Ukrainekrieg Strack-Zimmermann begrüßt Aufstockung der Militärhilfe für die Ukraine
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14. November 2023, 10:30 Uhr
Angesichts eines weiteren Kriegswinters in der Ukraine will Deutschland seine Hilfen an das Land ausweiten. Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, betonte im Gespräch mit MDR AKTUELL, dass Europa weiterhin starke Nerven brauche.
- Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann begrüßt die Ausweitung der Militärhilfen für die Ukraine.
- Die Militärhilfen seien nötig, damit die Ukraine ihre Infrastruktur schützen könne.
- Strack-Zimmermann: Europa braucht starke Nerven.
Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hält die geplante Verdopplung der deutschen Militärhilfe für die Ukraine für richtig. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag sagte MDR AKTUELL, es handele sich um eine hohe Summe, doch es sei wichtig, dass die Ukraine weiterhin entsprechende Hilfsleistungen bekomme. Die Bundesregierung hatte zuletzt beschlossen, die Hilfen im kommenden Jahr von vier auf acht Milliarden Euro aufzustocken. Zugleich müsse das Geld auch auf die eigene Verteidigungsleistung angerechnet werden, da geliefertes Material für die Bundeswehr wiederbeschafft werde.
Die künftige Unterstützung für die Ukraine umfasse viele Aspekte, betonte Strack-Zimmermann: neben warmer Kleidung für ukrainische Soldaten etwa auch den Schutz ziviler Infrastruktur. Russland greife auch zivile Ziele wie Elektrizitätswerke an. Damit solle die Ukraine von innen geschwächt werden. Um zu überleben, brauche die Ukraine militärisches Material und Waffen.
Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass Russland selbst von Nordkorea und dem Iran ununterbrochen mit Waffen versorgt wird. Deswegen dürfen wir die Ukraine nicht im Stich lassen.
Strack-Zimmermann sprach sich zudem erneut für die Lieferung von deutschen "Taurus"-Marschflugkörpern an die Ukraine aus. Es gehe auch darum, den Nachschub der russischen Armee über verschiedene Wege zu unterbrechen. Die USA hätten dafür bereits geeignete Kurzstreckenraketen geliefert. "Wir können auch unseren Teil dazu beitragen", sagte sie.
Mit Blick auf die mittlerweile mehr als anderthalb Jahre lange Dauer des Ukrainekriegs betonte Strack-Zimmermann die Notwendigkeit von starken Nerven der Europäerinnen und Europäer. Wladimir Putin spiele auf Zeit und spekuliere, wie lange Europa die Ukraine unterstützen werde. "Wir sollten gute Nerven haben, denn sonst wäre alles, was wir bisher getan haben, umsonst gewesen", sagte sie. Die Ukraine dürfe ihre Opfer nicht umsonst gebracht haben.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereitet sein Land angesichts eines weiteren Kriegswinters auf mehr russische Luftangriffe vor. Auch die Energieversorgung könnte betroffen sein. Gleichzeitig betonte er, dass die ukrainische Luftverteidigung inzwischen dank westlicher Militärhilfe deutlich besser aufgestellt sei.
MDR/dpa(lik)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 14. November 2023 | 08:47 Uhr