmalgeschützte Rabbinerhaus im Stadtzentrum, in dem der in Dessau geborene Kurt Weill (1900-1950) Kindheitsjahre verbrachte. Der Rundbau der Synagoge steht im Stadtzentrum, etwa 300 Meter vom Rathaus entfernt.

Die Einweihung der neuen Synagoge in Dessau-Roßlau hatte sich zuletzt immer wieder verzögert. Die Synagoge hatte ursprünglich im September 2022 fertiggestellt werden sollen. Dann war der Termin auf März verschoben worden.

Vorsteher der Gemeinde: Begegnungsstätte für kulturellen Austausch

Zu Beginn sprach Landesrabbiner Daniel Fabian ein Gebet und brachte die Tora-Rolle, die heilige Schrift im jüdischen Glauben, in die Synagoge. Zur Einweihung begrüßte der Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Dessau, Alexander Wassermann, die Gäste und rief zu einer Schweigeminute für die Opfer des Angriffs der Hamas auf.

Wassermann sagte zur Einweihung: "Mit dem heutigen Tag hat unser Bundesland die erste neugebaute Synagoge nach der Shoa. Wir als Jüdische Gemeinde sind sehr stolz darauf, dass sie in Dessau-Roßlau gebaut wurde." Die Synagoge werde nicht allein ein Ort für die Dessauer Juden sein, sondern auch eine Begegnungsstätte für den kulturellen Austausch aller Interessierten, so Wassermann.

Bundeskanzler Olaf Scholz: Jüdisches Leben ist Teil Deutschlands

Bundeskanzler Olaf Scholz sagte in einem Grußwort: "Diese Synagoge mitten hier in Dessau sagt: Jüdisches Leben ist und bleibt ein Teil Deutschlands. Es gehört hierher." Deutschland werde alles tun, um jüdisches Leben zu schützen und zu stärken.

Mit Blick auf den Angriff der Hamas und antisemitische Vorfälle in Deutschland in der Folge: "Wegsehen ist unangebracht. Schweigen ist unangebracht, wenn Jüdinnen und Juden auf unseren Straßen nicht sicher sind. Wenn Davidsterne auf Häuser geschmiert werden, wenn Brandsätze auf Synagogen geworfen werden, wenn die Opfer des Terrors verhöhnt und die Täter verherrlicht werden."

Haseloff: "Jüdische Menschen müssen sich hier sicher fühlen"

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte in seinem Grußwort, Antisemitismus sei in unserer Gesellschaft nicht verschwunden. "Jüdische Menschen müssen sich hier sicher fühlen, in Sachsen-Anhalt und weltweit."

Auch der Botschafter Israels in Deutschland, Ron Prosor, der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Mark Dainow, sowie der Oberbürgermeister der Stadt Dessau-Roßlau, Robert Reck, sowie andere sprachen bei der Einweihung Grußworte.

Verkehrsbehinderungen in der Stadt

Wegen der Eröffnung der Synagoge in Dessau-Roßlau kam es am Sonntag auch zu Verkehrsbehinderungen in der Stadt. Hintergrund waren die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen wegen des Terrorangriffs der Hamas auf Israel und der Besuch des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD). Die Polizeiinspektion Dessau-Roßlau hatte mehrere Straßensperrungen rund um die Synagoge angekündigt.

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MDR (Alisa Sonntag, Julia Heundorf, Manuel Mohr), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 22. Oktober 2023 | 19:00 Uhr

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