Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr und Flughafen-Sicherheit am 25. Juli 2024 auf dem Vorfeld des Frankfurter Flughafens, wo sich zwei Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation"  festgeklebt haben.
Am am 25. Juli 2024 hatten sich auf dem Vorfeld des Frankfurter Flughafens zwei Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" festgeklebt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Arne Dedert

Nach Flughafen-Aktionen Razzia bei Mitgliedern der Gruppe "Letzte Generation"

08. August 2024, 13:49 Uhr

Nach Aktionen auf deutschen Flughäfen der vergangenen Wochen hat die Polizei jetzt Wohnungen von mutmaßlichen Mitgliedern der Gruppe "Letzte Generation" durchsucht – nach deren Angaben auch in Leipzig und Halle.

Nach Aktionen an mehreren Flughäfen in Deutschland hat die Polizei jetzt Wohnungen von Mitgliedern der Gruppe "Letzte Generation" durchsucht. Das bestätigte die Polizei in Berlin. Nach Angaben der Klimaschützer gab es auch Durchsuchungen in Halle und Leipzig sowie in Freiburg und Mannheim. Acht Wohnungen "von friedlich Protestierenden" seien "gestürmt" und dabei auch DNA-Proben genommen worden, erklärte die Gruppe am Donnerstag.

Ermittlungen in Frankfurt/Main

Nach Angaben der Polizei in Berlin ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main in Hessen. Nach deren Angaben wird gegen acht Personen ermittelt , die am 25. Juli an der Aktion auf dem Frankfurter Flughafen beteiligt gewesen sein sollen. Nach früheren Angaben der Polizei dort waren es acht Leute im Alter zwischen 20 und 44 Jahren. Sie hatten den Betrieb für Stunden lahmgelegt, um für besseren Klimaschutz zu protestieren. Laut dem Flughafenbetreiber Fraport fielen rund 230 von 1.400 Flügen aus.

Nach Angaben der Ermittler wurden die Personen vorübergehend festgenommen, dann aber wieder freigelassen. Ermittelt werde wegen Nötigung, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch. Die DNA-Proben dienten zum Abgleich von Spuren, hieß es. Die "Letzte Generation" erklärte zu den Durchsuchungen, es handle sich um einen "Einschüchterungsversuch", der für Menschen "traumatische Folgen" haben könne.

Hessens Innenminister Roman Poseck begrüßte das Vorgehen gegen die Gruppe: "Sie müssen die Härte unseres Rechtsstaats spüren", sagte der CDU-Politiker. Er setze darauf, dass bald eine "deutliche Bestrafung" folge.

Angeblich extremistische Unterwanderung

Aus Sicherheitskreisen hieß es jetzt laut dpa, inksextremistische Akteure versuchten, Einfluss auf Klimaschutzgruppen zu nehmen. Gewaltorientierte Linksextremisten bemühten sich, eine Eskalation zu fördern. Zwar liegen dem Bundesverfassungsschutz "keine hinreichend gewichtigen Anhaltspunkte für eine verfassungsfeindliche Bestrebung" bei der Gruppe "Letzte Generation" vor. Die Entwicklung werde jedoch fortlaufend neu bewertet.

In Berlin leben demnach mit 283 die meisten bekannten Aktivisten der Gruppe. Eine großer Teil der rund 1.100 Mitglieder bundesweit agiere aber nicht nur lokal und beteilige sich auch überregional an Aktionen.

mit dpa/AFP, MDR (ksc)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 08. August 2024 | 10:30 Uhr

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